KÖLN (DTZ/vi). BTWE-Präsident Rainer von Bötticher erklärte zu dem in der letzten Woche erfolgten Beschluss des Europäischen Paralaments zur TPD: „Wir sind sehr enttäuscht, dass das Europäische Parlament die einmonatige Verschiebung der Abstimmung über die Novelle der EU-Tabakproduktrichtlinie auf den 8.10.2013 doch nicht genutzt hat, um eine ausgewogene Regulierung zu finden, die dem Anliegen des Gesundheitsschutzes genauso wie den legitimen Interessen der Hersteller, des Handels und der Tabakbauern sowie der dort Beschäftigten Rechnung trägt.“
Der BTWE vermisst weiterhin einen überzeugenden Nachweis, dass die Einführung von übergroßen Schockbildern mit 65 % auf der Vorder- und Rückseite die Entscheidung von Nichtrauchern, mit dem Rauchen zu beginnen oder von Konsumenten, das Rauchen aufzugeben, beeinflusst und zu einem Rückgang der Raucherquoten führt. Zugleich würde mit den Schockbildern das Geschäft in ein Gruselkabinett verwandelt. Die geplante Einführung von geschmacklichen „Einheitsprodukten“ durch das Verbot sämtlicher geschmacksbildender Aromen (u.a. bei Feinschnitt) und weitere Standardisierungsvorhaben würden zudem die Angebotsvielfalt ausdünnen. Auch die geplante Regelung zur Rück- und Nachverfolgbarkeit von Tabakprodukten ist nach BTWE-Einschätzung kontraproduktiv und gleicht einem Bürokratiemonster.
„Dies wird vor allem für kleine und mittelständische Herstellerbetriebe, aber auch den mittelständischen Großhandel organisatorisch und finanziell nicht zu stemmen sein. Der damit programmierte Wegfall kleiner und regionaler Marken wird zudem die Sortimentsvielfalt im Tabakwaren-Facheinzelhandel extrem einschränken. Das kostet Umsatz und Ertrag. Somit wird die Existenz der rund 8 000 Fachhandelsgeschäfte mit ihren 25 000 Arbeitsplätzen massiv gefährdet,“ sagt BTWE-Präsident v. Bötticher.
(DTZ 42/13)