Schlagwort: Globaler Zigarettenmarkt

  • Rauchen auf dem Rückzug

    LONDON // Der weltweite Zigarettenmarkt wird bis zum Jahr 2027 um ein Drittel schrumpfen. Davon geht das Marktforschungsinstitut Euromonitor aus. Die Gründe sind demzufolge Gesundheitsvorschriften, die das Rauchen einschränken, sowie risikoärmere Erzeugnisse, die ein massives Wachstum verzeichnen.

    Globaler Zigarettenmarkt
    Laut Euromonitor wird ein stagnierender globaler Zigarettenmarkt durch Wachstum in den Regionen Asien-Pazifik und Lateinamerika ausgeglichen. Die Industrieländer verzeichneten dagegen erhebliche Mengenrückgänge. Westeuropa wies mit einem Rückgang um 4,4 Prozent den größten Zigarettenschwund seit einem Jahrzehnt auf, und Nordamerika verbuchte mit einem Minus um 8,5 Prozent den größten Volumenrückgang aller Zeiten.

    Strengeren Regularien
    Neben den immer strengeren Regularien sei eine der Hauptursachen für die Rückgänge das Aufkommen einer Reihe von Artikeln mit reduziertem Risiko – etwa E-Zigaretten, Tabakerhitzer und Nikotinbeutel. Tabakerhitzer stellten mit einem Volumen von gut 30 Milliarden Euro im Jahr 2022 die größte Kategorie der risikoreduzierten Produkte dar, E-Zigaretten kamen laut Euromonitor global auf einen Wert von 18 Milliarden Euro. Besonders erfolgreich waren dabei Einweg-E-Zigaretten, die in Westeuropa einen Sprung um fast 1000 Prozent machten. Die Disposables genannten Geräte sind laut der Mitteilung jedoch aufgrund ihres Erfolgs bei jüngeren Verbrauchern und wegen einer unzureichenden Nachhaltigkeit besonders anfällig für regulatorische Bedrohungen; so werden Lithiumbatterie, elektronische Komponenten und Kunststoffgehäuse der Produkte nach jedem Gebrauch weggeworfen.

    Die Kategorie Nikotin-Pouches wuchs im Jahresvergleich um 51 Prozent. Der große Erfolg bleibt diesen Erzeugnissen trotz des positiven Risikoprofils jedoch verwehrt. Tatsächlich entfielen 85 Prozent der Verkäufe auf die USA. Laut Euromonitor wird der Erfolg aller risikoreduzierten Erzeugnisse maßgeblich davon abhängen, inwieweit die Regierungen künftig Verbotsstrategien verfolgen.

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