Schlagwort: Glücksspielaufsicht

  • Lottoland beantragt Lizenz

    GIBRALTAR // Die Firma Lottoland hat in Bayern, in Niedersachsen und im Saarland einen Antrag auf die Veranstaltung einer Primärlotterie gestellt. Das Unternehmen ist ein privater Online-Lottoanbieter beziehungsweise Buchmacher mit Lizenzen der gibraltarischen, britischen, australischen und irischen Glücksspielaufsicht.

    Das Spielprinzip soll staatlichen Lotterien ähneln. 23 Prozent der Einnahmen sollen laut Firmenaussage gemeinnützigen Zwecken zugute kommen. Mit einer Erlaubnis durch die zuständigen Landesbehörden wäre Lottoland der erste private Veranstalter einer „Großen Lotterie“ in Deutschland, also einer Lotterie mit höheren Gewinnsummen. Lottoland würde den Spielplan aufsetzen, die Ziehung nach eigenen Angaben durch eine neutrale Instanz und unter staatlicher Aufsicht vornehmen lassen und die Einsätze nach einem festgelegten Gewinnplan verteilen. Die Abgabe der Teilnahmescheine wäre an eigenen Annahmestellen und Lotterie-Terminals sowie im Internet möglich.

    Falls Lottoland eine Konzession erhalten sollte, habe man stationäre Partner zur Hand, nennt diese aber nicht. „Mit über fünf Millionen Kunden wissen wir, wie man Menschen für Lotto begeistert. Nun wollen wir unser Angebot auch auf den stationären Bereich ausweiten und eine originäre Lotterie auf die Beine stellen“, sagt Rolf Stypmann, Unternehmenssprecher von Lottoland. Der 69-Jährige war bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand am 30. September 2013 ‧Geschäftsführer der staatlichen Toto-Lotto Niedersachsen GmbH.

    „Wir sind sehr gespannt, ob uns die zuständigen Landesbehörden eine Konzession erteilen werden oder zumindest mitteilen, unter welchen Bedingungen wir eine Erlaubnis erhalten können. Juristisch wäre eine jedenfalls vorläufige Konzessionsvergabe nur konsequent. Organisatorisch können Privatunternehmen Lotterien mindestens genauso gut und sicher veranstalten wie der Staat. Das sehen wir in Italien, Großbritannien oder Österreich“, erklärt Stypmann.

    Sein früherer Arbeitgeber Toto-Lotto Niedersachsen verweist darauf, dass die von Lottoland angebotenen Zweitlotterien weder in Niedersachsen noch anderswo im Bundesgebiet erlaubt sind: „Zweitlotterieanbietern ist es ausweislich obergerichtlicher Entscheidungen verboten, Glücksspiele in Deutschland zu vermitteln und zu bewerben. Insofern verbleibt es daher auch für den Bereich der Zweitlotterien im Internet bei dem Grundsatz, dass jeder EU-Mitgliedsstaat im Glücksspielbereich über die konkrete Ausgestaltung selbst zu entscheiden hat. Für die Zweitlotterien gibt es kein Konzessionsverfahren, das mit dem Sportwettenbereich vergleichbar wäre.“ Das im Glücksspielstaatsvertrag verankerte staatliche Veranstaltungsmonopol im Lotteriebereich sei sowohl mit dem Grundgesetz als auch mit Europarecht vereinbar.

    Lottoland zahle in Niedersachsen keine Steuern und Abgaben, sodass die Firma keinen Beitrag zum Gemeinwohl leiste. Darüber hinaus agiere der Buchmacher nicht transparent gegenüber den Verbrauchern, die mitunter irrtümlich glaubten, dass sie an Primärlotterien, zum Beispiel an Lotto 6 aus 49 oder Eurojackpot, teilnehmen würden.

    red

    (DTZ 11/17)

  • Lotto Baden-Württemberg: Verkaufsstellen-Netz bleibt erhalten

    STUTTGART (DTZ/vi). Das Netz der Lottoverkaufsstellen in Baden-Württemberg bleibt erhalten. Die Glücksspielaufsicht hatte zu Jahresbeginn eine starke Reduktion der Zahl der Annahmestellen im Land gefordert.

    Dies hätte dazu geführt, dass deutlich weniger als die 3 300 im Landesglücksspielgesetz als Obergrenze festgeschriebenen Lottoverkaufsstellen erhalten geblieben wären. „Wir konnten in Gesprächen mit dem Innenministerium und der Glücksspielaufsicht einen Kahlschlag abwenden“, so Geschäftsführerin Marion Caspers-Merk. „Als staatliches Lotterieunternehmen haben wir auch einen wichtigen Infrastrukturauftrag in der Fläche. Viele kleinere Geschäfte gerade im ländlichen Raum sind ohne Lotto nicht profitabel“, erläuterte die Lotto-Chefin. Aktuell gibt es in Baden-Württemberg 3 280 Lotto-Annahmestellen.

    Zufrieden zeigt sich Caspers-Merk mit der Entwicklung der Spieleinsätze im ersten Halbjahr 2013. Insgesamt setzten die Baden-Württemberger in den ersten sechs Monaten 2013 über alle Spielarten rund 444,3 Millionen Euro ein und damit 6,9 Prozent mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. „Die Lottospieler haben die Anfang Mai in Kraft getretenen Änderungen gut angenommen“ sagte sie. Am 4. Mai wurde beim Lotto 6aus49 u. a. die Zusatzzahl durch die Superzahl ersetzt und zwei Richtige mit Superzahl als neue Gewinnklasse eingeführt.

    Trotz der Preiserhöhung von 75 Cent auf ein Euro pro Spielfeld sei die Zahl der Tippreihen nahezu konstant geblieben. Auch bei der europäischen Lotterie Eurojackpot liegen die Spieleinsätze nach Angaben von Caspers-Merk deutlich höher als im Vorjahr.

    (DTZ 27/13)