Schlagwort: Einweg

  • Jugendliche nicht an Tabakerhitzer interessiert

    BERLIN / GRÄFELFING // Eine Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat ergeben, dass Minderjährige immer weniger rauchen. Darauf weist Philip Morris hin. Von den neuen alternativen Nikotinprodukten sind in der Altersgruppe demnach besonders Einweg-E-Zigaretten beliebt, während Tabakerhitzer (Heat not Burn, HnB) fast keine Rolle spielen.

    Der Gebrauch von E-Zigaretten und Tabakerhitzern unter Minderjährigen stagniert laut BZgA insgesamt auf vergleichsweise niedrigem Niveau. Das widerlegt die oft geäußerte Befürchtung, die Produkte würden sich „gezielt“ und mit Erfolg an eine „neue Generation von Rauchern“ richten. Offensichtlich werden Tabakerhitzer nahezu ausschließlich von Erwachsenen genutzt, die Marktteilnehmer verhalten sich verantwortungsvoll.

    Mögliche Faktoren für die relativ niedrige Attraktivität von Tabakerhitzern unter Minderjährigen sind eine eingeschränkte Aromenauswahl, eine verantwortungsvolle Produktpräsentation und wirksame Alterskontrollen. Entscheidend: Neben diesen Faktoren wirken auch die selbst gewählten Vermarktungspraktiken der Hersteller wie Philip Morris. pi

  • „Der Schwarzmarkt wächst“

    BERLIN // Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) schlägt Alarm: Laut einer neuen Studie der Universitätsklinik Düsseldorf (Debra-Studie) mit über 90.000 Teilnehmern ist der Konsum von Einweg-E-Zigaretten im Jahr 2023 stark angestiegen. Einwegartikel dominierten inzwischen den Markt. Suchtforscher Daniel Kotz und Ute Mons vom DKFZ fordern daher strengere Regulierungen und höhere Steuern auf Nikotin- und Tabakerzeugnisse, um den Jugendschutz zu stärken.

    Der Verband des E-Zigarettenhandels (VdeH) stimmt der Dringlichkeit des Schutzes von Jugendlichen zu, sieht jedoch andere Prioritäten: „Der Jugend- und Verbraucherschutz ist gefährdet, aber nicht pauschal durch Einweg-E-Zigaretten, sondern durch den wachsenden Schwarzmarkt“, erklärt Oliver Pohland, Geschäftsführer des VdeH. Er betont, dass bestehende gesetzliche Regelungen bereits wirksame Rahmenbedingungen schaffen, diese aber konsequenter umgesetzt werden müssten.

    „Schwarzmarkt hält sich nicht an Steuerzeichen“
    Pohland hebt hervor, dass illegale Einwegprodukte die Hauptursache für Verstöße sind und nicht der etablierte Fachhandel. Testkäufe in deutschen Großstädten zeigen, dass Verstöße gegen das Jugendschutzgesetz fast ausschließlich außerhalb des Fachhandels auftreten: „Eine Erhöhung der Steuern, wie von Kotz vorgeschlagen, ist hier der falsche Ansatz. Der Schwarzmarkt hält sich nicht an Steuerzeichen, sodass eine höhere Besteuerung keine abschreckende Wirkung entfalten würde.“

    Der VdeH fordert stattdessen verstärkte Kontrollen und eine konsequentere Umsetzung bestehender Gesetze, um illegale Händler zu stoppen und den Markt zu regulieren. Das könne den Schwarzmarkt austrocknen und den Zugang zu nicht zugelassenen Einwegangeboten verhindern.

    „Pauschales Vorgehen gegen E-Zigaretten“
    Pohland kritisiert auch die Fokussierung der medialen und politischen Diskussion: „Während der Tabakkonsum bei Jugendlichen deutlich höher liegt – knapp 15 Prozent der 14- bis 17-Jährigen rauchen Tabak, gegenüber 2,3 Prozent bei E-Zigaretten – werden dennoch vor allem E-Zigaretten ins Visier genommen.“ Für den VdeH ist es daher entscheidend, den Kampf gegen Tabakkonsum als Hauptgefahrenquelle zu intensivieren. „Der Schutz unserer Jugend erfordert Maßnahmen, die den Tabakkonsum wirksam bekämpfen, anstatt pauschal gegen E-Zigaretten vorzugehen“, schließt Pohland.

    Wie berichtet, hatte der VdeH bereits zu Beginn des laufenden Jahres eine umfangreiche Jugendschutzkampagne gestartet. Damit will der Verband das öffentliche Bewusstsein für das Thema Jugendschutz in den Fokus der Öffentlichkeit rücken. vi

  • Vapes und Liquids

    STUTTGART // Einsatzkräfte der Kontrolleinheit Verkehrswege haben Anfang vergangener Woche in einem Discount-Geschäft im Main-Tauber-Kreis unversteuerte Tabakwaren, Einweg-E-Zigaretten (Vapes) und Liquids entdeckt.

    Dabei fanden sie sowohl versteuerten als auch unversteuerten Wasserpfeifentabak und Vapes in den Regalen des Ladens. Die beanstandeten Waren wurden sowohl in den Regalen neben der Verkaufstheke zur Abgabe an Kunden als auch in angrenzenden, als Lagerräume genutzten Räumlichkeiten entdeckt.


    Illegale Angebote

    In diesem Zusammenhang wurden insgesamt 873 Vapes und Liquids verschiedener Marken und Geschmacksrichtungen beschlagnahmt.

    Gegen die Inhaberin des Geschäfts wurde wegen Verkaufs und Inbesitzhaltens von unversteuerten Tabakwaren ein Steuerstrafverfahren wegen Steuerhehlerei eingeleitet. Insgesamt wurden 12.807 Milliliter Ersatzprodukte für Tabakwaren sichergestellt.

    Der verhinderte Steuerschaden wird mit 2.561,40 Euro angegeben. 

    red

  • Elfbar will auf Aromen verzichten

    LONDON // Der Anbieter der führenden Einweg-E-Zigaretten-Marken (Disposables) Elfbar und Lost Mary in Großbritannien, will künftig auf Geschmacksrichtungen verzichten, die als attraktiv für Kinder kritisiert wurden, meldet die “BBC”.

    Das Unternehmen fordert demnach ein neues Lizenzierungssystem, ähnlich dem für Zigaretten und Alkohol. Einen ähnlichen Vorschlag hatte vor kurzem auch British American Tobacco (BAT) gemacht (DTZ berichtet). Hintergrund ist eine [link|https://t1p.de/yg7mp]Online-Konsultation der Regierung[/link], die am 6. Dezember in Großbritannien endet und neue Regeln für E-Zigaretten & Co. zum Ziel hat.

    "Die Einführung eines solchen Systems würde den Zugang von Kindern zu Vapes (E-Zigaretten und Disposables, Anmerk.d. Red.) verringern, und es den Behörden erleichtern, den Verkauf von Vaping-Geräten besser zu regulieren”, sagt ein Elfbar-Sprecher der BBC. Darüber hinaus glaube man, dass es dazu beitragen würde, den wachsenden illegalen E-Markt zu bekämpfen und die Recyclingraten zu erhöhen.

    Elfbar spricht sich zudem gegen die Einführung einer neuen Steuer auf Vapes aus, ähnlich der auf Tabak. Der Anbieter begründet dies damit, dass eine neue Steuer ehemalige Raucher dazu ermutigen würde, auf illegale Produkte umzusteigen oder zu Zigaretten zurückzukehren.

    red

  • Disposable-Verbot gefordert

    BERLIN // Aktuell formiert sich eine Gegnerschaft der sogenannten Disposables, Einweg-E-Zigaretten. So forderte laut „dpa“ die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) vor kurzem ein Verbot von Einweg-E-Zigaretten.

    NGG: „Vapes“ eine Gefahr für Gesundheit und Umwelt
    Die NGG sehe in „Vapes“ eine Gefahr für Gesundheit und Umwelt, teilte die Gewerkschaft mit. Die bunten E-Zigaretten würden mit Lithium-Batterien betrieben, die meisten „Einweg-Zigaretten landen allerdings überall, nur nicht im Sondermüll“, sagt NGG-Vize Freddy Adjan. Dazu komme, dass viele der Produkte deutlich mehr Nikotin enthielten als herkömmliche Tabakzigaretten, teilte die Gewerkschaft weiter mit. „In ihnen lauert damit eine enorme Suchtgefahr. Es wird höchste Zeit, dem Hype der Vapes einen Riegel vorzuschieben“, betont Adjan, „aktuell werden geschätzte fünf Millionen Vapes pro Monat allein in Deutschland geraucht, und der Trend ist dramatisch steigend.“ Die NGG fordert nun politische Maßnahmen auf Bundesebene, um ein europaweites Verbot elektronischer Einweg-Zigaretten zu erreichen. Die Gewerkschaft vertritt unter anderem die Interessen der Beschäftigten der Tabakindustrie in Deutschland.

    Auch die Ärztekammer Nordrhein ruft nach einem Verbot. Beim Erhitzen der Liquids entstünden Aerosole, die das Herz-Kreislauf-System schädigen und Atemwegserkrankungen sowie Allergien auslösen könnten, betonten Mitglieder der Kammer bei einer Tagung. Zudem würden Disposables oft im normalen Hausmüll entsorgt statt im Elektroschrott. „Entsprechend hoch sind die Umweltbelastungen durch Plastik, Metall und Lithium-Ionen-Batterien“, heißt es.

    Zügige Beschränkung
    Es brauche am besten ein Verbot, mindestens aber eine deutliche und zügige Beschränkung von Disposables. Formen und bunte Farben der E-Zigaretten zielten vor allem auf junge Konsumenten, so Rudolf Henke, Präsident der Ärztekammer-Nordrhein-Westfalen. Der Gesetzgeber müsse zudem Kinder, Jugendliche und Schwangere besser vor den Folgen von Passivrauchen schützen. Im Tabakrauch seien rund 250 giftige und 90 krebserregende Substanzen enthalten.

    red

  • E-Zigaretten: 4 neue Trends

    DORTMUND // Einen echten Umschwung erlebt derzeit die E-Zigarettenbranche. Während bis vor kurzem noch die sogenannten Disposables das Maß aller Dinge waren, denken die Hersteller jetzt um …

    600 Puffs und dann ist Schluss?! Die Regel für Einweg-E-Zigaretten gilt zwar weiter, doch haben die Produzenten und Importeure sich an die zunehmende Besorgnis in Bevölkerung und Politik angepasst und nehmen die ökologischen Bedenken ernst.

    Neue Geräte und umweltfreundliche Handhabung
    [bul]Trend 1: Die Hersteller erweitern die Geräte, bauen aufladbare Akkus ein und setzen verstärkt auf Kapselsysteme, bei denen die aromatisierten Liquids in kleinen Kartuschen in die Akkuträger eingesetzt werden. Damit ist die Umweltbelastung durch Einweg-E-Zigaretten deutlich niedriger. Bestes Beispiel: Elfbar, einst Vorreiter bei Disposables.
    [bul]Trend 2: Immer mehr – bislang vor allem – kleinere Firmen setzen in der Produktion auf umweltfreund‧liche Materialien. Dabei achten die Hersteller besonders darauf, dass die einzelnen Stoffe recyclebar sind. Wichtig: Nach Angaben der meisten Produzenten steigt der Kleinverkaufspreis höchstens geringfügig.
    [bul]Trend 3: Während Disposables bislang weitgehend verkapselt und verklebt sind, gehen die Produzenten mittlerweile dazu über, gesteckte Systeme anzubieten. Firmen wie Ands oder Flonq haben E-Zigaretten im Angebot, die jeder Konsument nach Gebrauch in wenigen Sekunden in ihre Einzelteile zerlegen und anschließend in die entsprechenden Sammelbehälter entsorgen kann.
    [bul]Trend 4: Schon länger im Gespräch, aber noch nicht umgesetzt sind Pfandsysteme, bei denen der Nutzer eine bestimmte Anzahl an verbrauchten Einweggeräten einer Marke sammelt und in einem Briefumschlag an den Hersteller schickt. Der erstattet ihm dann einen Betrag und nutzt die verwertbaren Teile für den Bau neuer Geräte.

    Unverändert haben die Anbieter vor allem süße Fruchtaromen im Produktprogramm, das die Konsumenten zudem durch auffällige bunte Farben anspricht. Die Kritik, dadurch würden vor allem junge Menschen angesprochen, erscheint in dem Zusammenhang nicht ungerechtfertigt. Unterm Strich jedoch dürften die Stunden der Einweg-E-Zigaretten dem Ende entgegen gehen.

    Keine E-Zigaretten, aber von Laien häufig unter diese Kategorie gezählt: die Tabakerhitzer. Hier hat unvermindert Philip Morris mit Iqos die Nase vorn. BAT punktete auf der Inter‧Tabac mit der Neuheit „Veo“ (siehe Seite 8) für Glo. Daneben gibt es eine wachsende Zahl an Konkurrenz-Produkten, die in Details verbessert wurden – zum Beispiel die Zeles von Tryaki, die abwaschbar und deshalb besonders hygienisch ist. Die Software, also Sticks, ist häufig mit denen für Iqos oder Glo austauschbar – eine ökonomisch sinnvolle Vorgehensweise.

    max

  • Disposable-Aus droht

    BRÜSSEL / BERLIN // Einweg-E- Zigaretten, sogenannte Disposables, sind – auch – unter ökologischen Aspekten umstritten. Plastik, Elektronik und Batterien landen meist im Hausmüll, statt fachgerecht dem Recycling zugeführt zu werden. Jetzt droht den bunten Dampfen das Aus.

    Bereits seit einiger Zeit herrscht bei Bundespolitikern Unmut. Grund: Die miese Umweltbilanz der Disposables. Längst wurde der Ruf laut, die Produkte müssten verboten werden. Tatsächlich droht jetzt ein solches Verbot – allerdings weder wegen fehlender Kindersicherung oder falscher Kennzeichnung, sondern wegen einer Verordnung auf EU-Ebene.

    Kompromisses zwischen EU-Parlament und -Rat
    Konkret solle, so das Online-Medium „Table.Media“, die Einweg-E-Zigarette bis Ende des Jahres 2026 vom EU-Markt verschwinden. Das sei die Folge eines Kompromisses zwischen Parlament und Rat im sogenannten Trilog-Verfahren – einem Vermittlungsprozess – zur Batterieverordnung. Der Kompromiss sehe vor, dass dreieinhalb Jahre nach Inkrafttreten der Verordnung bei tragbaren Geräten – also auch bei Disposables – die Nutzer die Batterien selbst herausnehmen und austauschen können müssen.

    Die Verordnung verbietet demnach auch das Verwenden von Klebstoffen, da die Batterien ohne Lösungsmittel demontierbar sein müssten. Zudem müsse der Hersteller Anleitungen zum Entfernen der Batterien sowie Sicherheitshinweise bereitstellen. Laut Table.Media muss der Kompromiss noch vom Plenum des Europaparlaments gebilligt werden. Das gelte jedoch als Formsache. Vermutlich werde der Kompromiss im Juni des laufenden Jahres vom Parlament beschlossen.

    Das [link|https://www.tabakfreiergenuss.org/]Bündnis für Tabakfreien Genuss (BfTG)[/link] bestätigt auf DTZ-Anfrage: „Die Batterieverordnung wird die leichte Entnehmbarkeit und Austauschbarkeit von Batterien durch den Verbraucher vorschreiben. Disposables erfüllen diese Kriterien nicht.“ Allerdings lägen die Vorteile der Produkte in der einfachen Handhabung und der hohen Verfügbarkeit der Geräte. Damit könnten viele Raucher erreicht werden, die bisher wenig oder gar nicht mit E-Zigaretten in Berührung gekommen seien.

    Nachhaltige Geräte
    Nun stellt sich Handel und Konsumenten die Frage, ob die Hersteller die Produkte den neuen Vorschriften folgend anpassen können. Dazu teilt der [link|https://vd-eh.de/]Verband des E-Zigarettenhandels (VdeH)[/link] mit: „Der E-Zigarettenfachhandel bietet bereits eine Vielzahl nachhaltiger Geräte an, die sowohl wiederaufladbar als auch nachfüllbar sind. Bei einem großen Teil dieser Geräte sind die Batterien austauschbar. Wir sind daher zuversichtlich, dass die betroffenen Unternehmen die Anforderungen der Batterieverordnung fristgerecht und vollumfänglich umsetzen werden.“ Auch das BfTG zeigt sich optimistisch: „Bereits jetzt ist zu beobachten, dass die Hersteller von Einwegprodukten auf die breite öffentliche Kritik an der schlechten Recycling-Fähigkeit der Geräte reagiert und neue, sinnvolle Produkte entwickelt haben. Das Ergebnis sind nicht weitere, leicht modifizierte Einweg-E-Zigaretten, sondern Produkte, die dem Verbraucher die Haptik und Bedienbarkeit von Disposables bieten, aber wiederaufladbar und mit austauschbaren Pods ausgestattet sind. Diese Geräte sind marktreif und werden in den nächsten Monaten im Handel erhältlich sein.“

    Für den VdeH sind einfach zu bedienende, langlebigere und damit kostengünstigere Geräte, die mit einem wiederaufladbaren Akku ausgestattet sind, die Alternative zu den aktuellen Disposables. Und: „Das gestiegene Umweltbewusstsein und der Kostenfaktor sind gute Voraussetzungen für den Fachhandel, bisherige Einwegnutzer von Mehrwegsystemen zu überzeugen. Mehrwegsysteme dominieren den Markt seit vielen Jahren und werden auch in Zukunft dominieren.“

    Akkus statt Batterien
    Die Einweg-E-Zigaretten haben den europäischen Markt seit etwa Anfang 2022 erfolgreich erobert, erfüllen laut Table.Media jedoch nicht die Anforderungen, die die Batterieverordnung stellt. Marktbeobachter gehen sogar davon aus, dass in einigen Geräten aufgrund von Lieferengpässen nicht Batterien, sondern stattdessen aufgeladene Akkus verbaut wurden.

    Ob Akku oder Batterie – E-Zigaretten gehören nicht in den Restmüll, sondern müssen nach Wertstoffen getrennt entsorgt werden. Zwar wurden bereits erste Rücknahmesysteme installiert. Dennoch entsorgten viele Dampfer vor allem Einweg-E-Zigaretten häufig nicht fachgerecht.

    Ob die E.Zigarettenbranche überhaupt vom drohenden Verbot betroffen sein wird, ist fraglich. So meint der VdeH: „Aktuell erkennen wir bei Einweg-E-Zigaretten ohnehin einen rückläufigen Trend zu den Vormonaten. Der ‚Peak‘ scheint gebrochen. Viele, die das Produkt ausprobieren wollten, fallen inzwischen weg. Das liegt unter anderem daran, dass der Fachhandel es geschafft hat, zahlreiche Konsumenten von Einweg-E-Zigaretten von den Vorzügen wiederverwendbarer Modelle zu überzeugen. Dadurch steigt ein erheblicher Teil der Nutzer auf nachfüllbare und wiederaufladbare Systeme um und gibt das Tabakrauchen vollständig auf.“ Man könne davon ausgehen, dass das Thema Einweg-E-Zigarette bis 2026 stark an Relevanz verlieren werde.


    max

  • Bund soll handeln

    BERLIN // Nachdem das Bundesland Bayern vor kurzem den Antrag gestellt hatte, Einweg-E-Zigaretten, sogenannte Disposables zu verbieten (DTZ berichtete), hat der Bundesrat nun mehrheitlich – lediglich Sachsen enthielt sich der Stimme – beschlossen, diesem Antrag zuzustimmen. Die Bundesregierung soll sich demnach „für ein wirkungsvolles Verbot des Inverkehrbringens von Einweg-E-Zigaretten auf EU-Ebene“ einsetzen. Einen nationalen Alleingang, wie von Bayern angeregt, wird es nicht geben.

    Weitere Maßnahmen prüfen
    Außerdem hat die Länderkammer die Bundesregierung aufgefordert, „weitere Maßnahmen zu prüfen und gegebenenfalls zu ergreifen, um einer nicht sachgerechten Entsorgung von Einweg-E-Zigaretten wirkungsvoll entgegenzutreten“. Im Klartext: Die Entschließung bezieht sich ausschließlich auf den Umweltaspekt. Die derzeit immer häufiger geführte öffentliche Debatte zu den Punkten Jugendschutz oder ein mögliches Aromenverbot wird von der Aufforderung nicht erfasst. Ansatzpunkt für den Vorstoß ist die Einwegkunststoffrichtlinie. Bislang gibt es keine Frist.

    Zur Begründung hieß es, Branchenbeobachter gingen davon aus, dass Einweg-E-Zigaretten überwiegend achtlos über den Hausmüll oder durch Littering entsorgt würden. Diese Vermutung werde durch eine nichtrepräsentative Umfrage bei den Recycling-Höfen in Bayern unterstrichen. Nach nicht bestätigten Angaben würden darüber hinaus in erheblichem Umfang Fälschungen in Verkehr gebracht, die keine Entsorgungshinweise enthielten.

    red

  • „Kein Aromenverbot“

    MAINZ // Auch zu diesem Jahreswechsel hat DTZ wichtige Verbände der Tabakwirtschaft dazu befragt, wie sie das neue Jahr einschätzen. Diese Gastbeiträge druckt die Redaktion in diesen Wochen. Im siebten und letzten Teil der Reihe äußert sich Dustin Dahlmann, Vorsitzender des Bündnisses für Tabakfreien Genuss (BfTG).

    Der Umsatz im deutschen E-Zigarettenmarkt ist im Jahr 2022 wesentlich stärker ausgefallen als im Vorjahr. Basierend auf Mitgliederumfragen wurde 2022 ein Gesamtumsatz von rund 575 Millionen Euro erzielt, 40 Prozent mehr als 2021. Im Jahr 2023 wäre bei guten Voraussetzungen ein weiteres Wachstum des Marktes um rund 20 Prozent möglich.

    Erfolg der Einweg-E-Zigaretten
    Ein Grund für das Umsatzwachstum ist der Erfolg der neuen Produktkategorie der Einweg-E-Zigaretten (Disposables). Der Umsatz dieser Produkte am Gesamtmarkt beträgt rund 40 Prozent. Mit der Verbreitung der Disposables seit Frühjahr 2022 hat sich die Zahl der E-Zigaretten-Verkaufsstellen vervielfacht. Dies kommt auch dem traditionellen Fachhandel zugute, denn Konsumenten wechseln häufig nach einiger Zeit auf wiederbefüllbare Systeme.

    Mit Inkrafttreten des neuen Tabaksteuermodernisierungsgesetzes werden erstmals seit 1. Juli 2022 E-Zigaretten-Liquids besteuert. Die Abverkaufsfrist von Liquids, die vor diesem Datum produziert worden sind, endete am 13. Februar 2023. Die Steuer soll sich laut Gesetz bis 2026 gegenüber dem aktuellen Niveau von 0,16 Euro je Milliliter auf 0,32 Euro je Milliliter verdoppeln.

    Geringeren Schädlichkeit der E-Zigarette
    Eine Lenkungswirkung der Steuer wurde aus unserer Sicht verfehlt. Diese hätte sich an der wissenschaftlich bestätigten, erheblich geringeren Schädlichkeit der E-Zigarette im Vergleich zur Tabakzigarette orientieren müssen. Jedoch wurden im Bereich der Tabaksteuer nur moderate Anpassungen vorgenommen.

    Deshalb erwartet das BfTG von der Bundesregierung eine Nachbesserung des Steuergesetzes und eine klare Orientierung an der wissenschaftlichen Evidenz der Schadensminimierung. Diese Thematik wird 2023 eine zentrale Rolle in der Kommunikation des BfTG einnehmen.

    Aromen haben für Umsteiger von Tabakprodukten auf E-Zigaretten eine klar belegte Bedeutung. Einer Vielzahl der erwachsenen Ex-Raucher, die neben Tabakaromen auch Frucht- oder Süßliquids konsumieren, ist der komplette Tabakstopp gerade durch den besseren Geschmack der E-Zigarette gelungen. Diese Vielfalt muss beibehalten werden, damit auch in Zukunft noch viel mehr Raucher zum Umstieg auf die E-Zigarette motiviert werden können.

    Mit Sorge sehen wir die angekündigten oder bereits vollzogenen Aromenverbote in den Niederlanden, Dänemark und Litauen. Wir werden uns 2023 sowohl in Brüssel als auch in Berlin vehement für den Erhalt der Aromenvielfalt einsetzen.

    Neue Konsumentengruppen
    Der Trend der Einweg-E-Zigaretten ist hinsichtlich der Erreichung neuer Konsumentengruppen positiv zu bewerten. Gleichzeitig ist sich die Branche bewusst, dass sie in Sachen Umwelt- und Jugendschutz in der Verantwortung steht.

    Anfang September 2022 hat das BfTG gemeinsam mit dem Dienstleister Weee-Return ein Pilotprojekt für eine gezielte Rücknahme von Einweg-E-Zigaretten gestartet. Ziel für 2023 ist es, allen Händlern ein pragmatisches Rücknahmesystem anzubieten, bei dem die Zuführung zum Recycling-Kreislauf gewährleistet ist.

    Für die E-Zigarettenbranche ist die InterTabac nach wie vor die ideale Plattform, um Kontakte zu knüpfen und zu pflegen. Deshalb freuen wir uns sehr auf die am 14. September startende InterTabac 2023 und wünschen der Messe Dortmund viel Erfolg bei Planung und Durchführung der Branchenmesse.

  • Bayern fordert Verbot für Einweg-E-Zigaretten

    MÜNCHEN // Das bayerische Kabinett hat ein europaweites Verbot von Einweg-E-Zigaretten gefordert. Über eine Bundesratsinitiative soll nun die Bundesregierung aufgefordert werden, sich in der EU für ein Verkaufsverbot entsprechender Wegwerfprodukte einzusetzen. Es gehe jedoch nicht darum, den Menschen das Rauchen zu verbieten, sagte Bayerns Umwelt- und Verbraucherschutzminister Thorsten Glauber (Freie Wähler).

    Wachsender Markt der Einwegprodukte
    Hintergrund der Initiative ist es, den wachsenden Markt solcher Einwegprodukte auszubremsen, berichtete die Nachrichtenagentur „dpa“. Nach nur einmaliger Nutzung der E-Zigaretten fielen Elektroschrott, Plastikmüll und Alt-Batterien an. Mit einer Änderung der EU-Einwegkunststoffrichtlinie könne ein Verbot in der Einwegkunststoffverbotsverordnung verankert werden. Bislang werden auch Einweg-E-Zigaretten, die zu großen Teilen aus Plastik bestehen, nicht von der Richtlinie erfasst.

    Der Gesamtumsatz mit E-Zigaretten allein in Deutschland werde für das Jahr 2022 auf rund 575 Millionen Euro geschätzt, hatte die Staatskanzlei mitgeteilt. Das seien rund 40 Prozent mehr als 2021. Schätzungen zufolge gehe die Steigerung insbesondere auf Wegwerfprodukte zurück.

    Wer nachhaltig sein wolle, könne solche Produkte weder herstellen noch kaufen, sagte Glauber. Mit Blick auf die Nachhaltigkeit und die Vermeidung von Müll könne es nicht sein, dass zwar Trinkhalme aus Kunststoff in der EU verboten würden, aber Einweg-E-Zigaretten erlaubt seien. Daher müssten auch solche Einwegprodukte vom Markt genommen werden, den Ländern fehle allerdings eine Rechtsgrundlage, um den Verkauf von Einweg-E-Zigaretten zu beschränken.

    red