Schlagwort: Dampf

  • Proaktiveres Vorgehen

    LONDON // Die Marktforscher des Consumer Choice Center (CCC) in London haben Empfehlungen vorgeschlagen, wie der Verkauf von Dampf-Produkten an Jugendliche besser verhindert werden könne.

    Anregungen aus anderen Branchen
    Fred Roeder, Gesundheitsökonom und Autor des Berichts, betont: „Die meisten Länder haben bereits eine Grenze gezogen, wann es legal ist, zu dampfen. Es mangelt uns nicht an Gesetzen, sondern am Einhalten bestehender Regeln und Vorschriften. Wir haben uns ähnlich regulierte Branchen wie Alkohol und Glücksspiel angesehen und festgestellt, dass diese tendenziell intelligentere Durchsetzungsmechanismen haben. Digitale ID-Prüfungen und Brancheninitiativen sind bessere Möglichkeiten, um das Problem zu lösen, als zusätzliche Gesetze wie Geschmacksverbote.“

    Zu den Anregungen des CCC zählen strenge Altersbeschränkungen am Verkaufsort, moderne Technologie zur Altersüberprüfung sowie ein proaktiveres Vorgehen beim Durchsetzen der Vorschriften durch den Einzelhandel.

    red

  • Passivdampf spielt keine Rolle

    HAMBURG // Eine neue Untersuchung belegt: Die Flüssigpartikel im Dampf von E-Zigaretten verdunsten innerhalb von Sekunden. Die Studie weist damit auf eine geringe Belastung der Raumluft durch E-Zigarettendampf hin. Für Hersteller und Händler ist das ein starkes, zusätzliches Verkaufsargument.

    In einer kürzlich veröffentlichten Studie haben Wissenschaftler nachgewiesen, dass es sich bei den Partikeln in ausgeatmetem E-Zigarettendampf um Flüssigkeitströpfchen handelt, die innerhalb von Sekunden verdunsten. Der Artikel mit den Studienergebnissen wurde im sogenannten Peer-Review-Verfahren geprüft und in der Fachzeitschrift „Nicotine & Tobacco Research“ publiziert.

    „Im Raum wurde keine Akkumulation von Partikeln festgestellt, nachdem die Testpersonen E-Zigaretten geraucht hatten. Das zeigt, dass die Partikel in E-Zigarettendampf sich grundlegend von denen in herkömmlichem Zigarettenrauch unterscheiden, die länger in der Luft verbleiben“, erklärt dazu Grant O’Connell, Corporate Affairs Manager bei Fontem Ventures und Hauptautor der Studie.

    Litauisch-Schweizerisches Gemeinschaftsprojekt

    Die Untersuchung zählt zu den ersten eingehenden Forschungsprojekten, die sich mit den dynamischen Eigenschaften von ausgeatmetem E-Zigarettendampf beschäftigen. Bei der Studie, die unter dem Titel „Characterisation of the Spatial and Temporal Dispersion Differences between Exhaled E-cigarette Mist and Cigarette Smoke“ („Darstellung der räumlichen und zeitlichen Dispersionsunterschiede zwischen E-Zigarettendampf und Zigarettenrauch“) erschien, handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt der Technischen Universität Kaunas (Litauen), der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Schweiz), der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich sowie Fontem Ventures.

    Im Rahmen der Untersuchung ließen die Wissenschaftler durchschnittliche E-Zigarettennutzer handelsübliche Produkte offener und geschlossener Systeme dampfen und ermittelten dabei die Partikelkonzentration in der Raumluft. Anders als bei herkömmlichem Zigarettenrauch konnten sie feststellen, dass die Flüssigpartikel im Aerosol sich sehr schnell auflösten beziehungsweise verdunsteten. Folge: Die Konzentration entsprach innerhalb von Sekunden wieder dem vorherigen Umgebungsniveau. Die Studie wurde in einem Raum ohne Belüftung durchgeführt und bildete daher „Worst Case“-Bedingungen ab.

    „Ausgeatmete Aerosol-Partikel in E-Zigarettendampf unterscheiden sich in ihrer chemischen Zusammensetzung von herkömmlichem Zigarettenrauch. Mit unserer Studie konnten wir nachweisen, dass es auch hinsichtlich der physikalischen Eigenschaften signifikante Unterschiede gibt. Die Ergebnisse sind also ein weiterer Beleg dafür, dass das Dampfen von E-Zigaretten in geschlossenen Räumen die Luftqualität mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht negativ beeinflusst“, so O’Connell.

    Nachhaltige Entlastung

    Die nach einem Zug gemessenen Partikelkonzentrationen lagen bei E-Zigaretten und herkömmlichen Zigaretten etwa gleichauf. Im Falle des E-Zigarettendampfs sank sie innerhalb von Sekunden wieder auf den Umgebungswert, während sie beim herkömmlichen Zigarettenrauch mit jedem Zug weiter anstieg und erst nach 30 bis 45 Minuten wieder auf den Umgebungswert zurückging.

    pi

    (DTZ 32/18)

  • Kein Problem für E-Zigaretten

    SILVER SPRING (DTZ/max). Maine, Montana, Nevada, Texas – diese US-Bundesstaaten sind ein Paradies für E-Raucher. Denn nur dort gibt es – bislang – keine Gesetze oder Initiativen, die den elektronischen Genuss reglementieren. Alle anderen 46 Staaten, so der Online-Dienst WestlawNext, haben Rechtsvorschriften erlassen oder planen solche Maßnahmen. In 20 dieser Bundesländer gibt es bereits konkrete Dampf-Verbote.

    Nun hat auch die mächtige US-Behörde Food and Drug Administration (FDA) Regeln vorgeschlagen. Im Wesentlichen geht es darum, den Verkauf der E-Produkte an Jugendliche unter 18 Jahren zu verbieten, Warnhinweise auf die Packungen zu drucken, keine kostenlosen Proben mehr abgeben zu dürfen sowie den Vertrieb von E-Zigaretten über Verkaufsautomaten zu untersagen. Die Vorschläge zielen zudem darauf ab, E-Zigaretten künftig als Tabakprodukte einzustufen und sie somit unter die Beobachtung durch die FDA zu stellen. Bislang war die Behörde nur für Zigaretten und Rauchtabak (außer Pfeifen- und Wasserpfeifentabak) zuständig.

    Kathleen Sebelius von Hart HealthStrategies, einem Lobby-Unternehmen, jubelte: „Damit sind wir einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung auf das Ziel einer rauchfreien Generation vorangekommen.“ Differenzierter beurteilt Miguel Martin, Chef des zweitgrößten amerikanischen E-Zigaretten-Anbieters Logic Technology Development, den Vorstoß: „Wir freuen uns darauf, Teil dieses Prozesses zu sein, und glauben, dass wissenschaftlich fundierte und verantwortungsvolle Regelungen gut für beide Seiten sind – für den erwachsenen Verbraucher und für verantwortungsbewusste Hersteller.“ Dass Aromen oder der Online-Verkauf nicht verboten werden sollen, bewertet Bonnie Herzog, Analystin bei Wells Fargo, als „positiv für die Industrie“. Die Vorschläge seien weit weniger restriktiv als befürchtet. Zudem dürfte es mehrere Jahre dauern, bis sie voll umgesetzt sein müssen.

    Der US-Markt für E-Zigaretten hat ein Volumen von rund zwei Milliarden Dollar (rund 1,45 Milliarden Euro). Laut einer aktuellen Umfrage des Informationsanbieters FindLaw.com sprechen sich 43 Prozent der Amerikaner dafür aus, E-Zigaretten den gleichen Regeln zu unterwerfen wie klassische Zigaretten; 27 Prozent halten das für falsch. Von den Befragten, die bereits E-Zigarette gedampft haben, finden 55 Prozent zusätzliche Vorschriften überflüssig.

    (DTZ 18/14)