NÜRNBERG // Das IAB-Arbeitsmarktbarometer hat den ersten Anstieg seit fast einem Jahr Abwärtstrend verzeichnet. Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) stieg im Dezember um 0,4 auf 99,9 Punkte und liegt damit nur knapp unter dem neutralen Wert von 100. Auch das „European Labour Market Barometer“ legte erstmals seit sieben Rückgängen in Folge wieder zu und liegt nun bei 99,2 Punkten.
Gedämpfte Entwicklung
„Die Arbeitsagenturen sehen besonders für die Arbeitslosigkeit kein einfaches Jahr voraus, aber die Talfahrt der Erwartungen setzte sich zum Jahreswechsel nicht fort“, berichtet Enzo Weber vom IAB. Beide Komponenten des Barometers stiegen gegenüber dem Vormonat. Die Komponente zur Vorhersage der Arbeitslosigkeit lag im Dezember bei 97,0 Zählern, ein Plus von 0,5 Punkten im Vergleich zum Vormonat. Somit haben sich die Erwartungen für die Arbeitslosigkeit verbessert, bleiben allerdings weiter klar im Negativen. Die Beschäftigungskomponente liegt nach einem Anstieg um 0,3 nun bei 102,7 Punkten, was eine moderate Zunahme der Beschäftigung erwarten lässt. Die Entwicklung ist im Vergleich zu früheren Zeiten jedoch gedämpft. „Der Arbeitsmarkt ist nicht mehr der Selbstläufer der vergangenen Jahre, man kann sich aber auch im Wirtschaftsabschwung nach wie vor auf ihn verlassen“, erklärt Weber. Dennoch gibt er zu bedenken: „Für die wirtschaftliche Trendwende brauchen wir nicht nur einen stabilen Arbeitsmarkt, sondern auch Investitionen in die Transformation.“
Das European Labour Market Barometer kletterte im Dezember um 0,2 auf nun 99,2 Punkte. Fast kein Land liegt aktuell über der neutralen Marke von 100 Punkten. Insofern steht Deutschland im europäischen Vergleich bei den Aussichten recht gut da, besonders bei der Beschäftigung. Die Beschäftigungskomponente des europäischen Barometers stieg um 0,2 Punkte auf 100,8 Punkte. Damit halten sich die Aussichten im positiven Bereich.
pi