Schlagwort: Bundespsychotherapeutenkammer

  • Cannabis: Lizensierte Shops gefordert

    BERLIN // Deutschlands Psychotherapeuten haben gefordert, Alkohol teurer zu machen und Cannabis zu legalisieren. Ziel der Bundespsychotherapeutenkammer ist es, den Verkauf aller legalen Drogen erst ab 18 Jahren freizugeben und auf Lizenz-Shops zu beschränken, in denen in Suchtprävention ausgebildetes Fachpersonal für die Abgabe zuständig sein sollen.

    Auch der Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Burkhard Blienert (SPD), äußerte sich in einem Interview mit der „Funke Mediengruppe“ zum Thema Cannabis. Er werde die Koordinierung für das geplante Gesetz zur Legalisierung von Cannabis leiten, teilte das Bundesgesundheitsministerium dazu mit. Erste Gespräche liefen. Die entsprechende Gesetzgebung werde noch in diesem, spätestens im kommenden Jahr abgeschlossen, hieß es.

    Legalisierung von Cannabis
    SPD, Grüne und FDP hatten sich in ihrem Koalitionsvertrag auf die Legalisierung von Cannabis geeinigt. Dieses soll demnach kontrolliert an Erwachsene in lizenzierten Geschäften abgegeben werden. Kritiker hatten wiederholt unter anderem darauf hingewiesen, dass Deutschland zwei UN-Verträge ratifiziert habe, die eine generelle Strafbarkeit des Anbaus, des Verkaufs und des Besitzes von Cannabis vorsehen.

    Blienert forderte zugleich eine neue Debatte über den Umgang mit Alkohol und Cannabis: „Unser Weg muss weg von der Repression, hin zu Schutz und Hilfe führen.“ Im Koalitionsvertrag seien bereits die kontrollierte Cannabis-Abgabe an Erwachsene und gleichzeitig Einschränkungen bei Alkoholwerbung und Sponsoring vereinbart worden.

    „Es geht hier im Kern darum, endlich beide Substanzen als das zu akzeptieren, was sie sind: Rauschmittel, die insbesondere bei übermäßigem und regelmäßigem Konsum gesundheitliche Schäden verursachen.“ Dafür brauche es keine Repression, sondern vor allem Aufklärung und ein besseres Risiko- sowie Gesundheitsbewusstsein der Menschen. „Für beides gilt: Sowohl Cannabis als auch Alkohol sind Rauschmittel, die in den Händen von Kindern und Jugendlichen nichts zu suchen haben“, so Blienert.

    red