Schlagwort: Konsumklima

  • „Keine Diskussion über Sinn“

    MAINZ // Drei Fragen an … Peter Dersche, Geschäftsführer John Aylesbury GmbH, über Genuss und Geschäft in Zeiten der Pandemie.

    Herr Dersche, gab es für Sie in den vergangenen zwei Jahren auch positive Momente?
    Peter Dersche: Zunächst einmal: Unsere Branche ist für viele Menschen – immer noch – wichtig. Kein Wunder, ließen sich Zigarren, Zigarillos, Pfeifen und Tabak, aber eben auch Spirituosen unter Pandemiebedingungen noch genießen. Dass viele langjährige Kontakte die letzten rund zwei Jahre unbeschadet überdauert haben, ist auch eine positive Erkenntnis. Telefon- und Videokonferenzen sei Dank. Sie machen die tägliche Arbeit zudem noch effizienter und ersparen uns sicher etliche Reisetage. Allerdings bin ich persönlich sehr froh, dass es endlich wieder persönliche Treffen gibt.

    Was kann, was soll das Geschäftsjahr 2022 für Sie und Ihr Unternehmen ändern?
    Dersche: Ich erwarte ein stabiles Geschäftsjahr 2022, trotz merkwürdiger Zeiten. Leider kann man das sehr erfolgreiche erste Quartal nicht als Maßstab nehmen. Der widerliche Angriffskrieg in der Ukraine hat das Konsumklima stark eingetrübt, nicht zuletzt aufgrund der Preissteigerungen. Hier ist kein Ende in Sicht und der preissensible deutsche Kunde wird das nicht lange mitmachen, sondern sich neuen, preisleistungsstarken Produkten zuwenden. Hier sind wir mit den John-Aylesbury-Produkten sehr gut aufgestellt.

    Im Herbst gibt es das Comeback der InterTabac – worauf freuen Sie sich besonders?
    Dersche: Für mich sind Messen immer noch gesetzt, eine Diskussion über die Sinnhaftigkeit halte ich für überflüssig. Denn ich freue mich immer auf gute Gespräche, innovative Ideen und Designs, vertrauensvolle Abschlüsse und gesellige Abende. Von daher ist es sehr gut, dass die InterTabac wieder stattfinden wird. Sie ist die weltweit führende Messe in der Branche und wird es auch bleiben. Das kann auch keine „Hotelshow“ ersetzen – das hat in Frankfurt schon gezeigt, wozu das führt.

    nh

  • Aufwärtstrend wohl nur von kurzer Dauer

    NÜRNBERG // Das Konsumklima in Deutschland ist laut der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) im März wegen erster Corona-Lockerungen gestiegen. Allerdings werde der aktuelle Lockdown der Kauflaune enorm schaden, der aktuelle Aufwärtstrend werde verpuffen, befürchten die Nürnberger Experten.

    Da nach dem GfK-Erhebungszeitraum vom 3. bis zum 15 März die Infektionszahlen wieder angestiegen sind und es außerdem zu Irritationen um den Impfstoff von Astrazeneca kam, sei es fraglich, ob die positive Entwicklung des Konsumklimas anhalten werde, teilte man bei der GfK mit. pi

  • Liebe Leserinnen, liebe Leser,

    die Börse spiegelt die Erwartungen der Marktteilnehmer für die Zukunft wider. Und die können so schlecht nicht sein. Wie anders ist es zu erklären, dass etwa der Dax auf Monatssicht fast zwölf Prozent im Plus liegt?! Der MDax schaffte sogar einen Zuwachs um 14,4 Prozent; auf Jahressicht liegt der Index der zweiten Garde sogar ebenfalls schon wieder im Plus.

    Hoffnung
    Hoffnung macht auch der Ifo-Geschäftsklimaindex, der für Mai von 74,2 auf 79,5 Zähler stieg. Fazit der Wirtschaftsforscher: „Die deutsche Wirtschaft sieht wieder Licht am Ende des Tunnels.“ Ökonomen warnen allerdings davor, zu früh Entwarnung zu geben – eine „zweite Welle“ könnte zu einem sehr schweren Rückschlag führen. Ab dem dritten Quartal dürfte – ohne erneuten Lockdown – das Bruttoinlandsprodukt wieder deutlich anziehen.

    Konsumklima
    Nicht ganz so gut ist die Kauflaune der Deutschen. Das GfK-Konsumklima für Juni liegt bei -18,9 Punkten – zwar klar im negativen Bereich, aber 4,2 Zähler höher als im Monat zuvor. Laut GfK ist der aktuelle Wert aber immer noch der zweitniedrigste je in Deutschland gemessene. Vor allem die Angst vor dem Verlust des eigenen Jobs, verbunden mit Einkommenseinbußen, bremst die Stimmung. Darauf müssten sich Händler und Hersteller weiterhin einstellen, teilte das Marktforschungsunternehmen mit.

    Ich halte es mit den Börsianern und setze auf eine glückliche Zukunft. Lassen Sie uns die Daumen drücken – und bis dahin das Beste aus der aktuellen Situation machen.

    Herzlich,
    Marc Reisner,
    Chefredakteur DTZ

  • „Fels in der Brandung“

    NÜRNBERG // Gute Aussichten für ein starkes Jahresendgeschäft im Einzelhandel: Das Konsumklima in Deutschland hat sich im November weiter verbessert. Und die Forscher der GfK in Nürnberg prognostizieren: Von derzeit 8,5 Indikatorpunkten wird sich die Stimmung im laufenden Monat auf 8,7 Zähler weiter verbessern.

    Die wichtigsten Gründe: Die Verbraucher gehen von positiven Einkommensaussichten für das kommende Jahr aus, und die Anschaffungsneigung steigt – unter anderem als Folge höherer Arbeitsplatzsicherheit und wegen der niedrigen Rohstoff- und Energiepreise.

    Das wirkt sich steigernd auf das Konsumklima aus, obwohl die Konjunkturerwartungen für Deutschland deutlich zurückgegangen sind. Ukraine-Krise, Ebola-Epidemie, die europäische Konjunkturflaute und der Krieg in Syrien lassen die Wirtschaft schwächeln. Experten gehen von einem Plus des Bruttoinlandsproduktes für 2014 von gerade 1,2 Prozent aus, 2015 soll der Zuwachs dann gar bei gerade 1,0 Prozent liegen – eine dürftige Erholung. Insgesamt habe sich „das Konsumklima als Fels in der Brandung eines schwächelnden konjunkturellen Umfelds erwiesen“, so die GfK-Forscher. Ohne die deutschen Verbraucher wäre die Wirtschaft im dritten Quartal in die Rezession gerutscht.
    max

    (DTZ 49/14)