MAINZ // Medienberichten zufolge gibt es pünktlich zum Weihnachtsgeschäft Lieferengpässe bei der „Cohiba“. So meldet etwa „Hessenschau.de“, dass die kubanische Edel-Zigarre in Hessen knapp werde. Fachhändlern zufolge sei die Habanos-Spitzenmarke in Hessen fast ausverkauft.
„Spätestens in einer Woche ist alles weg“, wird ein Frankfurter Tabakhändler zitiert. Verantwortlich für die Knappheit seien die Hurrikanes. Außerdem kauften US-amerikanische Touristen vermehrt Havannas ein, nachdem die US-Regierung kürzlich die Einfuhrbestimmungen für den Eigenbedarf von Habanos gelockert hatte. Bis dahin durften US-Bürger nur kubanische Zigarren im Wert von insgesamt höchstens 100 Dollar mit nach Hause bringen.
5th Avenue Products, der Habanos-Alleinimporteur für Deutschland, Polen und Österreich, bestätigt die Lieferengpässe. Ganz neu ist das Problem indes nicht. Denn es gibt bereits seit gut einem Jahr nur noch eine sehr geringe Produktion, wovon vor allem hochwertige Havannas wie die „Cohiba“ betroffen sind. So hatte 5th Avenue bereits im Sommer die Fachhandelskunden über die schwierige Versorgungslage informiert. In den vergangenen drei Jahren habe es in der gesamten Karibik durch globale Klimaphänomene wie „El Niño“ größere Ernteausfälle gegeben, die besonders die Deckblattproduktion betrafen. Durch häufigen Starkregen in der Wachstumsphase würden die Pflänzlinge aus den Feldern gespült und müssten dann jeweils wieder nachgepflanzt werden.
Da die Ernte aber bis Mitte März eingebracht werden müsse, reiche dann die Zeit nicht mehr, um auf größeren Flächen eine Nachpflanzung vorzunehmen. „Da man im hochpreisigen Marktsegment keine Zigarren mit nicht ausreichender Qualität der Deckblätter auf den Markt bringen möchte, musste die Produktion von großformatigen und hochwertigen Zigarren wie zum Beispiel auch der Marke ,Cohiba´ reduziert werden“, heißt es in dem Kundenschreiben.
Wie 5th Avenue aktuell bestätigt, wird der Lieferengpass in Deutschland derzeit noch verschärft durch die von Präsident Obama erlassenen Erleichterungen für US-Amerikaner, die nach Kuba reisen.
red
(DTZ 48/16)