Schlagwort: Grenzeinkäufe

  • Versteuerungszahlen spiegeln die Marktdelle im ersten Halbjahr wider

    WIESBADEN (DTZ/SB/fok). Im ersten Halbjahr 2013 bezifferten sich die Einnahmen aus der Tabaksteuer auf (netto) 5,722 Mrd. Euro. Das waren 2,2 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2012.

    Der zeitweilige Rückgang der Einnahmen ist gleichwohl kein „Beinbruch“, denn die beiden Vorjahre brachten ja bereits Zusatzeinnahmen für den Fiskus, die deutlich über der Ausgangsplanung des fünfstufigen Steuerkonzeptes gelegen hatten. Das eigentlich Erstaunliche an dem aktuellen Steuerrückgang ist eher der Zeitraum, in dem er eingetreten ist. Denn die moderate Steuererhöhung zum 1. Januar wurde bei absatzstarken Zigarettenmarken deutlich später auf die Kleinverkaufspreise überwälzt, der Rückgang der Banderolenbezüge und die parallel festzustellende Marktschwäche war aber von Jahresbeginn an festzustellen.

    Insofern ist die in einigen Tageszeitungen behauptet Kausalität der Steueranhebung für den Rückgang von Steuerzeichenbezug und Steuereinnahmen nicht schlüssig. Zumindest bei kurzfristiger Betrachtung, denn langfristig ist es natürlich schon wahrscheinlich, dass Absatz, Umsatz und letztlich auch die Tabaksteuereinnahmen unter dem hohen Steuerniveau in Deutschland leiden und Grenzeinkäufe wie Schmuggel befördern.

    (DTZ 30/13)

  • 2. Quartal 2011: Mehr Schmuggel in NRW

    BERLIN (DTZ/vi/fok). Der Anteil nicht in Deutschland versteuerter Zigaretten am Gesamtkonsum stieg im im 2. Quartal 2011 im Vergleich zum Vorjahresquartal geringfügig auf 21,8 Prozent an.

    Im Vergleich zum 1. Quartal 2011 ergab sich jedoch keine Steigerung. Nach den neuesten Zahlen der Entsorgungsstudie ist der Anteil von Schmuggel und im Zuge von privaten Grenzeinkäufen erworbener Zigaretten in Ostdeutschland mit einem Anteil von 46,4 Prozent im 2. Quartal 2011 weiterhin extrem hoch; einem deutlichen Anstieg in Berlin standen aktuell etwas niedrigere Anteile in den anderen ostdeutschen Bundesländern gegenüber.

    In Westdeutschland entfielen durchschnittlich 14,3 Prozent des Zigarettenkonsums auf Schmuggel & Co. Dabei ist Bayern durch seine Grenznähe zu Tschechien besonders stark von der nicht in Deutschland versteuerten Konkurrenz betroffen.

    Einen spürbaren Anstieg gab es in Nordrhein-Westfalen, wo der Anteil der nicht in Deutschland versteuerten Zigaretten von 12,7 Prozent im 1. Quartal 2011 auf 16,4 Prozent im 2. Quartal nach oben schnellte. Gerade in diesem Bundesland ist nach Aussage betroffener legaler Händler die Menge an illegaler Ware in einigen Regionen enorm hoch, wobei es klare punktuelle Schwerpunkte gibt, in denen sich kriminell organisierte Schwarzmarktstrukturen gebildet haben.

    Die Anteilszahlen in den einzelnen Nielsen-Gebieten wiesen zwischen dem 1. und 2. Quartal 2011 teils recht hohe Schwankungen auf. Hierfür werden u.a. Sonderfaktoren, wie die jeweiligen Ferienzeiten oder besonders sonnige Wochenenden als Ursache gesehen, da diese zu Einkaufstouren in den Nachbarländern genutzt werden.

    (DTZ 33/11)