Schlagwort: Kassensysteme

  • Kunden sind internationaler geworden

    DORTMUND // Von himmelhochjauchzend bis zu Tode betrübt wäre vielleicht zu weit gegriffen – doch hätten die Resümees der Anbieter von Kassen- und Vorschubsystemen kaum unterschiedlicher ausfallen können.

    „Wir haben mehr erwartet“, sagte Manfred Berger von der Firma Schapfl IT-Scannerkassen, die mit ihren bewährten Kassensystemen zur InterTabac gereist waren. „Es ist mehr multi-kulti in diesem Jahr“, resümierte Berger. Wenig los war eigenen Angaben zufolge auch bei André Löchert von der Firma Relotec Kassensysteme. „Es ist anscheinend keine Messe mehr für den Fachhändler. Die Besucher sind internationaler geworden“, mutmaßte Löchert, und sein Geschäftspartner Jörg Reitmayer pflichtete bei: „Sehr enttäuschend.“

    Viele Kundenbesuche
    Der Aussteller aus Panketal kam ebenfalls mit seinen im Tabakwaren-Fachhandel bewährten Kassensystemen nach Dortmund. Interessenten konnten sich auf dem Stand unter anderem das Erstellen eines digitalen Kassenbons zeigen lassen. Sehr zufrieden mit dem Verlauf der InterTabac war dagegen Nadja Hoffmann vom Ingenieurbüro Hoffmann, dem Kassenanbieter aus Landsberg. „Es ist toll, dass die Messe wieder stattfindet. Wir haben einen neuen Platz und viele Kundenbesuche. Viele hatten richtig Lust auf die Messe. Wir sind positiv überrascht.“ Ansonsten spürten die Landsberger die allgemein vorherrschende, fehlende Kaufbereitschaft der Kunden wegen der Lage in Deutschland. „Kunden können sich den Unsicherheiten nicht entziehen. Das merken wir auch.“

    Durchweg positiv waren die Eindrücke von Christoph Moser von POS Tuning, dessen Zielgruppe an den drei Tagen allerdings auch nicht nur einzelne Fachhändler waren: „Bei uns ist die Messe sehr gut gelaufen. Wir hatten jede Menge Besucher auf unserem Stand. Wir sehen uns hier als Meeting-Point.“ Und Moser ergänzte: „Wir haben Neuheiten nach Dortmund mitgebracht und einige – auch internationale Kunden – eingeladen, damit sie sich die Produkte ansehen. Unsere Kunden sind froh, dass wir in diesem Jahr hier sind.“

    Bei POS Tuning gibt es mehrere wichtige Themen: „Wir brauchen im Fachhandel immer mehr Platz in den Regalen für die alternativen Tabakartikel. Da haben wir schöne Lösungen gefunden – wir bieten 20 Prozent mehr Ebenen auf gleicher Fläche.“ Digitalisierung ist bei dem Unternehmen aus Bad Salzuflen ebenfalls ein Schwerpunkt.

    kh

  • Kassenanbieter müssen Sonderschichten fahren

    MAINZ // Die befristeten Absenkung der Mehrwertsteuer von 19 auf 16 Prozent sowie von sieben auf fünf Prozent vom 1. Juli bis 31. Dezember führt zu Handlungsbedarf bei den Fachhändlern, da alle Kassensysteme entsprechend auf die neuen Mehrwertsteuersätze umgestellt werden müssen. Dies setzt die Anbieter von Kassensystemen gehörig unter Druck.

    Kurzfristige Änderungen
    Seit Bekanntwerden der Mehrwertsteuersenkung ist bei Relotec Kassensysteme jede Menge Arbeit zu bewältigen. „Bei solch kurzfristigen Änderungen, müssen wir wirklich an jede Menge denken. Die einen Kassensysteme sind erst drei Monate alt, andere zehn Jahre – da gibt es wirklich viel zu berücksichtigen. Die Unterschiede sind groß“, sagt Geschäftsführer Jörg Reitmayer. „Wir haben sofort unsere Kunden informiert und bereiten alles vor.“ Die Umstellung erfolgt komplett online. Kunden haben ein Infoschreiben von Relotec für die Umstellung erhalten.

    Große Nachfrage
    Durch die Senkung der Mehrwertsteuer womöglich befeuert ist die Nachfrage nach neuen Systemen bei dem Panketaler Unternehmen gestiegen. „Wir könnten ohne weiteres fünf neue Leute einstellen“, sagt Reitmayer.

    Priorität Umstellung
    „Die Mehrwertsteuersenkung wirft gerade jegliche Planung um. Sie kam so kurzfristig, dass jetzt einiges hintenan stehen muss. Das hat Priorität“, sagt Peter Schapfl, Geschäftsführer des gleichnamigen Kassenanbieters. „Wir werden ein Update bringen, das unseren Kunden eine kostenfreie Umstellung ermöglicht.“

    Wartungsvertrag
    Und Nadja Hoffmann vom Ingenieurbüro Hoffmann erklärt: „Seit Ankündigung der Mehrwertsteuersenkung haben uns zahlreiche Kunden angerufen und nach der Umsetzung mit unserem Kassensystem, der HK-214, gefragt. Selbstverständlich ist es möglich, die Mehrwertsteuer in den Kassensystemen umzustellen. Aus gegebenem Anlass und im Rahmen unseres Serviceversprechens werden wir für unsere Kunden mit Wartungsvertrag eine Automatik programmieren: So erhalten alle Kassensysteme in der Nacht vom 30. Juni zum 1.  Juli und natürlich auch am Ende des Jahres in der Nacht vom 31. Dezember zum ersten Januar 2021 automatisch den korrekten Mehrwertsteuerbetrag. Unsere Kunden können daher ohne Mehraufwendungen der Mehrwertsteuersenkung entgegensehen. Das hat die Kunden, die sich bei uns telefonisch gemeldet haben, natürlich sehr beruhigt.“

    kh

  • TSE dominiert Standgespräche

    DORTMUND // Wenn man nicht loslegen kann, wie man möchte, und erst die Lizenz abwarten muss, die man braucht, um seine Produkte umrüsten zu können, damit man sie seinen Kunden pünktlich zur Verfügung stellen kann – dann fühlt man sich momentan wie die Anbieter von Kassen- und Warenwirtschaftssystemen in Deutschland. Der Grund dafür ist die veränderte Anforderung an Registrierkassen, die ab 2020 gelten soll. Das spiegelte sich auch auf der InterTabac wider.


    Verschärfte Auflagen für Kassensysteme

    Das Gesetz zum Schutz vor Manipulation an digitalen Grundaufzeichnungen ist zwar bereits Ende Dezember 2016 in Kraft, aber nun folgen weitere verschärfte Auflagen für die Kassensysteme. Die elektronischen Aufzeichnungssysteme und die digitalen Aufzeichnungen müssen ab Januar 2020 mit einer zertifizierten technischen Sicherheitseinrichtung (kurz: TSE) ausgestattet sein. Die neue gesetzliche Vorgabe, auch wenn es nicht die erste ist, war an den Messeständen der Anbieter von Kassensystemen häufig das Gesprächsthema. Allerdings stellten die Unternehmer, die in Dortmund Neukunden gewinnen und ihre Bestandskunden beraten wollten, fest, dass in den Gängen der Halle 6 weniger los war, als im vergangenen Jahr.

    Auch bei der Straubinger Firma Schapfl. Mit neuem Logo im Gepäck beantworteten die Mitarbeiter des Kassenanbieters sämtliche Fragen zum Thema TSE. „Der Trend ist durchaus positiv. Da der Staat die Fachhändler ärgert, haben wir jede Menge zu tun“, sagten Peter und Marco Schapfl. „Die Frage ist, ob die Fachhändler sich halten können.“

    Hohe Besucherfrequenz
    Überrascht über die hohe Besucherfrequenz am Freitag sowie die geringeren Kundenströme am Messe-Samstag und -Sonntag zeigte sich auch Nadja Hoffmann vom Ingenieurbüro Hoffmann. Das Unternehmen aus Landsberg hatte zwei Innovationen mit nach Dortmund gebracht – eine Gutscheinverwaltung und einen dynamischen Bestellvorschlag. „Gutscheine erzeugen sowie ausdrucken, und sie auch in anderen Filialen einlösen – das ist jetzt wichtig, besonders im Weihnachtsgeschäft“, erklärte Geschäftsführer Rüdiger Hoffmann.

    Auch bei der Firma Relotec aus Panketal erkundigten sich die Standbesucher nach der neuen Verordnung und ihren Folgen für den Fachhandel. „Natürlich ist Relotec Software-seitig darauf vorbereitet“, sagte Geschäftsführer Jörg Reitmayer. „Aber da alle Kassenanbieter noch auf die finale Zertifizierung der TSE warten, ist es nicht ratsam, unsere Kunden in Panik zu versetzen.“

    Der alljährliche Messetermin ist wichtig für Reitmayer und sein Team. „Wir nutzen die Gelegenheit, um mit unseren Bestandskunden persönlich in Kontakt zu treten und Erfahrungen auszutauschen. Dabei bleibt natürlich auch die Neukundengewinnung ein wichtiger Bestandteil unseres Messeauftritts“, verriet André Löchert, Mitgeschäftsführer von Relotec.

    kh

    (DTZ 40/19)