Schlagwort: Handel

  • Einzelhandel erholt sich im Juli

    WIESBADEN // Das Bundesamt für Statistik hat aktuelle Zahlen zu den Umsätzen im Einzelhandel vorgelegt.

    Trotz des schwierigen Umfelds hat der deutsche Einzelhandel im Juli deutliche bessere Geschäfte gemacht als im Vormonat. So legte der Umsatz zum Juni real um 1,9 Prozent zu. Allerdings: Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es einen Rückgang um 2,6 Prozent. Nominal fielen die Zahlen deutlich höher aus, was an den Preissteigerungen lag.
    Von Januar bis Juli des laufenden Jahres gingen die Umsätze im Bereich Lebensmittel / Getränke / Tabakwaren real um 6,5 Prozent zurück, während es nominal ein kleines Plus von 0,5 Prozent gab.

    Die Behörde stellt zudem fest, dass diese Branche sich von den Umsatzeinbrüchen der drei Vormonate zumindest etwas erholt habe.
    Besonders stark schwankt aktuell der Online-Handel: Nach einem Minus von real 14,6 Prozent im Juni verbuchte der Wirtschaftszweig aktuell einen Zuwachs von 9,2 Prozent.

    red

  • „Corona-Pandemie hält an“

    MAINZ // Auch zu diesem Jahreswechsel hat DTZ wichtige Verbände der Tabakwirtschaft dazu befragt, wie sie das neue Jahr einschätzen. Diese Gastbeiträge druckt die Redaktion in diesen Wochen. Im vierten Teil der Reihe äußert sich Oliver Pohland, Geschäftsführer beim Verband des E-Zigarettenhandels (VdeH).

    Fachgeschäfte für E-Zigaretten betroffen
    Wie nahezu alle Einzelhandelsgeschäfte waren auch die Fachgeschäfte für E-Zigaretten durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie stark betroffen. Nicht nur die Einschränkungen durch 2 G, 3 G beziehungsweise durch Lockdown-Maßnahmen haben sich negativ auf den Umsatz ausgewirkt. Vor allem die anhaltenden Probleme bei Lieferketten und Transportlogistik haben einen großen Teil dazu beigetragen, dass sich der Umsatz nicht wie ursprünglich erwartet entwickeln konnte.

    Dies spiegelt sich auch in der eher verhaltenen Einschätzung etablierter Fachhandelsgeschäfte wider, die neben der verschärften Regulierung und Besteuerung vor allem auch die Corona-bedingten Einschränkungen als existenzbedrohende Herausforderung sehen.

    Zudem sind durch die Corona-Auflagen bei Veranstaltungen und im internationalen Reiseverkehr im Jahr 2021 nahezu alle für die Branche relevanten Messen und Events ausgefallen oder wurden als Online-Veranstaltung durchgeführt.

    Ausweitung des Tabakwerbeverbots
    Durch das Inkrafttreten des Zweiten Gesetzes zur Änderung des Tabakerzeugnisgesetzes wurde im Jahr 2020 sowohl eine Ausweitung des Tabakwerbeverbots auf E-Zigaretten sowie eine Gleichstellung nikotinhaltiger mit nikotinfreien Liquids beschlossen. Die Werbeverbote umfassen inzwischen sowohl die E-Zigaretten-Hardware als auch sämtliche Produkte mit Flüssigkeiten (Liquids, Shortfills, Longfills, Aromen, Pods) – und dies unabhängig vom Nikotingehalt.

    Dadurch ist inzwischen nahezu jegliche Werbung für E-Zigaretten verboten, und der Branche wurde es praktisch unmöglich gemacht, erwachsene Raucher auf die Vorteile der E-Zigarette beim Umstieg von der Tabakzigarette aufmerksam zu machen.

    Social Media betroffen
    Da von den Werbeverboten ebenfalls die zuvor stark genutzten Kanäle auf Social Media wie Instagram, Facebook und Youtube betroffen sind, wurden mit Inkrafttreten des neuen Gesetzes viele Internetpräsenzen von den Betreibern gelöscht. Hierdurch ist der Branche eine weitere wichtige Möglichkeit genommen worden, um über neue Produkte, Entwicklungen und Innovationen sowie über den wissenschaftlichen Sachstand in Bezug auf E-Zigaretten zu informieren.

    Organisationen und Institute in Deutschland, deren Aufgabe es eigentlich wäre, sachlich und faktenbasiert auf die gesundheitspolitische Chance, die die E-Zigarette bietet, aufmerksam zu machen und Raucher zum Umstieg zu bewegen, betreiben stattdessen zum Teil einen ideologisch geprägten Kampf gegen risikoreduzierte Alternativen und ignorieren dabei wissenschaftliche Erkenntnisse und Studien.


    Im Eilverfahren verabschiedet

    Auch die Modernisierung des Tabaksteuergesetzes, die noch vor Ende der letzten Legislaturperiode im Eilverfahren verabschiedet wurde, ist eine finanzielle und logistische Herausforderung für die gesamte Branche.

    Bereits im Gesetzgebungsprozess hat der VdeH die Besteuerung scharf kritisiert. Die unverhältnismäßig hohe Steuerlast und die Entscheidung, zukünftig sogar nikotinfreie E-Zigarettenliquids in die Besteuerung einzubeziehen, bergen nicht nur die Gefahr eines boomenden Schwarzmarkts, sondern haben auch das Potenzial, zahlreiche kleine und mittelständische Existenzen in der Branche zu vernichten.

    Wettbewerbsverzerrungen innerhalb der Branche
    Einzelne Anbieter, die Lebensmittelaromen vertreiben, unterlaufen die Vorschriften bereits jetzt. Mit Wirksamwerden der Steuer im Sommer des laufenden Jahres wird das zu weiteren Wettbewerbsverzerrungen führen und die – trotz der massiven Kommunikationseinschränkungen – bereits erreichten Ziele beim Verbraucherschutz aufs Spiel setzen.

    Durch die Einführung der Steuer werden sich Angebotsvielfalt und Sortiment in den Fachgeschäften zwangsläufig verändern. In welcher Weise dies geschehen wird, welche Produkte an Bedeutung gewinnen, welche womöglich komplett verschwinden und wie stark sich diese Veränderungen negativ auf den Umsatz auswirken, ist aus heutiger Sicht unsicher.

    Neuste Ergebenisse der Debra-Studie
    Neueste Ergebnisse der Deutschen Befragung zum Rauchverhalten (Debra) zeigen deutlich, dass der Anteil Jugendlicher, die E-Zigaretten konsumieren, nochmals deutlich zurückgegangen ist und mit zuletzt 0,5 Prozent einen historischen Tiefststand erreicht hat. Die Zahl der erwachsenen Konsumenten in Deutschland ist hingegen relativ konstant geblieben, wenngleich die Nachfrage nach neuen Produkten spürbar gesunken ist.

    Vor dem Hintergrund der drastischen regulatorischen Herausforderungen haben die zusätzlichen Einschränkungen durch die Corona-Pandemie dazu geführt, dass viele E-Zigaretten-Fachgeschäfte dauerhaft schließen mussten. Es ist zu befürchten, dass der Trend noch einige Zeit anhält; dementsprechend sind die Umsatzprognosen eher verhalten und der VdeH rechnet mit einem erneuten Umsatzrückgang.

    Es bleibt zu hoffen, dass die Ampel-Koalition sich in den kommenden Jahren stärker für wissenschaftliche Fakten interessiert, als das bei der vorherigen Regierung der Fall war. Künftige regulatorische Maßnahmen sollten die Rolle der E-Zigarette bei der Schadensreduzierung (Harm Reduction) stärker einbeziehen.

    Der VdeH, der sich mit Till von Hoegen als neuem ersten Vorsitzenden und Oliver Pohland als Geschäftsführer 2021 komplett neu aufgestellt hat, wird sich im Jahr 2022 auf politischer Ebene für eine maßvolle und faktenbasierte Regulierung von E-Zigaretten einsetzen und dabei gezielt die Interessen seiner Mitgliedsunternehmen verfolgen. Hierbei steht allen Beteiligten ein arbeitsreiches und spannendes Jahr 2022 bevor.

    vi

  • DTZ-Redaktion: Ein Abschied

    MAINZ // Bei manchen Kollegen fragt man sich, wie sie die Rente überstehen werden. Bei anderen ist man sich sicher: Die machen etwas daraus! Das gilt auch für Alfred Damberger, seit April 1983 bei DTZ und seit 24 Jahren stellvertretender Chefredakteur.

    Dambergers Domäne war der Handel, um den er sich intensiv gekümmert hat – einschließlich Lotto/Toto und vielen anderen Gebieten rund um die Geschäfte, immer mit der Maßgabe: Das muss dem Inhaber etwas bringen, und sei es nur einen guten Tipp. Lange hat sich Damberger zudem verantwortlich um den Smokers Club gekümmert und über die Welt der Zigarren berichtet.


    Ungeheures Fachwissen

    Fast noch wichtiger aber war für DTZ sein ungeheures Fachwissen, das er in seiner ruhigen, unaufdringlichen Art allen Kollegen zuteil werden ließ. Damit war er stets ein solider Pfeiler von DTZ.

    Im Rahmen unserer Nachfolgeregelung hat Kerstin Kopp bereits im vergangenen Jahr die Projektleitung unseres Genuss-Magazins Smokers Club übernommen. Das Ressort „Handel“ fällt künftig in die Zuständigkeit von Katrin Heß. Und um die Zigarren kümmern sich Stephan Schubert (Markt), Kerstin Kopp (Smokers Club) und unsere neue Kollegin Marie Jeschkowski, die auch das Ressort „Service“ übernommen hat.

    Am 10. August wird Alfred Damberger seinen letzten Tag in der Redaktion haben. Wir wünschen ihm alles Gute und rufen ihm zu: Alfred, wir sehen uns!

    Marc Reisner

  • Zarte Hoffnung keimt

    BERLIN // Voraussichtlich am 7.  Mai wird der Bundesrat in seiner Sitzung über das Tabaksteuermodernisierungsgesetz beraten. Der vom Parlament bereit abgesegnete Entwurf sieht drastische Steuererhöhungen vor allem für Tabakerhitzer und E-Zigaretten vor (DTZ berichtete). Nun hat der Wirtschaftsausschuss dem Ländergremium einige Empfehlungen mit auf den Weg gegeben.

    Empfehlungen
    Die Empfehlungen des Ausschusses lauten, folgende Formulierungen einzubringen:
    Der Bundesrat bittet, die Höhe des Steuersatzes für nikotinhaltige Liquids zu überdenken, denn durch die im Gesetz national vorgesehenen überdurchschnittlich hohen Steuersätze entstehen unüberwindbare Wettbewerbsnachteile im Zeitalter des Online-Handels gegenüber nicht der Steuerpflicht unterliegenden Wettbewerbern innerhalb der EU. Der dem Steuertarif zugrunde liegende Maßstab der Bundesregierung, nämlich der Vergleich des Zeitraumes, in dem das Verdampfen einer bestimmten Menge nikotinhaltigen Liquids erfolgt, mit dem in der gleichen Zeit möglichen Verbrauch von herkömmlichen Tabakzigaretten, hält einer objektiven Gegenüberstellung bezüglich der verbrauchten Nikotinmenge nicht stand.

    Nachteile
    Weiter verweist der Bundesrat auf schwerwiegende Nachteile für die einheimische Branche. Die Nachteile entstehen deshalb, weil die nationalstaatliche Regelung mit dem hohen Steuertarif einem abgestimmten einheitlichen EU-Verfahren vorgezogen wird. Dadurch treten nachteilige Preisunterschiede im EU-Preisgefälle ein, die aus marktwirtschaftlichen Erwägungen vom Gesetzgeber mit den Folgen für die junge einheimische Branche so nicht beabsichtigt sein dürften und den eingangs dargestellten Wettbewerbsnachteil ungewiss verlängern würden. Kurzum führt der gewählte, dem Gesetz zugrundliegende Steuertarif objektiv zu Verwerfungen auf dem Markt, die nach eigenem Bekunden vom Bundesfinanzministerium nicht gewollt sind.

    Vorfinanzierung
    Der Bundesrat gibt zu bedenken, dass die Vorfinanzierung der neu eingeführten Steuer mit Fälligkeit bei Kauf der Steuerbanderolen dem einzig auf E-Zigaretten und Liquids aufgebauten Geschäftsmodell der jungen Branche erhebliche Finanzierungskosten auferlegt. Der einzig auf E-Zigaretten geschaffenen Branche wäre geholfen, wenn die Steuer erst fällig wird, wenn die zu versteuernden Liquids in den Handel gelangen.

    E-Zigarettenbranche
    Der Bundesrat vertritt die Auffassung, dass Rücksicht darauf zu nehmen ist, dass insbesondere die junge E-Zigarettenbranche durch die Schließung des Einzelhandels während des Lockdown erhebliche Umsatzeinbußen zu verzeichnen hatte. Vor allem die KMU der Branche, die anders als die großen Konzerne der Tabakbranche allein mit den neuen E-Zigaretten handeln, haben kein zweites Standbein, um die Folgen der Lockdown bedingten Einbußen aufzufangen. Ein großzügiger gestaffelter Zeitraum bis zum Erheben des höchsten Steuersatzes auf die nikotinhaltigen Liquids wäre förderlich für die Branche.

    Der federführende Finanzausschuss und der Gesundheitsausschuss empfehlen dem Bundesrat keine Einwendungen zu erheben.

    red

  • Wirtschaftlich „ein gutes Jahr“

    AUGSBURG // In der Rückblick-Reihe in puncto RBA steht der Tabak Zeitung diesmal Jörg Gerteisen als Geschäftsführer von Hauser Rede und Antwort und berichtet, wie er das Corona-Jahr 2020 erlebt hat.

    Corona hat das Jahr 2020 geprägt. Wie hat sich dies aus Ihrer Sicht auf den RBA-Markt ausgewirkt?
    Jörg Gerteisen: Im Wesentlichen hat Corona dazu geführt, dass höherwertige RBA-Artikel im stationären Handel weniger gekauft worden sind. Impuls- und Stöberkäufe sind für unsere Artikel sehr wichtig. Hierzu benötigen die Kunden eine gewisse Zeit. Diese war durch Corona nicht gegeben. Gleichzeitig hatten die Händler immense Herausforderungen zu bewältigen, die nicht dazu geführt haben, dass mehr Zeit war und der Fokus auf den höherwertigen Artikeln lag. Allerdings haben wir deutlich mehr Verbrauchsartikel verkauft und stellen einen höheren Konsum fest. Der Online-Handel hat das ganze Jahr über eine sehr große Bedeutung eingenommen.


    In welchem Ausmaß war Ihr Unternehmen von der Corona-Pandemie betroffen?

    Gerteisen: Während der ersten Welle hatten wir aufgrund der Unsicherheit im Handel starke Umsatzeinbrüche zu verzeichnen. Zeitgleich waren wir während der Kurzarbeit teilweise im Homeoffice und mussten unsere Organisation anpassen und umstellen. Insgesamt haben sich unsere Warengruppen und Vertriebskanäle durch die Pandemie stark verlagert. Zum ersten Mal in der Geschichte des Unternehmens haben wir quasi an keiner Messeveranstaltung teilgenommen. Unsere Pläne, das 80-jährige Bestehen zu feiern sind leider ebenso alle über Bord gegangen.

    Wie sieht Ihre Bilanz des Jahres 2020 insgesamt aus?
    Gerteisen: Wir sind sehr froh und dankbar, dass wir in Anbetracht der Lage unterm Strich nicht stark betroffen und weiter alle bei guter Gesundheit sind. Wirtschaftlich können wir das Jahr sogar als gut bezeichnen.

    Was war Ihr erfolgreichstes Produkt und wie erklären Sie sich diesen Erfolg?
    Gerteisen: Unser erfolgreichstes Produkt 2020 war unsere im Jahr 2019 eingeführte Zigarettenmarke King. Der Erfolg kommt aus der wachsenden Distribution bei gleichzeitig steigender Beliebtheit beim Konsumenten. Das Preis-Leistungsverhältnis bei diesem Produkt ist äußerst gut.

    Was erwarten Sie von den kommenden Monaten?
    Gerteisen: Wir erwarten weiter eine angespannte Situation, vor allem im stationären Handel. Die Kundenfrequenzen werden weiter zurückgehen. Somit sind auch Innenstädte und Einkaufszentren gefährdet. Ebenso erwarten wir durch Corona einen Rückgang der Alltagsmobilität, weil sich Heimarbeit auch nach Corona stärker festigen wird und somit weniger Verkehrsfrequenz vorherrschen wird. Das hat alles Einfluss auf unsere stationären Kunden im Tabakwarenhandel. Die Gewinner dieser Situation werden die Online-Händler sein. Wir müssen uns dieser Situation als Unternehmen stellen.

    Haben Sie schon Ideen, mit welchen Artikeln Sie den Tabakwarenmarkt in nächster Zeit gestalten wollen?
    Gerteisen: Wir werden den Markt weiter mit Mentholersatz-Produkten beleben, als auch im Segment der Shisha-Tabake innovativ bleiben. 2021 werden wir auch unsere eingeführte Marke „Tortuga Verde“ stärker am POS in Szene setzen. Die Warengruppe Zigarette werden wir in Kürze zusätzlich mit einem neuen Artikel beleben. In jedem Fall möchten wir weiter unsere Innovationsrate bei klassischem RBA hochhalten und unsere Erzeugnisse mit neuen Designs und Farben versehen.

    Sie sind ja ausdrücklich der Partner des Fachhandels. Wie kann diese Zusammenarbeit noch intensiver werden?
    Gerteisen: Wir sind sehr stark mit der Optimierung unseres Webshops beschäftigt und haben hier die Navigationsstruktur deutlich vereinfacht. Somit können unsere Kunden ihre Bestellungen noch schneller tätigen und sowohl intuitiv als auch zielgerichtet durch unser Sortiment steuern. Gleichzeitig setzen wir weiter mit unserer Außendienstmannschaft in Deutschland und Österreich, aber auch mit unserem verstärkten Innendienst auf Beratung und Service. Immer mit dem Ziel den Mehrwert für unsere Kunden zu erhöhen.

    Herr Gerteisen, herzlichen Dank und Ihnen und Ihren Mitarbeitern weiter viel Erfolg.

    jgw

  • HDE und E-Commerce-Verband gegen Paketsteuer

    BERLIN // Der Handelsverband Deutschland (HDE) hat sich gegen den Vorschlag ausgesprochen, Pakete von Online-Händlern mit einer Abgabe zu belegen. Aus der CDU/CSU-Bundestagsfraktion war der Vorschlag gekommen, zugunsten des stationären Einzelhandels einen „Innenstadtfonds“ einzurichten.

    Keine neue Steuern
    Der HDE argumentiert, im Verhältnis zum internationalen Online-Handel gehe es vor allen Dingen um einen fairen Wettbewerb. „Dazu braucht es keine neuen Steuern auf Pakete, sondern bessere Kontrollen, um sicherzustellen, dass auch bei Lieferungen aus Fernost unsere hiesigen Regelungen für Produktsicherheit und Steuerzahlungen eingehalten werden“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Eine Paketsteuer träfe auch viele heimische Online-Händler, die korrekte und pünktliche Steuerzahler sind, so Genth. „Zudem wäre das ein Bärendienst gegenüber dem Drittel der stationären Händler, die sich ein Online-Standbein aufgebaut haben.“

    Klares Nein
    Mit einem klaren Nein gegen eine Paketsteuer positioniert sich der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel (Bevh). Dazu Hauptgeschäftsführer Christoph Wenk-Fischer: „Der Verkauf über das Internet ist besonders in der Krise für tausende stationäre Händler der letzte Anker, der sie über Wasser hält. Viele von ihnen haben in einem Kraftakt über die letzten Monate auf online umgestellt, um sich ein zweites Standbein aufzubauen. Und das möchte die CDU nun besteuern? Das ist eine Umverteilung vom Heute zum Gestern."

    red

  • Bestell-Service rund um die Uhr

    FRANKFURT // Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie lassen Messebegegnungen vor Ort momentan nicht zu, was zu einer schwierigen Situation für Aussteller und Fachbesucher führt, um Geschäftsbeziehungen in dieser Zeit aufrecht zu erhalten.

    Online-Order und Datenmanagement
    Das Online-Order- und Datenmanagement-Portal [link|https://nextrade.market/]nextrade.market.de[/link] bietet vor diesem Hintergrund mit einer digitalen Geschäftsbeziehung zwischen den Messeteilnehmern neue Chancen. Somit können Händler rund um die Uhr und damit unabhängig von aktuellen behördlichen Maßnahmen ihre Bestellung bei den angebundenen Lieferanten platzieren. „Gerade haben wir den Meilenstein von 1500 registrierten Händlern bei Nextrade überschritten, und das bei Teilnehmern aus 55 Ländern, die auf unserer Plattform aktiv sind. Tendenz steigend. Und auch lieferantenseitig sind bereits 185 Firmen aus 17 Ländern mit mehr als 250 000 Artikeln registriert – und täglich kommen neue dazu“, freut sich Nicolaus Gedat, Geschäftsführer der Firma Nmedia, über den Erfolg des Online-Portals.

    Plattform für den Handel
    Die Plattform Nextrade soll den Handel dabei unterstützen, Geschäftsbeziehungen auch außerhalb der Branchenmessen aufrecht zu erhalten und bietet Händlern die Chance ihren Orderrückstand über die Nutzung des Online-Portals auszugleichen. Gleichzeitig können sie dort neue Lieferanten entdecken.

    Wichtige Ergänzung
    „Als Messeveranstalter beobachten wir besonders seit Anfang des Jahres, in welchem massiven Umfang analoge Begegnungen von externen Faktoren abhängig sind“, sagt Philipp Ferger, Geschäftsführer von Nmedia sowie Bereichsleiter Tendence und Nordstil. Online-Plattformen seien zwar kein Messeersatz, stellten aber eine wichtige Ergänzung und aktuell eine ideale Alternative für das Geschäft der Kunden dar.

    red

  • Ertrag und Image stimmen

    MAINZ // Seit Jahr und Tag sind Premiumzigarren eine wichtige und lukrative Warengruppe für den Fachhandel. Ertrag, Marge und Image sind gut. Obendrein sind Premiumzigarren ausschließlich eine Domaine des Fachhandels, denn Lebensmittelhandel, Tankstellen & Co. führen selten beziehungsweise überhaupt keine Premiumzigarren.

    Online-Handel
    Lediglich der Online-Handel hat sich allmählich zu einer Konkurrenz entwickelt. Doch auch auf diesem Sektor mischen inzwischen einige Fachhändler kräftig mit. Und jene, die nicht oder noch nicht auch im Online-Verkauf aktiv sind, punkten mit anderen Vorzügen, allen voran mit Beratung und Service, aber auch mit Tastings, Veranstaltungen und der Möglichkeit, die Ware direkt mitnehmen zu können.

    Coronavirus
    Bei vielen Fachhändlern hat sich das Geschäft mit Premiumzigarren in den zurückliegenden Jahren positiv entwickelt. Selbst im Januar und Februar, in denen ja bekanntlich die Nachfrage nach Zigarren eher schwach ist, war es in diesem Jahr bei manchen Fachhändlern gar nicht so schlecht. Dann brach allerdings das Coronavirus über die Welt herein. Zu seiner Eindämmung beschlossen Bund und Länder unter anderem Geschäftsschließungen, mit der Folge, dass die Umsätze wegbrachen. Und selbst jene Läden, die noch öffnen durften, litten meist unter einer geringen Kundenfrequenz.

    Sommergeschäft
    Nun hoffen Fachhandel, aber auch Hersteller und Importeure, dass die Aficionados in die Zigarrengeschäfte zurückkehren, nachdem die Läden wieder öffnen dürfen. Alle wünschen sich ein gutes und langanhaltendes Sommergeschäft, damit die durch Covid-19 verursachte Umsatzlücke wenigstens teilweise ausgeglichen werden kann, und am Ende des Jahres das Umsatz- und Absatzminus nicht gar zu heftig ausfällt.

    da

    Lesen Sie das vollständige Special in der Printausgabe DTZ 19/20.

  • Kopp Pipes ist voll lieferfähig

    OFFENBACH // Zwar haben mittlerweile alle Lieferanten der Firma Kopp geschlossen und man setzt auch in Offenbach auf Kurzarbeit, doch ist man dort nach Aussagen von Geschäftsführer Oliver Kopp voll lieferfähig: „Unser Lager ist gut gefüllt.“

    Vertriebskanal Internet
    Vor allem über den Vertriebskanal Internet verkauft das Unternehmen aktuell überdurchschnittlich viel an den Fachhandel. So sind die Webeinkäufe in Kopps Web-Shop im Vergleich zum Vorjahr im März um 25 Prozent gestiegen – im ganzen Quartal sogar um 27 Prozent.

    Oliver Kopp sieht die Händler, die ihrerseits über einen Internet-Shop verfügten, klar im Vorteil und rät, hier Zeit und Geld zu investieren, um hier künftig handlungsfähiger zu sein.

    red

  • Eilantrag abgeschmettert

    HAMBURG // Corona und kein Ende. Die zuständige Behörde in Hamburg hat entschieden, dass der Facheinzelhandel für Zigaretten und Tabakwaren sowie für E-Zigaretten geschlossen bleiben muss. Insbesondere seien Zigaretten, Tabakwaren und E-Zigarette keine Lebensmittel. Dagegen hat Innocigs-Gründer Dustin Dahlmann geklagt. DTZ berichtet über seine Erfahrungen.


    Spezielle Vertriebswege

    Dahlmann wollte erreichen, dass Dampfer-Shops geöffnet bleiben dürfen. Er verweist dabei auf die speziellen Vertriebswege der Kategorie: „Unsere Kunden haben keine Möglichkeit mehr, an die Produkte zu kommen, weil es diese nicht im Supermarkt gibt“, sagt der 34-Jährige.

    Schutz der Gesundheit vor wirtschaftlichen Interessen
    Daher wollte Dahlmann beim Oberverwaltungsgericht Hamburg erreichen, dass die Innocigs-Geschäfte öffnen dürfen. Aber die Juristen haben den entsprechenden Eilantrag wie schon die Vorinstanz abgewiesen. Das Argument: Der Schutz der Gesundheit der Bevölkerung habe Vorrang vor wirtschaftlichen Interessen.

    Der falsche Weg
    Dahlmann glaubt, dies sei der falsche Weg – und begründet das auch mit dem niedrigeren Risikopotenzial der E-Zigarette im Vergleich zur Tabakzigarette. Er sagt: „Jetzt dürften einige Dampfer wieder auf Tabak umsteigen, der die Lunge stärker schädigt als E-Zigaretten – ausgerechnet, während sich die vom Coronavirus ausgelöste Lungenkrankheit Covid-19 verbreitet.“ Dahlmann ärgert sich außerdem über die unterschiedliche Handhabe der Bundesländer. So dürfen E-Zigaretten-Läden in Hessen und Berlin geöffnet bleiben.

    Online- und Telefon-Handel brummt
    Immerhin: Der Online- und Telefon-Handel brummt. „Online sehen wir dadurch nun eine deutliche Steigerung, insbesondere durch unser angebotenes Drop-Shipping“, erklärt Dahlmann, der in seinem Unternehmen 61 Mitarbeiter beschäftigt und gut 47 Millionen Euro Umsatz im Jahr erwirtschaftet. Er habe die Innocigs-Läden unter hohen Sicherheitsvorkehrungen weiterbetreiben wollen. So hätte man den Zutritt auf einen oder zwei Kunden beschränken können, Desinfektionssprays waren ohnehin vorhanden, die Probierstationen abgeschaltet.


    Sieben Läden in Hamburg betroffen

    Nun hat Innocigs sieben eigene Läden in Hamburg geschlossen, 18 Mitarbeiter sind in Kurzarbeit. Dahlmann sieht keine Alternative: „Uns gehen durch die Schließungen 150 000 Euro Umsatz im Monat verloren, 35 000 Euro netto kostet uns allein die Miete für die Flächen.“ Das führe zu erheblichen Verlusten, so Dahlmann: „Insgesamt kostet uns das etwa 50 000 Euro pro Monat.“

    Chancen für Online-Handel
    Die Chancen für den Online-Handel sind laut Dahlmann zwar aktuell groß, dauerhaft werde sich die Fachhandelslandschaft dadurch aber nicht verändern. Zu groß seien die Vorteile des Fachhandels. Gute Beratung bei E-Zigaretten sei unverzichtbar und ein echter Mehrwert für die Konsumenten.

    „Es sind schwere Zeiten“
    Mit Blick auf die E-Branche insgesamt stellt Dahlmann fest: „Es sind schwere Zeiten.“ Nach der US E-Joint-Krise von Mitte bis Ende 2019 hätten die Vorbehalte gegenüber E-Zigaretten wieder nachgelassen. Die Kunden hätten verstanden, dass die Todesfälle in den USA nichts mit E-Zigaretten zu tun hatten. Aber: „Leider folgte direkt im Anschluss die Coronakrise. Es fing damit an, dass die chinesischen Hersteller nicht mehr produzieren konnten und es zu Lieferengpässen kam. Mittlerweile produzieren die Hersteller in China wieder weitgehend normal, doch nun sind fast alle E-Zigaretten Fachhändler geschlossen.“

    Nach der Krise durchstarten
    Dennoch ist sich Dahlmann sicher, dass die E-Zigarette nach Corona wieder durchstarten und die Branche erneut zweistellige Wachstumsraten sehen werde: „Diese Krise wird das Gesundheitsbewusstsein steigern – davon hat die E-Zigarette in der Vergangenheit immer profitiert.“

    max