die Bundesrepublik ächzt derzeit unter Mehrausgaben und Mindereinnahmen. Dürfen’s noch ein paar Milliarden mehr sein? Spielt ja keine große Rolle. Ich fürchte nur, das Geld wird sich der Staat zumindest zu Teilen von den Unternehmen und den Bürgern wiederholen.
Wetten, dass …
Wetten, dass wir in nicht allzu ferner Zukunft zumindest Begehrlichkeiten in Sachen Mehrwertsteuer und bei der fiskalischen Belastung der Einkommen sehen werden? Bei den gesetzlichen Krankenkassen wird ja bereits deutlich, wie es gemacht wird: Erhöhung der Zusatzbeiträge, um eine Finanzierungslücke zu schließen.
Kurz davor
Die Krankenkassen müssen mehr für die Behandlung in Sachen Covid-19 ausgeben, und Deutschland steckt mitten in oder zumindest kurz vor der zweiten Welle, glaubt man Auguren wie dem SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach oder dem bayerischen Landesvater Markus Söder. Derweil melden Krankenhäuser etwa aus Mainz null Erkrankte auf den Intensivstation oder die Charité in Berlin „zehn Patienten – aber alle schon seit der ersten Infektionswelle“.
Vorsichtiger Optimismus
Beim aktuellen Kurs durch die Krise sehe ich düstere Zeiten vor allem für kleinere und mittlere Unternehmen voraus. Deutlich optimistischer ist das die Hamburger Berenberg Bank. Ihre Analysten gehen von einer „hakenförmigen Erholung“ der Wirtschaft aus.
Phase 1 bis 4
Demnach hat – Phase 1 – der Konsum bereits wieder angezogen, wenn auch getrieben vor allem von Online-Käufen. Phase 2 beinhaltet demnach einen relativ stabilen Einzelhandelsumsatz in den kommenden Monaten, zugleich aber ein Anziehen des internationalen Handels, einhergehend mit steigenden Produktionsraten. In Phase 3 dürften demzufolge die Investitionen wieder wachsen, was allerdings erst im kommenden Jahr der Fall sein dürfte. Und in Phase 4, so die Hamburger Experten, werde etwa in Deutschland, Frankreich und in den USA sowie in vielen weiteren Ländern insbesondere der Eurozone wieder Normalität eintreten. Ab Frühjahr 2022 könnte die Wirtschaft dann über das Vorkrisenlevel hinauswachsen.
Ich freue mich, wenn es so kommt. Bis dahin sollten wir das Beste aus der Situation machen – und zunächst das voraussichtlich sonnige Wochenende genießen.
Herzlich,
Marc Reisner,
Chefredakteur DTZ