BERLIN // Mit einem Besucherrekord ist die Mary Jane 2024 zu Ende gegangen. Mehr als 42.000 Menschen haben Europas größte Cannabis-Messe an den drei Ausstellungstagen unter dem Berliner Funkturm besucht und sich bei den über 400 Ausstellern aus aller Welt über die neuesten Trends der Hanf-Branche informiert.
Nach der Teillegalisierung Interesse und Andrang groß
Erstmals war das Event in den ehrwürdigen Messehallen zu finden – eine gute Entscheidung, denn nach der Teillegalisierung waren Interesse und Andrang besonders groß. Auf dem Außengelände feierte das Publikum mit einem bunten Festival Berlins erste Gras-Wies‘n, und auf der begleitenden Fachkonferenz diskutierten Experten aus Medizin, Wissenschaft sowie Politik. Der Mary-Jane-Award 2024 für besondere Verdienste um das Thema Hanf wurde an Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) verliehen, der sich maßgeblich für die Teillegalisierung von Cannabis eingesetzt hatte.
„Der Umzug von Kreuzberg in die Messe Berlin war genau die richtige Entscheidung und ein voller Erfolg. Trotz Fußball-EM und Fan-Festen wollten Zehntausende mit uns die erste Messe nach der Legalisierung feiern“, so Nhung Nguyen, Veranstalterin und Mitbegründerin der Mary Jane. Dabei kam das Ausstellungskonzept am neuen Ausstellungsort bei den Besuchern gut an. Auf den rund 20 000 Quadratmetern Ausstellungsfläche waren vom App-gesteuerten Balkongewächshaus für den Eigenanbau bis zu Hanf-Hundekeksen aktuelle Trends zu sehen. Live-Acts auf den Außenbühnen und Chill-Areas mit Public Viewing sorgten für Festival-Flair.
Berlin der angesagteste Hanf-Hotspot
„Das Wochenende hat gezeigt, dass Berlin der angesagteste Hanf-Hotspot und die Mary Jane jetzt die europäische Leitmesse ist. Viele wollten dabei sein und die Atmosphäre selbst erleben“, erklärt Nguyen. Aufgrund des großen Andrangs musste am Samstag der Einlass kurzzeitig unterbrochen werden, weil viele Besucher gleichzeitig aufs Gelände wollten. Nguyen: „Es tut uns leid, wenn der eine oder andere deshalb warten musste, und wir bedanken uns für die Geduld. Wir haben direkt darauf reagiert und am Sonntag die Eingangssituation angepasst, danach ist es zu keinen weiteren Verzögerungen beim Einlass gekommen.“
Dass Deutschland für die Branche und Besucher der spannendste internationale Markt ist, liegt vor allem an der Teillegalisierung von Cannabis. Die Aussteller reagieren auf die Entscheidung der Ampel und haben ihre Produkte an die neue Gesetzeslage angepasst.
Vor allem Utensilien für den Eigenanbau standen im Fokus. „Aufklärung und Information waren schon immer ein wichtiger Messebestandteil, aber durch die Teillegalisierung wird das Thema endlich entkriminalisiert“, stellt Nguyen fest. Kein Wunder, dass der Mary-Jane-Award an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach ging, der die politische Entscheidung vorangetrieben hatte. „Er hat uns viel Glück für die Messe ausrichten lassen, konnte aber leider nicht kommen“, teilen die Veranstalter mit, „wir schicken ihm den Preis, und vielleicht ist er ja im nächsten Jahr persönlich dabei.“
pi