Schlagwort: Glasrauchgeräte

  • „Erfreuliche Margen“

    MAINZ / BERLIN // Warum liegen Hanf, Shisha und Co. so sehr im Trend? Das fragte DTZ Rudolf Petrasch, Gründer und Geschäftsführer von Bam Bam Bhole.


    Herr Petrasch, woher kommt eigentlich der Name Ihres Unternehmens?

    Rudolf Petrasch: Als wir 1976 mit dem Vertrieb von Zubehör für den etwas anderen Raucher anfingen, fanden wir – im Kontext der damaligen Indien- und Afghanistanfaszination – den Namen Bam Bam Bhole, der soviel bedeutet wie befreit von Furcht und Ängsten im Schutz der hinduistischen Shiva-Mythologie sein Leben zu leben. Wir wollten damals einen für uns griffigen Namen und dachten nicht so sehr an die spirituellen Zusammenhänge.


    Welche Produkte bieten Sie an?

    Petrasch: Ein großer Bereich unserer Aktivitäten betrifft den Handel mit Glasrauchgeräten wie Glasbongs, Glasbongzubehör, Kofferbongs, Oil Rigs und Glasstecksysteme sowie Vorkühler. Komplettiert wird das Headshop-Angebot durch diverse Acrylbongs, Keramikbongs, kleine Pfeifen aus Metall oder Holz, spezielle Pfeifen mit langem Rauchweg, Vaporizer, Reinigungsmaterial, Druckverschlussbeutel, Grinder, Waagen, Shishakohle und -tabak, Shishadampfsteine, Turbofeuerzeuge und Clipper, Dosen-Safes, Cones, Blunts, Tabak, Backwoods, Real Leaf, Knaster und vor allem Papers, Filtertips und ActiTube-Aktivkohlefilter. Über die Jahre hat sich ein riesiges Angebot entwickelt, das für unsere Kunden hervorragende Perspektiven aufzeigt.

    Sie sind seit über 40 Jahren am deutschen Markt. Wie hat sich in dieser Zeit das Image Ihres Geschäftsfeldes verwandelt?
    Petrasch: Im Rückblick sind sehr große Veränderungen zu beobachten. Die 70er-Jahre waren geprägt durch den Drang nach Freiheit, und es gab eine große Bewegung von Reisenden, die übers Land – nicht per Flugzeug – vor allem nach Indien und Afghanistan gefahren sind, um andere Kulturen und Lebensweisen kennenzulernen. Meist waren es Hippies oder andere Individualisten, die anfingen, mit der indischen Rauchkultur spirituelle Erfahrungen zu suchen. Hierdurch inspiriert, habe ich dann die ersten Schillums aus Ton und Speckstein sowie gewisse Pfeifen aus Indien mitgebracht, um den Markt auszuloten. Dann habe ich mir größere Stückzahlen nach Deutschland schicken lassen. Auf Flohmärkten habe ich sie dann verkauft und andere Händler angesprochen, ob sie bei mir im Großhandel diese Artikel kaufen möchten. Mit der Zeit wuchs der Großhandel, und wir machten immer weniger Stände. Unser Angebot haben wir dann durch großformatigere Zigarettenpapiere und Keramikpfeifen aus Amerika sowie Metallschraubpfeifen erweitert.

    Aber Messen sind für Sie ein wichtiger Vertriebskanal?
    Petrasch: Anfang der 90er-Jahre hatten wir mehrfach einen Stand auf der Ambiente in Frankfurt, natürlich im Tabakwarenbereich, der damals noch sehr groß war. Da standen dann einige Raucherzubehörgroßhändler, schüttelten den Kopf und sagten: Ja, wenn‘s mal legal wird, dann vielleicht … Auch auf der InterTabak in Dortmund hatten wir mehrfach einen Stand.

    Und der Erfolg?
    Petrasch: Die Messeauftritte waren wichtig, auch wenn wir keinen direkten Zusammenhang zwischen unseren Erfolgen und den Messen herstellen konnten. Ich meine, unsere Geschäftsentwicklung wurde auch dadurch befördert, dass sich nicht viele Firmen mit dem „Schmuddelmarkt“ beschäftigt haben, was allerdings heute überhaupt kein Problem mehr ist. Wir haben uns immer für ein kontrolliertes Wachstum ausgesprochen – Kundenzufriedenheit, Produktqualität und schneller Lieferservice sind uns dabei sehr wichtig.

    Wen beliefern Sie? An wen verkaufen Sie?
    Petrasch: Wir beliefern ausschließlich Händler – der klassische Headshop kann bei uns das komplette Sortiment im Bereich dieser Rauchkultur einkaufen. Viele Tabakläden, Kioske und Spätverkäufe ergänzen heute ihr Angebot mit unseren Produkten.

    Sind die Margen mit denen bei Tabakwaren vergleichbar?
    Petrasch: Klares Nein! Die Margen unserer Produkte sind erfreulich hoch und im Vergleich zu den Tabakwaren sogar sehr viel höher.

    Sie waren in diesem Jahr nicht auf der Berliner Fachmesse Mary Jane. Warum nicht?
    Petrasch: Ja, das stimmt, wir haben einmal ausgesetzt. In diesem Jahr liegt unser Fokus auf dem Ausbau unserer Aktivitäten im Tabakwarengeschäft. Im nächsten Jahr werden wir aber wieder dabei sein, weil die Mary Jane auch für uns ein wichtiger Kommunikator ist.

    Das Interview führte Marc Reisner.

    (DTZ 27/19)