Schlagwort: Gefährdung der Gesundheit

  • Fälscher bedrohen Wirtschaft und Gesellschaft

    GRÄFELFING // Die Folgen von gefälschten Produkten sind massiv. Im Rahmen der Studie „Bewusst einkaufen für unsere Sicherheit“ wurden die ökonomischen Schäden, die für Wirtschaft und Gesellschaft entstehen, näher untersucht. Zugleich zeigen sich weitere weitreichende gesamtgesellschaftliche Auswirkungen von Produkt- und Markenpiraterie.

    Die Studie, die von [link|https://www.pmi.com/markets/germany/de/about-us/overview]Philip Morris Deutschland[/link] in Auftrag gegeben wurde, ist in Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsforschungsunternehmen Prognos und dem Meinungsforschungsinstitut Kantar Public entstanden.

    Die Untersuchung verdeutliche, welchen immensen wirtschaftlichen Schaden der Verkauf gefälschter Produkte dadurch verursache, dass dieser legal produzierte Ware verdränge und so Arbeitsplatz- sowie Steuerverluste nach sich ziehe, heißt es.

    Allein aus den in Deutschland verkauften Fälschungen der Produktkategorien Kleidung, (persönliches) Zubehör, Arzneimittel und Körperpflegeprodukte entstehe global ein Wertschöpfungsverlust von rund 1,9 Milliarden Euro. Des Weiteren gefährde der Verkauf gefälschter Produkte in Deutschland aus den drei untersuchten Produktkategorien circa 56.000 Arbeitsplätze weltweit.
    Knapp 36.000 Stellen seien davon in asiatischen Ländern und weitere 18.000 Arbeitsplätze in Europa betroffen. Neben dem globalen Schaden für Wertschöpfung und Beschäftigung gehen dem deutschen Staat auch Steuereinnahmen in Höhe von knapp 450 Millionen Euro verloren – davon 360 Millionen Euro durch fehlende Umsatzsteuereinnahmen und weitere 83 Millionen Euro durch fehlende Einkommensteuereinnahmen.

    Gesellschaftliche Folgen
    Ebenso seien die gesellschaftlichen Folgen der Produkt- und Markenpiraterie gravierend. Verbraucher seien beim Konsum gefälschter Waren erheblichen Risiken ausgesetzt – insbesondere hinsichtlich der eigenen Gesundheit. So fehlen bei gefälschter Ware jegliche Sicherheitsmechanismen, die gewährleisten, dass die Produkte sachgemäß hergestellt wurden und keine schädlichen, nicht deklarierten Substanzen enthalten, informiert der Hersteller.
    Gleichermaßen problematisch könne das Fehlen einer erwünschten Wirkung bei gefälschten Waren sein, etwa bei gefälschten Arzneimitteln und Airbags. Selbst wenn es sich bei dem Endprodukt um ein „Originalprodukt“ handele, es Kriminellen aber gelinge, gefälschte Komponenten in die Lieferkette einzuschleusen, könne die Gesundheit und Sicherheit der Konsumierenden gefährdet sein. Dies gelte umso mehr, da Fälschungen im Endprodukt nicht mehr zwangsläufig als solche erkennbar seien.

    Illegalen Netzwerke der Organisierten Kriminalität
    Nicht zuletzt stärken Produkt- und Markenpiraterie die illegalen Netzwerke der Organisierten Kriminalität, die den Fälschungsmarkt zunehmend beherrschen und ihn für sich als lukrative Finanzierungsquelle und Mittel zur Geldwäsche nutzen. Die Erlöse aus dem illegalen Handel tragen in der Folge maßgeblich zur Finanzierung schwerwiegender Verbrechen wie dem Menschen- und Waffenhandel bei. Zudem werden verschiedene Formen von Menschenrechtsverletzungen begünstigt – insbesondere durch das Entstehen prekärer Arbeitsbedingungen in den Fälschungsfabriken oder entlang der illegalen Lieferkette.
    Der Erwerb gefälschter Waren unterstütze somit nicht nur eine Produktion, die insbesondere durch Kinderarbeit, Zwangsarbeit und Menschenhandel ermöglicht werde, sondern stelle eine ebenso ernste Bedrohung für die öffentliche Sicherheit dar – sowohl in den Herkunftsländern der gefälschten Waren als auch in Deutschland.

    „Produkt- und Markenpiraterie gehen zu Lasten aller. Fälschungen verdrängen nicht nur legale Wertschöpfung, zerstören Arbeitsplätze und verringern Steuereinnahmen für die Gemeinschaft. Vor allem stellen gefälschte Produkte eine große Gefahr für die Sicherheit von Verbraucherinnen und Verbrauchern dar“, so Markus Schütz, Leiter der Abteilung Prävention des illegalen Handels bei Phillip Morris Deutschland.
    Das Unternehmen ist eigenen Angaben zufolge selbst von Produkt- und Markenfälschungen betroffen und engagiert sich seit 2001 mit einer eigenen Markenschutzabteilung für die Bekämpfung von Fälschungen und Schmuggel der Produkte von Philip Morris. Dabei wolle man auch die Arbeit von Zoll- und Strafverfolgungsbehörden gegen den illegalen Tabakhandel und die Organisierte Kriminalität unterstützen.

    pi