Schlagwort: Einkaufskonditionen

  • Systemanbieter: eine gute Starthilfe für Fachhändler

    MAINZ // Franchise liegt im Trend. Derzeit gibt es allein in Deutschland rund 960 aktiven Anbieter mit insgesamt rund 133.000 Partnern. Mit fast 717.000 Mitarbeitern erwirtschaften sie nach Angaben des Deutschen Franchiseverbandes einen Gesamtumsatz von etwa 129 Milliarden Euro.

    Vorteile für junge Unternehmer
    Doch worin liegen die Vorteile für junge Unternehmer? Schließlich kommen teils erhebliche Startkosten und nicht zu vernachlässigende laufende Gebühren auf neue Franchise-Partner zu. Doch der Nutzen ist groß: Bei sorgfältiger Auswahl kauft sich der Einsteiger in ein bestehendes, gut funktionierendes System ein, in dem bereits jede Menge Know-how vorhanden ist.


    Weitere Leistungen

    Weitere Leistungen, die Franchise-Geber üblicherweise zur Verfügung stellen:

    [bul]Standortwahl: Der Franchise-Geber unterstützt seine Partner bei der Suche nach einem geeigneten Standort. Schließlich muss dieser zum jeweiligen Image passen und das potenzial für den veranschlagten Umsatz bieten. Dieser Service ist meist eine Standardleistung, die vertraglich festgelegt ist und in der Regel mit der Eintrittsgebühr abgegolten wird.

    [bul]Einrichtungs- und Starthilfe: Häufig stellt der jeweilige Franchise-Geber das Einrichtungskonzept oder unterstützt zumindest. Laut Deutschem Franchiseverband ist die einheitliche Ausstattung der Betriebe für das Markenbild des jeweiligen Systems von größter Bedeutung, da sie maßgeblich den Wiedererkennungswert beim Kunden fördert.

    [bul]Günstige Einkaufskonditionen: Aufgrund ihrer Marktstellung können Systemanbieter günstige Großkundenkonditionen mit Lieferanten aushandeln. Diese Konditionen überträgt der Lieferant in der Regel an die dem jeweiligen System angeschlossenen Franchise-Nehmer.

    [bul]Werbung: Nur mit soliden Marketingmaßnahmen können Produkte im Wettbewerb positioniert und immer bekannter gemacht werden. Die Entwicklung eines Werbekonzepts, die Wahl der eingesetzten Werbemittel sowie die überregionale Medienwerbung, die den einheitlichen Auftritt des Systems am Markt stärken soll, übernimmt der Franchise-Geber. Dafür zahlt der Partner eine Werbegebühr, deren Höhe im Franchise-Vertrag festgeschrieben ist. Der Deutsche Franchiseverband: „Die Werbegebühr wird vom Systemanbieter treuhänderisch in einem Werbefonds verwaltet.“ Die regionale Werbung übernimmt der Franchise-Nehmer meist selbst und setzt das bestehende Konzept vor Ort um.

    [bul]Schulung und Betreuung: Die Schulung des Franchise-Nehmers beginnt meist vor Vertragsunterzeichnung. Dabei wird der angehende Partner mit dem System vertraut gemacht. Die Anfangsschulungen sorgen für einen erfolgreichen geschäftlichen Einstieg. Viele größere Systeme haben eigene Schulungszentren, in denen die Partner weitergebildet werden. Im Verlauf der Partnerschaft sollen regelmäßige Fortbildungen zum Erfolg beitragen.

    [bul]IT-System: Viele Franchise-Geber verfügen über speziell zugeschnittene IT-Systeme, die den Partnern zur Verfügung gestellt werden. Das ermöglicht eine systemspezifische Aufgabenbearbeitung und erleichtert dem Franchise-Nehmer die Bewältigung seiner Aufgaben in Organisation, Rechnungswesen, Controlling und anderen Anforderungen.

    [bul]Finanzierungshilfe: Meist legt der Systemanbieter dem Franchise-Nehmer seine Finanzierungs-, Liquiditäts- und Rentabilitätsplanung als Kalkulationsgrundlage vor. Diese Unterlagen dienen auch zum Nachweis der Förderungswürdigkeit des Konzepts als Vorlage bei der Bank. Weitere Finanzierungsangebote sind ebenfalls möglich; hier sollten junge Unternehmer mit den Anbietern sprechen.

    max

  • Kosten reduzieren und günstig einkaufen

    MAINZ (DTZ/fok). Karin Rhode ist Einzelhändlerin mit Leib und Seele. Gemeinsam mit ihrem Mann Andreas betreibt sie das Tabak Carree, ein Fachgeschäft für Tabakwaren, Lotto, Post(bank), Presse und Schulbedarf in Oberursel. Neben ihrem verkäuferischen Geschick und einem permanent auf die Käuferwünsche abgestimmten Sortiment hat sie ganz stark auch die Kosten und Einkaufskonditionen im Blick. Denn letztlich will Familie Rhode natürlich die Früchte ihrer engagierten Arbeit ernten. Und das funktioniert nur, wenn Umsatz, Spannen und Kosten im Einklang miteinander sind.

    Jetzt sitzt Karin Rhode mir gegenüber, stößt genussvoll Zigarettenrauchwolken aus (Marke Mohawk, warum, darüber später mehr) und zeigt ihr Anliegen mit solcher Vehemenz auf, dass ich ihr schon heimlich den Spitznamen „Vulkan von Oberursel“ gebe. Dass das klassische Fachgeschäft mit den Schwerpunkten Tabakwaren, Lotto und Presse heute keine Boombranche mehr ist, ist ihr bewusst.

    Umso wichtiger also, diese Sortimente optimal zu steuern, im Einkauf wie im Verkauf, und durch Sonderaktivitäten und Zusatzsortimente dafür zu sorgen, dass die Kundenzahl und die Bongröße stimmen. Um dies als Fachgeschäft und Lottoannahmestelle erreichen zu können, sieht Frau Rhode die Partnerschaft mit ILO proFIT als sehr nützlichen Baustein an. Diese Gesellschaft wurde von den Lottogesellschaften von Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Saarland gegründet mit dem Ziel, den Annahmestellen durch Nachfragebündelung in vielen Feldern günstige Einkaufskonditionen zu bieten. „Je mehr Einzelhändler sich aus dem Angebot von ILO proFIT bedienen und die für sie individuell passenden Bausteine nutzen, desto besser ist das für die Gemeinschaft der ILO-proFIT-Partner“, begründet Rhode ihr eigenes Engagement in dieser Sache.

    Und dann zählt sie eine Reihe von Beispielen aus den ILO proFIT-Angeboten auf, bei denen sie heute schon eine Menge Geld spart. Oder aus denen sie sich einige wirklich interessante Zusatzsortimente und Dienstleistungen für ihren Laden ausgesucht hat:

    Das ist z.B. ein Angebot der Postbank: Bei dem Geschäftskonto speziell für proFIT-Teilnehmer kann man fast 400 Euro jährlich sparen, und Karin Rhode bestätigt das mit ihren eigenen Erfahrungen. So sind die monatlichen Kontoführungsgebühren im ersten Jahr kostenlos, 100 beleglose Buchungen und zehn Bareinzahlungen pro Monat sind frei.

    Auch der Rahmenvertrag Prepaid-Karten ICP Transaktion Solutions aus Trier macht ihr richtig Freude. „Nicht nur jüngere Kunden, sondern auch ältere, die bei Bezahlvorgängen im Internet besondere Vorsicht walten lassen wollen, greifen zu den Prepaid-Karten. Man braucht nur wenig Fläche und hat bei den Karten auch keine Vorfinanzierung, weil sie erst beim Verkauf aktiviert werden und erst dann die Rechnung kommt.“

    Ein weiteres Beispiel ist der Einkauf von Büroartikeln über proFIT, bei dem sie ca. 30 Prozent einspart.
    Was ihr aber besonders am Herzen liegt (und da kommt der Vulkan gewaltig ins Sprudeln) sind die Einkaufspreise von Tabakwaren. Sie selbst bezieht über eine Einkaufsgenossenschaft und ist damit auch grundsätzlich zufrieden. Aber es ist das Auseinanderklaffen der Spannen bei Zigaretten und Feinschnitt zwischen hochpreisigen und billigen Produkten, was sie auf die Palme bringt: „Natürlich bieten eine Marlboro Zigarette oder preislich vergleichbare Marken auch heute noch gute Margen, das ist in Ordnung.

    Aber was sich da in den unteren Preisbereichen abspielt, macht gar keinen Spaß mehr.“ Und zeigt auch gleich ein paar Beispiele auf, wo die prozentuale Spanne ohne Mehrwertsteuer eine 3, eine 4 oder eine 5 vor dem Komma hat, bei Zigaretten ebenso wie Großbeuteln Volumentabak. „Von solchen Spannen können wir nicht leben, nicht mal die anteiligen Kosten tragen, und da kann auch das Argument des Frequenzbringers nicht mehr ausschlaggebend sein.“

    Frau Rhode würde dem Vergleich mit Vesuv, Ätna und Stromboli nicht standhalten, wenn sie jetzt nicht ein Gegenbeispiel in die Diskussion werfen könnte. Sie steckt sich eine Zigarette an, Mohawk ohne Zusatzstoffe, zieht noch eine aus der Packung, lässt fühlen: „Die ist richtig fest gestopft, riechen Sie mal, super Tabak, und das für einen echt günstigen Preis für den Kunden.“ Im letzten Jahr hat sie mit Mohawk-Hersteller Grand River Enterprises einen Umsatz von rund 55 000 Euro gemacht. Damit gehört GRE zu den Top 10 Zigaretten- und Feinschnittherstellern innerhalb des Rhode-Sortiments. Dabei promotet sie die Marke bei ihren Kunden richtig stark. Der Hintergrund für ihr überdurchschnittliches Engagement ist eine klare und transparente Preisgestaltung von GRE (EK-Liste), so dass der Händler die Marge genau ausrechnen kann. „Wir bestellen die Ware direkt bei GRE, die Lieferung erfolgt innerhalb von ein bis zwei Tagen, das klappt perfekt. Für den Händler gibt es eine richtig satte Spanne, sowohl bei Feinschnitt als auch bei Mohawk Zigaretten“, lobt Karin Rhode. Außerdem schätzt sie die neue Leitung von GRE sehr, die sich richtig intensiv um die Belange der Handelskunden kümmere. „Solche Produkte muss man natürlich aktiv verkaufen, und das tue ich auch“.

    Das Thema Transparenz liegt ihr insgesamt sehr am Herzen. Vergleichbarkeit der Spannen sei das A & O für den Einkauf, weshalb Karin Rhode es gar nicht schätzt, wenn die diversesten Formen von Rabattierung einen Vergleich erschweren oder unmöglich machen. Einfache aber wichtige Formeln für die Vergleichbarkeit der Spannen sind:

    [bul]Kleinverkaufspreis (KVP) geteilt durch 1,19 = KVP ohne MwSt
    [bul]KVP ohne MwSt. minus Einkaufspreis (EK) = Spanne in Euro
    [bul]KVP ohne MwSt. geteilt durch EK ohne MwSt. = Spanne in Prozent.

    Karin Rhode sagt dazu: „Es spielt keine Rolle, ob man von oben oder von unten rechnet; man muss nur immer gleich rechnen. Denn letztlich will man einen Maßstab dafür, ob etwas rentabel oder weniger rentabel ist. Wir erkennen so die Trends und sehen, ob wir gegensteuern müssen. Wir kontrollieren seit Jahren bei jeder die Tabakrechnung u.a. die Durchschnittsmarge. Hier lässt sich erkennen, wie sich der Markenmix von Premium zu Billigzigaretten und damit der Rohertrag verschieben. Und das führt letztlich zu neuen Überlegungen und Konsequenzen hinsichtlich der Sortimente von morgen. Wenn alle Händler das machen, werden wir als Partner ernst genommen. Also genau das, was unsere Lieferanten uns im Dialog immer gerne versichern.“

    (DTZ 29/13)