RÖSRATH // E-Zigarette Für die E-Zigarette sieht es aktuell sehr gut aus. „Wir freuen uns über ein bombastisches Jahr, der Markt boomt“, stellte Dustin Dahlmann, Vorsitzender des Bündnisses für Tabakfreien Genuss (BfTG) fest.
Nach dem Geschäftseinbruch 2020/2021 als Folge der Lungenkrankheit Evali und der Pandemie erwartet Dahlmann für 2022 einen Branchenumsatz von 575 Millionen Euro – trotz der anstehenden Steuererhöhung. Gegenüber dem Tief 2021 (Branchenumsatz in Deutschland 2021: 410 Millionen Euro) ist das ein Zuwachs um gut 40 Prozent. Gründe sieht Dahlmann im allgemeinen Aufschwung im stationären Handel, im gestiegenen Gesundheitsbewusstsein und darin, dass Raucher Alternativen suchten.
Große Herausforderungen
Allerdings kämen auf die Branche mit dem ersten Steuerschritt (0,16 Euro je Milliliter) große Herausforderungen zu. So müssten Steuerlager aufgebaut, Steuermarken vorfinanziert und gekauft, neue EAN vergeben, neue Preise ausgezeichnet und Maschinen umgerüstet werden. Aber: Es gebe auch erhebliche Chancen. So gebe es eine starke Nachfrage nach „ready to use“-Erzeugnissen in Zehn-Milliliter-Fläschchen, die Kundenfrequenz in den Geschäften steige, die Kundenbindung und die Zahl der Spontankäufe nähmen zu.
Auch auf die umstrittenen Disposables ging Dahlmann ein. Diese seien 2022 die am stärksten nachgefragten Produkte. Natürlich gebe es Probleme, denn der Jugendschutz müsse – auch für nikotinfreie Produkte – strikt eingehalten werden. Die Umweltbelastung durch die Geräte sei hoch, die sachgerechte Entsorgung längst nicht immer umsetzbar. Dennoch überwögen die Vorteile: Die Einweg-E-Zigaretten seien besonders einfach zu nutzen. Es handele sich um perfekte Convenience-Artikel mit extremer Nachfrage, die einen besonders niedrigschwelligen Zugang für Noch-Raucher haben.
max