Schlagwort: Gesundheitskommissar

  • „E-Zigaretten sind Tabak“

    BRÜSSEL // Ein etwas unausgereiftes Wissen um die E-Zigarette hat jetzt Arunas Vinciunas, Chefberater des EU-Gesundheitskommissars Vytenis Andriukaitis, offenbart. „Natürlich gibt es wissenschaftliche Untersuchungen, die besagen, dass E-Zigaretten weniger schädlich sind als Zigaretten – aber es ist trotzdem Tabak“, erklärte Vinciunas gemäß der Recherche-Plattform „Euractiv“. „Auch wenn Sie weniger Gift trinken, bleibt es doch Gift“, fügte er hinzu.

    Vinciunas machte damit erneut die Position des Gesundheitskommissars deutlich, der sich dagegen sträubt, die geringere Gesundheitsschädlichkeit von E-Zigaretten und neuen Tabakprodukten anzuerkennen.

    Michal Dobrajc, Vorsitzender des Verbandes des E-Zigarettenhandels (VdeH), zeigte sich in einer Stellungnahme irritiert: „Es ist sehr beunruhigend, dass der Kabinettschef des zuständigen EU-Kommissars ein solch mangelndes Fachwissen beweist.“ Und er führte weiter aus: „Der Vergleich, den Herr Vinciunas zwischen dem Genuss einer E-Zigarette und der Einnahme eines Giftes anstellt, ist völlig an den Haaren herbeigezogen und entbehrt jeder sachlichen Grundlage.“

    Schon wenige Tage zuvor hatte EU-Kommissar Andriukaitis für Unverständnis beim VdeH gesorgt. In einer Rede begründete er seine skeptische Haltung gegenüber E-Zigaretten damit, dass sie europaweit viele junge Menschen zu Dampfern machten. Dobrajc empfindet solche Aussagen als Panikmache: „Gerade zwei Prozent aller EU-Bürger benutzen regelmäßig E-Zigaretten. Für Deutschland zeigen aktuelle Zahlen, dass nur 2,9 Prozent aller Jugendlichen regelmäßig E-Zigaretten konsumieren. Kommissar Andriukaitis skizziert hier ein Problem, welches überhaupt nicht existiert.“

    red

    (DTZ 09/19)

  • Tonio Borg trennt sich von Aktien

    BRÜSSEL (DTZ/red). Er ist noch nicht in Amt und Würden und schon sorgt Tonio Borg, designierte EU-Gesundheitskommissar, für Schlagzeilen. Aktuell ist der Malteser ins Visier der Nichtregierungsorganisation Corporate Europe Observatory geraten, schreibt der „Independent“ in seiner Online-Ausgabe.

    Borg besitze 2.300 Aktien des La Valetta Sterling Income Fund, hat die Brüsseler NGO herausgefunden. Der Fonds wiederum besitzt Anleihen von Imperial Tobacco.

    Gegenüber der Presse betont Borg, dass es sich hierbei um eine „unendlich kleine“ Summe handele und er nicht gewusst habe, wie der Fonds das Geld anlege.

    Vor dem Hintergrund der Dalli-Affäre und seiner bevorstehenden Nominierung habe er sofort reagiert. Vergangenes Jahr habe er lediglich 90 Pfund, umgerechnet 112 Euro mit dieser Anlage verdient. Und das beeinflusse nicht seine Arbeit an der Tabakproduktrichtlinie (TPD), heißt es.

    (DTZ 47/12)