FRANKFURT (DTZ/jgw). Langsam spricht es sich herum: Die Marriott-Hotelmesse, die in diesem Jahr vom 11. bis zum 13. Februar 2011 und damit parallel zur Frankfurter Konsumgütermesse Ambiente stattfindet, ist nicht nur ein Branchentreff mit Atmosphäre, was ihr die Besucher vor allem aus den Reihen des Tabakwarenfacheinzelhandels bescheinigen, sondern bietet mit ihrem Charakter abseits der reinen Ordermesse auch Gelegenheit zum Meinungsaustausch.
DTZ befragte für die Messevorschau Fachhändler, die das Potenzial dieser Messe frühzeitig erkannt haben nach ihrer Einschätzung und kommt zum Schluss: Ein Besuch lohnt sich – und zwar für jeden.
In vielen Gesprächen, die DTZ im Vorfeld der Marriottmesse führte, wurde eines deutlich: Die Branche blickt gespannt in die Zukunft – und sieht sich gut gerüstet. Davon kann man sich am zweiten Wochenende im Februar ein Bild machen, wenn Firmen wie Aßmann, Charles Fairmorn, Denicotea, Kohlhase & Kopp, Kopp (vormals Otto & Kopp), Planta, Schuster, Seiffert, Stanwell und Vauen ihr Sortiment präsentieren.
In erster Linie bietet die Messe im Marriott einen guten, weil umfassenden Überblick über die derzeitlichen Produkte am Markt, die das Thema Genussrauchen in den Fokus rücken: Pfeifen, Pfeifentabak, Zigarren sowie Raucherbedarfsartikel werden konzerntriert gezeigt. Außerdem können Gespräche mit den Anbietern Informationen und Ideen für das eigene Geschäft liefern. Als schlagkräftigen Beweis dafür kann man ein Produkt ins Feld führen, für das die Idee während der Marriott-Messe im vergangenen Jahr geboren wurde: Vauens Horst Lichter-Pfeife, mit der das Unternehmen 2010 einen viel beachteten Coup landen konnte.
Im Gespräch zwischen Messebesucher Peter Heinrichs und Vauen-Chef Alexander Eckert, das die beiden während der Hotelmesse führten, lotete man die Möglichkeiten, den berühmten Fernsehkoch für eine Zusammenarbeit gewinnen zu können aus, wozu der Kölner Fachhändler dann seine guten Beziehungen zu Lichter nutzte.
Peterson mal von zwei Anbietern
Interessant ist in diesem Jahr eine Doppelpräsenz einer bestimmten Marke: Nachdem sich der Pfeifenhersteller Peterson von seinem früheren Deutschland-Importeur getrennt und einen neuen gefunden hat, wird es die Pfeifen dieser Marke sowohl bei der Firma Stanwell als aktuellem Partner, als auch bei der Firma Kopp geben, die die Restbestände von Petersonfirmen in Eigenregie abverkaufen wird.
Hier wird natürlich die Preisgestaltung eine spannende Frage sein, was einen Messebesuch für Fachhändler, die Peterson-Pfeifen anbieten, auch doppelt interressant macht. Während vis-à-vis zum Marriott in den Hallen der Frankfurter Messe wieder ein Kommen und Gehen herrschen wird, zeichnet sich die Hotelmesse durch das genaue Gegenteil aus: Die Aussteller erwarten ihre Geschäftspartner aus dem Ausland, die den fehlenden Messetrubel schon lange zu schätzen wissen, und haben darüber hinaus ausreichend Zeit für ihre Gäste aus dem Inland.
Bei diesen hat sich der einstige Geheimtipp Marriott mittlerweile herumgesprochen und viele namhafte Facheinzelhändler haben den Termin im Februar bereits als Pendant zur Dortmunder Inter-tabac eingetragen. DTZ befragte einige der Stammgäste aus den Reihen des Fachhandels zu ihren Erfahrungen mit der Frankfurter Marriott-Messe und erfuhr, als wie wichtig diese Tage für ein erfolgreiches Geschäft rund ums Genussrauchen mittlerweile eingeschätzt werden.
Angebote für den Sommer
So hält Peter Heinrichs dieses Ereignis schon länger für wichtiger als die Dortmunder Messe: „Hier in Frankfurt ist die Konzentration für den Facheinzelhändler, der sich als Spezialist sieht, ungleich größer. Kurze Wege und eine angenehme Atmosphäre sind ein Garant für einen angenehmen Messeaufenthalt.“
In Heinrichs‘ Augen mache derjenige einen großen Fehler, der sein Hauptaugenmerk noch immer auf das Weihnachtsgeschäft lege: „Für meine Begriffe ist es doch viel wichtiger, im Frühjahr attraktive Produkte zu suchen und zu finden, denn das Geschäft hat sich doch verlagert.“ Die Beobachtung, dass die Umsätze, die sich mit Pfeife und Zigarre generieren lassen, mittlerweile eher in den warmen Sommermonaten erzielt werden können, macht eine Messe im Frühling doppelt interessant.
Lockeres Pflegen von Kontakten Ein Katzensprung ist es für den Friedberger Fachhändler Paul Minturn, der einerseits Verständnis dafür hat, wenn Fachhändler von weiter weg die lange Anreise scheuen. Dennoch sagt auch er: „Jede Messe, die unsere Branche widerspiegelt, ist interessant und ein Besuch kann unheimlich viel bringen.“ Minturn geht es in erster Linie darum, den Kontakt zu den Lieferanten zu pflegen und „natürlich auch die Neuheiten zu sehen und zu kaufen. Aber auch, wenn ein Produkt noch nicht da ist, kann man im Vorfeld schon unheimlich viel darüber erfahren.“ Besonders schätzt auch der Friedberger die lockere Atmosphäre.
Richtige Zeit für Freehands
„Ich will es auf jeden Fall versuchen“, antwortet Jürgen Wilde, Geschäftsführer des „Pipehouse“ in Koblenz, auf die Frage, ob er denn ins Marriott käme. Als Grund gibt er den langen Zeitraum zwischen den jeweiligen Dortmunder Messen an. Von Oktober bis Oktober vergehe einfach zu viel Zeit, um sich mit Freehands einzudecken.
Hier ist Wilde Spezialist und natürlich darauf bedacht, sein Angebot entsprechend attraktiv und aktuell zu gestalten: „Im direkten Gespräch vor Ort machen wir außerdem das Jahr sattelfest für diverse Aktionen“, schätzt Wilde die persönliche Kommunikation im Marriott.
(DTZ 04/11)