Deutscher Zigarettenverband konkretisiert seine Ziele
BERLIN (DTZ/pnf). Zwei Monate nach seiner Gründung hat der Deutsche Zigarettenverband (DZV) eine Schwerpunktverlagerung im politischen Dialog angekündigt. DZV-Geschäftsführerin Marianne Tritz skizzierte in einem Intervierw mit der Zeitschrift „Werben & Verkaufen“ Grundlinien des Neuaufbruchs: Die Ex-Grüne stellt Veranstaltungsformate wie „Blaue Stunden“ mit Einladungen von Bundestagsabgeordneten in Frage und Sponsoring von politischen Veranstaltungen auf den Prüfstand. Mehr Effizient verspricht sie sich von der Diskussion von Sachfragen mit den zuständigen Abgeordneten. Neben dem politischen Dialog will der DZV die gesamtgesellschaftliche Debatte als Ansprechpartner von 20 Millionen Rauchern führen. Es sei für den Verband auch tabu, in Gesetzesvorhaben einzugreifen und an Gesetzen selbst mitzuschreiben. „Die Kraft der Argumente, das politische Gespräch muss reichen“, sagte Marianne Tritz.
Mit dem DZV sprächen gut 60 Prozent des Zigarettenmarktes mit einer Stimme, daher sehe sich der Verband für die Ministerien als erster Ansprechpartner. Eine Annäherung an Philip Morris schloss sie bei Themen nicht aus, die für die gesamte Branche von Belang sind, z. B. bei der Erfassung und Entsorgung von Schmuggelware.
Mit großer Sorge sieht der DZV Pläne der EU für ein komplettes Werbeverbot. Brüssel nehme derzeit unter dem Deckmantel des Jugendschutzes auch die Werbung am Point of Sale unter Beschuss und denke sogar über generische schwarz-weiße Verpackungen nach. „So funktioniert Marktwirtschaft aber nicht“, unterstrich Tritz und kündigte an, gegen Tendenzen zu kämpfen, die die Zigarette in eine Ecke drücken, wo sie den Anschein des Illegalen bekämen.
Tritz bestätigte, dass der DZV die Agentur „Zum goldenen Hirschen“ unter Vertrag genommen habe, um die Kommunikation zu Fragen des gesellschaftlichen Miteinanders und zu anderen Themen, die politisch auf der Agenda stehen, zu unterstützen.
Weiter sprach sie sich für Nichtraucherschutz mit Augenmaß aus. Ein Rauchverbot in Eckkneipen und Raucherclubs gehe an der Lebenswirklichkeit vorbei.
(DTZ 21/08)