Schlagwort: Europa

  • Feinschnitt-Konsum stabil

    MAINZ // Tabak In Sachen Feinschnitt konsumieren die Raucher in Deutschland absolut betrachtet die größte Menge in Europa. Das ist das Ergebnis einer Erhebung der EU-Kommission. Dabei stieg die konsumierte Tabakmenge von 14.400 Tonnen im Jahr 2002 auf etwa 25.200 Tonnen im abgelaufenen Jahr – ein Plus von 74,4 Prozent.

    Die Spannweite der Veränderung ist dabei riesig. Während etwa die Dänen nur noch 368 Tonnen Dreh- und Stopftabak nutzten – gegenüber 2002 ein Rückgang um fast 60 Prozent –, stieg der Verbrauch in Großbritannien im gleichen Zeitraum um 117,6 Prozent auf 6232 Tonnen. Auffällig: In den Niederlanden, dem „Heimatland des Selbstdrehens“, sank der Konsum um fast 50 Prozent. In Ungarn lag der Zuwachs dagegen bei 7322 Prozent auf 6305 Tonnen. Die größten Verbraucherländer zeigt unsere Grafik.

    max

    (DTZ 34/17)

  • Herber Schlag für Gibraltar

    LUXEMBURG // Bislang war Gibraltar ein Paradies für Glücksspielanbieter. 33 Unternehmen der Branche haben ihren Sitz in dem britischen Überseeterritorium, darunter Bwin und Lottoland. Sie kontrollieren etwa 60 Prozent des Weltmarktes und machten im vergangenen Jahr schätzungsweise rund 30 Milliarden Euro Umsatz.

    Nun allerdings sorgt ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Sorgenfalten bei den Glücksspiel-Managern. Denn: Gibraltar und das Vereinigte Königreich sind laut den Luxemburger Juristen in Sachen Dienstleistungsrecht der EU eine Einheit. Mögliche Folge: Die Verbrauchssteuern für die Unternehmen könnten sich von zurzeit einem auf dann 15 Prozent erhöhen, erwarten Beobachter.

    Die Regierung von Gibraltar will die Firmen im Land behalten und sagt ihnen Unterstützung zu. Allerdings könnten die Gesellschaften relativ rasch ihren Sitz in andere europäische Steuerparadiese – allen voran Malta – verlagern. Für Gibraltar wäre das ein herber Schlag, denn die Branche zahlt zwar kaum Steuern, beschäftigt aber rund 3200 Menschen und sorgt zusammen mit dem Finanzsektor für knapp die Hälfte des Bruttoinlandsproduktes.

    Gibraltar gehört zwar seit 1713 offiziell zu Großbritannien, wird aber seit langem von Spanien beansprucht. Das wollen die meisten Gibraltarer verhindern.

    red

    (DTZ 24/17)

  • Glücksspiel: Generalanwalt betont nationale Kompetenz

    LUXEMBURG // Der Generalanwalt beim Europäischen Gerichtshof (EuGH) hat seine Schlussanträge vorgelegt. Es ging darum, wie die vom Amtsgericht Sonthofen aufgeworfenen Bedenken gegen die vorgesehene Höchstgrenze von maximal 20 Sportwetten-Anbieter und das hierzu vorgesehene Auswahlverfahren zu beurteilen sind.

    Die Sonthofener Richter sollten über die Strafbarkeit eines Unternehmens urteilen, das ohne erforderliche Erlaubnis Sportwetten anbot und damit gegen den Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV) verstieß. In der Anfrage der Amtsrichter an den EuGH hatten die Juristen aber versäumt zu begründen, ob die vom Verteidiger erhobenen europarechtlichen Einwendungen gegen den GlüStV überhaupt zutreffen und welche Konsequenzen sich daraus für die Rechtslage in Deutschland ergeben.

    Der EuGH-Generalanwalt macht nun das Versäumnis zum Kern seines Entscheidungsvorschlags. Die Amtsrichter müssten selber feststellen, ob ein Verstoß des GlüStV gegen Europarecht vorliege. Sollte das der Fall sein, verweist der Generalanwalt auf die selbstverständlichen Grundsätze des Europarechts.

    Im Deutschen Lotto- und Totoblock sieht man sich darin bestätigt, dass das Entscheidungsrecht über die Vorschriften des Glücksspielstaatsvertrage bei den nationalen Gerichten liegt. Insbesondere die Klarstellung, dass die Regeln über das grundsätzliche Verbot nicht erlaubter Glücksspiele und die Vorschriften über das Sportwettenmonopol keiner Notifizierung durch die Kommission bedürfen, sei erfreulich. da

    (DTZ 44/15)

  • BAT investiert in Südosteuropa

    LONDON // British American Tobacco kauft den kroatischen Zigarettenhersteller TDR für 550 Millionen Euro.

    TDR (Tvornica duhana Rovinj) ist ein Hersteller, der vor allem in Ländern wie Kroatien, Bosnien und Serbien vertreten ist. Das Unternehmen selbst ist Teil des kroatischen Mischkonzerns Adris Grupa. Im Oktober soll das Geschäft abgeschlossen sein. Vorher müssen unter anderem die Aktionäre zustimmen.

    „Dies ist eine spannende Übernahme“, sagte BAT-Chef Nicandro Durante Anfang der Woche in London. Man wolle unverzüglich in den drei Kern-Märkten Kroatien, Bosnien und Serbien mit dem Aufbau einer zukunftsfähigen Plattform für das eigene Geschäft in Zentral-Europa beginnen.

    Im Vergangenen Jahr erzielte TDR einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von rund 44 Millionen Euro.
    red

    (DTZ 23/15)

  • Michael Hoffmann wird Chef von Lekkerland

    FRECHEN (DTZ/red). Zum 1. Januar 2012 übernimmt Michael Hoffmann den Vorstandsvorsitz der Lekkerland AG & Co. KG und wird damit Nachfolger von Christian Berner (58), der kürzlich seinen Rückzug bekannt gegeben hatte.

    „Mit Michael Hoffmann haben wir eine erfolgreiche Führungspersönlichkeit mit internationaler Management- und Kulturerfahrung gefunden. Für seine verantwortungsvolle Position wünschen wir ihm viel Erfolg“, so der Aufsichtsratsvorsitzende der Lekkerland Gruppe, Lorenz Bresser.

    Michael Hoffmann war zuvor als Chief Executive Officer bei der Carl Zeiss Vision International GmbH und viele Jahre in internationalen Führungspositionen bei Hewlett Packard tätig. In seiner Laufbahn hat der 50-jährige Diplom-Kaufmann bereits erfolgreich Geschäftsmodelle erarbeitet und implementiert, das jeweilige Kerngeschäft vorangetrieben und die Beziehungen zu Kunden systematisch ausgebaut.

    Michael Hoffmann wird im Rahmen einer langfristigen Planung den Vorstandsvorsitz von Christian Berner (58) übernehmen, der die Lekkerland Gruppe über zehn Jahre geführt hat.
    „Lekkerland ist ein europaweit aufgestelltes Unternehmen mit vielen anspruchsvollen und interessanten Aufgaben.

    Ich freue mich, gemeinsam mit den Mitarbeitern in Europa den nächsten entscheidenden Schritt in die Zukunft zu gehen“, sagt Michael Hoffmann, designierter Vorstandsvorsitzender der Lekkerland AG & Co. KG.

    (DTZ 42/11)

  • Schmuggel in der EU boomt

    MAINZ (DTZ/pi). Der zunehmende Schmuggel schwächt nicht nur die deutsche Tabakwirtschaft, sondern hat in ganz Europa Hochkonjunktur.

    Laut einer Veröffentlichung des Deutschen Zigarettenverbandes ist der Anteil der unversteuerten Zigaretten um 0,7 Prozentpunkte auf 21,8 Prozent angestiegen; das bedeutet ein „Plus“ von 3,1 Mrd. Stück allein im Jahr 2010. Timothy Lindon, Chief Compliance Officer und Vice President Brand Integrity bei Philip Morris International Inc. warnt: „Der illegale Zigarettenmarkt in der EU ist inzwischen größer als die legalen Zigarettenmärkte in Frankreich, Irland und Finnland zusammen.“

    (DTZ 28/2011)