Schlagwort: Konsumenten

  • „Beschämendes Zerstören von Existenzen“

    BERLIN // DTZ stellte drei Fragen an Folke Rega, Geschäftsführer des Bundesverbands Wasserpfeifentabak und des Bundesverbands Deutscher Tabakpflanzer, über die InterTabac und Corona.

    Herr Rega, was ist Ihre Erkenntnis aus der Corona-Pandemie?
    Folke Rega: Die Pandemie war für die meisten Bundesbürger sehr belastend und die wenigsten wünschen sich die Zeit zurück. Das gesellige Zusammenkommen fiel weg, was sich massiv auf die internationalen Absatzmärkte des deutschen Rohtabaks ausgewirkt hat. Bei den deutschen Shi‧sha-Konsumenten, die einen Großteil des Markts ausmachen, stieg dagegen der Absatz. Gerade in der Isolation wollten sich viele etwas gönnen und haben dafür auf die vielfälti‧gen Geschmacksvariationen gesetzt.

    Was erwarten Sie sich für 2022?
    Rega: Das sofortige Abschaffen der 25- Gramm-Mengenbegrenzung bei Was‧serpfeifentabak, das seit 1. Juli in Kraft ist. Erste Hersteller sind insolvent, viele werden bis Jahresende fol‧gen, der Handel bleibt auf versteuerter Ware sitzen und bekommt Liquiditätsprobleme. Shisha-Bars werden in die Illegalität getrieben, da Hersteller keine rechtskonformen Waren liefern können. Das Zerstören von Existenzen ist beschämend und passt nicht in eine freiheitlich-demokra‧tische Grundordnung. Wenn das Beispiel Schule macht, muss jede Branche das gleiche Schicksal fürchten.

    In diesen Tagen beginnt die InterTabac – worauf freuen Sie sich?
    Rega: Ich freue mich darauf, dass sie stattfinden kann und dass ich erstmals dabei sein kann. Die InterTabac kennt jeder in der Branche, und wir können dankbar sein, durch die Messe Dortmund wieder die Gelegenheit zu bekommen, branchenweite Produktinnovationen zu sehen, nationale und internationale Partner zu treffen und unsere Netzwerke zu erweitern. Die InterTabac 2022 wird ein Erfolg, davon bin ich überzeugt.

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  • Liebe Leserinnen, liebe Leser,

    und, haben Sie sie schon auf Ihr Handy geladen, die neue Corona-Warn-App? Bis gestern Abend – kurz bevor das System für iOS- und Android-Geräte freigeschaltet werden sollte – gab es noch eine ganze Reihe offener Fragen.

    Oxford-Studie
    Auf jeden Fall wird das Tool erfolgreich sein, denn während es bislang in Auswertung einer Studie aus Oxford immer hieß, mindestens 60 Prozent der Smartphone-Nutzer müssten mitmachen, damit eine Pandemie eingedämmt werden könne, ist die Sprachregelung nun: Die App ist nur eine von mehreren Maßnahmen und trägt dadurch auf jeden Fall dazu bei, vor Infektionen zu warnen und so die Verbreitung zu begrenzen. Allerdings gilt meines Erachtens dasselbe wie beim berühmt-berüchtigten R-Wert: Je kleiner die Datenbasis (ob an bekannten Infizierten oder Nutzern der App) ist, desto geringer ist die Aussagekraft der Informationen. In Australien, einem Vorreiter in Sachen Warn-App, wurde laut „The Guardian“ im ersten Monat genau eine Kontaktperson tatsächlich gewarnt.

    Deutsche Warn-App
    Ach ja: Die deutsche Warn-App hat rund 20 Millionen Euro gekostet, monatlich kommen 2,5 bis 3,5 Millionen für den Betrieb dazu. Aber Geld spielt ja aktuell keine Rolle. Wir haben es ja – also: eigentlich nicht, aber wir borgen es uns. Die Nettokreditaufnahme 2020 dürfte sich nach aktuellen Prognosen und unter Einbeziehen des zweiten Nachtragshaushaltes auf 218,5 Milliarden Euro belaufen. Falls nichts mehr obendrauf kommt. Der gigantische Betrag entspricht übrigens fast der Gesamtneuverschuldung der Jahre 2005 bis 2019 (was besonders dramatisch klingt, aber die „Nullerjahre“ 2014 bis 2019 einschließt – allerdings waren auch die Finanzkrisenjahren 2008 und 2009 enthalten). Die Schuldenquote – also das Verhältnis zwischen Gesamtschulden und Bruttoinlandsprodukt – in Deutschland wird von 60 auf rund 77 Prozent steigen. Der Abbau der Schulden wird die Bundesrepublik ab 2023 eine Milliarden Euro pro Jahr (20 Prozent) mehr kosten.

    Mehrwertsteuersenkung
    Aber wir haben ja die Mehrwertsteuersenkung, die ab 1. Juli Geld in die Kassen der Händler und in die Taschen der Konsumenten spülen wird. Blöd nur, dass die (doppelte) Umstellung auch Einiges kosten wird. Und viele Fragen gerade rund um die Preisbindung sind nicht abschließend geklärt. Fest steht: Die Mehrwertsteuer auch auf Tabakwaren wird ebenfalls auf 16 Prozent reduziert. Der bisherige Satz von 19 Prozent wird lediglich zur Berechnung der Mindeststeuer herangezogen. Allerdings können Händler den Steuernachlass praktisch nicht an ihre Kunden weitergeben. Wir werden weiter berichten.

    Ich wünsche Ihnen einen erfolgreichen Tag. Unseren nächsten Newsletter erhalten Sie am kommenden Freitag.

    Herzlich,
    Marc Reisner,
    Chefredakteur DTZ

  • MyBlu macht Dampf

    HAMBURG // Ab Oktober rollt Reemtsma sein E-Zigaretten-Geschäft in Deutschland national aus. Im April hatte Reemtsma die E-Zigarette MyBlu zuerst in Hamburg, Berlin und München sowie online eingeführt. Laut Unternehmen wird das System von Konsumenten gut angenommen. Insbesondere Einsteiger in die Kategorie schätzen laut Reemtsma die praktikable Handhabung und den schnellen Wechsel zwischen Geschmacksrichtungen und Nikotinstärken beziehungsweise der nikotinfreien Variante.

    „Die Qualität der Liquids wird im Konsumenten-Feedback immer wieder hervorgehoben“, sagt David O’Neill, Head of Next Generation Products, „auf jeden Fall haben wir mit MyBlu das Potenzial, in Deutschland Marktführer im Bereich E-Zigarette zu werden.“
    Listungsschwerpunkte der kommenden Monate sind Tabakfachgeschäfte, Kioske und Tankstellen, ebenso rückt der Vape-Channel stärker in den Fokus. Für das geschlossene System von MyBlu sind derzeit elf Geschmacksrichtungen erhältlich. Der Kommunikationsmix umfasst unter anderem ATL-Maßnahmen, Promotion, POS-Aktivitäten und PR.

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    DTZ 40/18

  • Weitere Preisschritte

    HAMBURG // Nachdem jüngst Reemtsma angekündigt hatte, die Zigarettenpreise noch einmal anzuheben, hat nach DTZ-Informationen auch BAT entsprechende Erhöhungen vorbereitet. Ging es im März für ausgewählte Marken um jeweils zehn Cent pro Packung nach oben, soll für diese nun im Juni ein weiterer Schritt um wiederum zehn Cent erfolgen.

    Nahezu alle anderen Zigaretten der Hanseaten werden entweder um 20 Cent teurer oder BAT passt den Inhalt an. Damit geben die Hamburger die zum Jahreswechsel turnusgemäß erfolgte Anhebung der Tabaksteuer nun an die Konsumenten weiter.

    Überdurchschnittlich teurer werden Pall Mall Black und Silver Edition sowie Extra Cut Black und Silver: Hier streicht BAT eine Zigarette und hebt den Preis zugleich um 20 Cent an. Stabil bleiben die Preise der Traditionsmarken HB Classic Blend und Prince Rich Taste. Gleichzeitig werden die King-Size-Varianten der Vogue (Bleue und Rouge) vom Markt genommen.
    red

    (DTZ 20/15)