Schlagwort: Demografische Datenanalyse

  • Alterskontrolle vereinfacht

    MAINZ // Viele Fachhändler kennen das Problem: Nicht jedem Kunden sieht man sein Alter genau an, wenn der Zigaretten oder einen Lotto-Schein kaufen möchte. Ihn nach seinem Alter zu fragen, um ihm die Produkte verkaufen zu dürfen, ist oftmals eine unangenehme Situation. Die Firma [link|https://www.innovative-technology.com/de/contact-de/contact-itl-de]Innovative Technology [/link]bietet Produkte an, die Ihnen bei der Problematik helfen könnten. DTZ hat sich dazu mit Christian Czeskleba unterhalten, Senior Business Development Manager.

    Was genau stellen Sie her?
    Christian Czeskleba: Als Unternehmen, das seit über 30 Jahren Produkte für die Automatisierung von Prozessen in den Bereichen Barzahlung und Interaktion entwickelt und vertreibt, bieten wir eine breite Palette an Systemen, die in Automaten – zum Beispiel Bezahlterminals oder Warenautomaten -, in der Zutrittskontrolle oder eben auch bei der Unterstützung im Einzelhandel zum Einsatz kommen.

    Wie sieht so ein Produkt aus und für wen ist es interessant?
    Czeskleba: Für die Unterstützung des Einzelhandels beim Verkauf von altersbeschränkten Waren haben wir zum Beispiel unsere MyCheckr-Serie entwickelt. Hierbei handelt es sich um Systeme, die das Verkaufspersonal bei der Altersprüfung unterstützen und ganz nebenbei eine praktische Werbefläche bieten können.

    Wie funktionieren die Systeme?
    Czeskleba: Die beiden Systeme – unser MyCheckr mit Bildschirm und der kompakte MyCheckrMini ohne Bildschirm – verwenden künstliche Intelligenz, um das Alter einer Person vor der integrierten Kamera durch eine Gesichtsanalyse zu erfassen.

    Und wie ist der Datenschutz geregelt?
    Czeskleba: Die dabei verwendete Methode ist zu 100 Prozent anonym, es werden dabei keine persönlichen Daten der Kunden gespeichert, noch werden Daten an irgendwelche Server gesendet. Alles passiert lokal auf dem MyCheckr und dauert für gewöhnlich weniger als eine Sekunde.

    Das hat aber nichts zu tun mit viel diskutierten und umstrittenen Gesichtserkennung.
    Czeskleba: Die in den Medien kontrovers diskutierte Gesichtserkennung ist ein gänzlich anderes Verfahren, das hierbei nicht zum Einsatz kommt. Die MyCheckr signalisieren dem Verkaufspersonal durch eine grüne, beziehungsweise eine rote LED-Leuchte, ob eine Ausweiskontrolle empfohlen wird. Neben dem Alter einer Person erfassen die MyCheckr ebenfalls, ob der Mensch vor der Kamera männliche oder weibliche Gesichtszüge aufweist, und erlauben es auf diese Weise, optional auf dem Bildschirm des MyCheckr gleich die passende Werbung darzustellen. Die Genauigkeit der Altersprüfung und auch der Datenschutz des Prozesses sind zudem unabhängig überprüft und bestätigt worden.

    Wie helfen Ihre Produkte Fachhändlern im Alltag?
    Czeskleba: Wir hören aus verschiedenen Ländern, dass nicht jedem Mitarbeiter wohl dabei ist, beim Verkauf von Alkohol oder Tabakerzeugnissen beziehungsweise den liquiden Alternativen, nach einem Altersnachweis zu fragen. So wird der Jugendschutz eben nicht immer gewährleistet. Testkäufe durch private Organisationen und Behörden belegen das ja auch.


    Das heißt, die Systeme erledigen das unangenehme Grobe?

    Czeskleba: Genau, sozusagen. Ein Ansatz von uns ist es, dem Verkaufspersonal mehr Information zu bieten und somit die perfekte „Entschuldigung“, nach dem Altersnachweis zu fragen. MyCheckr werden auch nach mehreren Stunden nicht müde und lassen sich durch zu selbstsicheres Auftreten von Kunden nicht einschüchtern.

    Könnten Ihre Produkte als Informationsquelle auch den Tabakkonzernen helfen?
    Czeskleba: Sicher! Die MyCheckr erfassen – wie erwähnt – demografische Daten von Kunden. Im Falle von MyCheckr sogar mit Zeitstempel und Wochentag. So erstellen wir während des regulären Betriebs nebenbei Statistiken über Nutzergruppen. Im Falle des MyCheckr, kann ich zudem gezielte Werbung schalten – direkt am Verkaufsort. Über ein Online-Tool lassen sich die Inhalte im Übrigen zentral vorkonfigurieren.

    Können Sie mit bestehenden Systemen des Fachhändlers gekoppelt werden?

    Czeskleba:
    Beide Systeme bieten eine Schnittstelle, die eine Integration in die Kassensoftware möglich macht. So kann ich die demografischen Daten direkt mit den bezogenen Produkten und auch der Bezahlmethode verbinden und erhalte so eine kombinierte Datenerhebung. Wir denken schon, dass dies auch für Tabakkonzerne interessant sein kann, ja. Aber natürlich in erster Linie für den Facheinzelhandel.

    Wo wird das Produkt schon überall eingesetzt? Gibt es Beispiele in Deutschland?
    Czeskleba: Wir sehen im Augenblick einen erhöhten Bedarf im Bereich Vaping, was sicherlich mit Berichten zusammenhängt, dass Jugendliche das Konsumieren von E-Zigaretten für sich entdeckt haben. Bevor der Staat eine eventuell sehr harte, rigorose Entscheidung trifft, soll durch die Branche pro-aktiv entgegengewirkt werden.

    Sind da die anderen Länder weiter als Deutschland?

    Czeskleba: Der Trend sich hier stärker im Jugendschutz zu engagieren, schwappt gerade aus Großbritannien auf den Kontinent. In den Niederlanden und Frankreich werden bereits Systeme eingesetzt, in Italien haben wir erste Tests und auch in Deutschland sind bereits Systeme in Tankstellen, sowie Getränkemärkten im Einsatz. Die Rückmeldungen insgesamt stimmen uns positiv, dass wir mit der MyCheckr-Serie einen guten Beitrag zum Jugendschutz leisten können.

    Wieviel Geld muss der Fachhändler investieren?
    Czeskleba: Für den MyCheckr sollte man um die 500 Euro einplanen und für den MyCheckrMini sind es 300 Euro. Darüber hinaus fallen für Nutzung der MyCheckr keine Gebühren an. Etwaige Online-Services sind optional.

    Und wie werden sie installiert?

    Czeskleba: Befestigen lassen sich die Systeme über das ¼ Zoll Gewinde – also klassische, handelsübliche Kameratechnik, der MyCheckr kann zudem auch mittels 75 Millimeter VESA-Halterung montiert werden.

    Katrin Heß