Schlagwort: Automatisierung

  • „Fast wie vor der Pandemie“

    DORTMUND // Es waren wieder mehr Fachbesucher da – so die einhellige Meinung der Aussteller von Kassen- und Ladenbausystemen. Die Stände waren oft gut besucht und die Stimmung überwiegend positiv.

    Viele interessierte Fachhändler kamen am Stand von Schapfl IT-Scannerkassen vorbei. „Der Kunde ist froh, dass er uns sieht“, so die Erfahrung von Peter Schapfl, Geschäftsführer des Straubinger Unternehmens. Denn die Corona-Pandemie habe alles gelähmt – Menschen, Geschäftsbeziehungen und somit die gesamte Branche, was man laut Peter Schapfl im vergangenen Jahr auf der Messe noch deutlich gespürt habe. Doch in diesem Jahr sei die InterTabac fast wie vor der Pandemie gewesen, empfindet Schapfl. „Es waren wieder deutlich mehr Händler auf unserem Stand, um sich über unsere Produkte zu informieren. Am wichtigsten war dabei das Thema Automatisierung, denn, das nimmt Arbeit ab‘“, sagt der Geschäftsführer.

    Positiver Eindruck
    Einen überaus positiven Eindruck des Messegeschehens hat auch Nadja Hoffmann, Geschäftsführerin vom Landsberger Ingenieurbüro Hoffmann. „Wir hatten viele Besucher und sind sehr zufrieden“, erklärt Hoffmann. Natürlich hatte auch das Ingenieurbüro Neuheiten im Gepäck, über die mit den Fachhändlern gesprochen wurde. „Nur über den direkten Austausch mit unseren Kunden können wir wissen, was der Fachhandel wirklich braucht – das können wir dann gemeinsam umsetzen. So ist unser digitales Tresorkassenbuch entstanden“, verrät Hoffmann und sie fügt an: „Viele unserer Kunden sind positiv überrascht von der zusätzlichen Funktion, die ihnen den Alltag erleichtert.“

    Mit Resonanz zufrieden
    „Insgesamt sind wir mit der Resonanz zufrieden, unsere Standbesucher zeigten sich äußerst interessiert, die geführten Gespräche und die dadurch gewonnenen Markteindrücke waren sehr inspirierend“, teilt Jörg Reitmayer, Geschäftsführer von Relotec Kassensysteme aus Panketal, mit. „Die Messe lief in diesem Jahr für uns besser als 2022. Interessante Gespräche mit Bestandskunden, vielversprechende Anfragen von Interessenten und das Wiedersehen von lieb gewonnenen Geschäftspartnern machten die InterTabac zum wichtigen Treffpunkt. Dennoch fehlt uns der Sonntag als Messetag. Da sind immer viele Fachhändler gekommen.“ Und Reitmayer merkt an: „Unsere Kunden und Interessenten haben uns in den Gesprächen auf der Messe berichtet, dass sie durch den Wegfall des Sonntags extra Personal für die Vertretung am Samstag verpflichten müssen, um selbst die Messe besuchen zu können. Das ist für viele sehr schwierig.“

    „Das ist das wahre Leben“, resümiert Christoph Moser, Managing Director von POS Tuning in Bad Salzuflen, bei seinem Rundgang durch die Messehallen. Die zahlreichen internationalen Anbieter unterschiedlichster Produkte mögen den einen oder anderen langjährigen InterTabac-Besucher womöglich verschrecken. Nicht aber Moser, der – nach eigener Angabe ein „alter Hase“ – offen für Veränderungen ist. „Das hier spiegelt das wahre Leben wider. Aber eine Vielzahl der Waren wird heute online vermarktet und noch nicht im Fachhandel.“

    Viele positive Begegnungen
    Sein Kollege Heinrich Kreuder, Global Account Director bei POS Tuning, freute sich auf der Messe über viele positive Begegnungen und neue Anfragen. „Wir hatten wirklich sehr gute Gespräche“, resümiert er gegen Ende der drei Messetage. „Die InterTabac ist für uns keine Ordermesse mehr. Wir präsentieren Produktneuheiten und führen konstruktive Gespräche. Fachhändler und Hersteller kommen mit konkreten Plänen, wie etwa einem Umbau ihres Geschäfts oder einer geplanten Produkteinführung, zu uns. Der physische Kontakt ist sehr wichtig. Deshalb ist es für POS Tuning selbstverständlich, hier Präsenz zu zeigen.“

    Die große Innovationsdynamik der Branche mit vielen neuen Packungsformaten stelle Handel und Industrie vor große Herausforderungen, so Kreuder im Hinblick auf den starken Wandel, den die Branche nach seiner Meinung „in kürzester Zeit“ durchgemacht hat, und der sich auf der InterTabac beobachten lässt. Hier kommt POS Tuning ins Spiel und unterstützt die Branche mit maßgeschneiderten Präsentationslösungen für den Laden.

    kh

  • Nutzung von künstlicher Intelligenz für den Einzelhandel

    BERLIN // Künstliche Intelligenz (KI) kann Händlern viel Arbeit abnehmen. Doch wie genau funktioniert das in der Praxis? Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Handel informiert über Vorteile und Chancen der intelligenten Software.

    Die Optimierung des Einkaufs mittels Digitalisierung und Automatisierung ist seit Langem ein Thema im Bereich des Beschaffungswesens, heißt es auf der Webseite des bundesweit agierenden Kompetenzzentrums. Auch für kleine und mittelständische Unternehmen lohne sich eine entsprechende Investion.

    Vorteile durch KI
    Die Unterstützung eines Bestellprozesses durch KI bringe viele Vorteile und Chancen für Einzelhändlern mit sich. Die wesentliche Aufgabe der Künstlichen Intelligenz sei es, dem Menschen Arbeit abzunehmen und den Unternehmensprozess zu optimieren. Dazu werden interne Händlerdaten und externe Faktoren für die Bedarfsermittlung mit einbezogen.

    Wie das konkret aussehen kann und inwiefern KI dabei hilft, das hat Projektleiterin Anne Buchenau-Asche in einem [link|https://www.youtube.com/watch?v=1KEDLjGtBNE]kurzweiligen Erklärvideo[/link] zusammengestellt.

    Weitere Informationen und Infomaterial finden Sie unter [link|http://www.kompetenzzentrumhandel.de]www.kompetenzzentrumhandel.de[/link].

    red

  • „Wir bleiben verlässlicher Partner des Fachhandels“

    OFFENBACH // Die Nachricht schlug offenbar ein wie eine Bombe: Die Brüder Kohlhase verlassen zum Ende des Jahres das Unternehmen, dass sie gemeinsam mit der Familie Kopp führen. Und nachdem sich der Pulverrauch verzogen hatte, stand bei Oliver Kopp das Telefon nicht mehr still: Viele Fachhändler hatten viele Fragen.
    Um sie zu beantworten, gab der Firmenchef aus Offenbach DTZ ein Interview:

    Herr Kopp, die Nachricht der Änderung in der Firmenleitung von Kohlhase & Kopp hat besonders im Fachhandel für viel Aufregung gesorgt und die Vertragspartner bewegen viele Fragen. Zum Beispiel war Kohlhase & Kopp in der Vergangenheit verlässlicher Partner, wenn es um die Herstellung von Eigenmarken geht. Bleibt das so?
    Oliver Kopp: Die Eigenmarken bleiben auch zukünftig ein wichtiges Standbein für die Firma. Meines Wissens bietet keine andere Tabakfirma in Europa eine annähernd große Vielfalt. Wir sprechen hier derzeit von 650 aktiven Rezepturen.

    Es war sicherlich etwas unglücklich, dass mit der Verlautbarung des Ausstiegs der Kohlhases die Mindestmenge für die Abnahme von Eigenmarken einherging. Warum kam es zu dieser Anhebung?
    Kopp: Wir sind kaum noch in der Lage unseren Export zu bedienen. Wir haben hier Lieferrückstände von mehreren Monaten. Hier geht es um große Chargen und viele Tonnen jährlich, die uns schlichtweg verloren gehen. Wir dürfen uns daher nicht verzetteln. Es ist nicht so, dass wir 650 Blends vorbereitet im Regal liegen hätten. Der allergrößte Teil wird frisch gemischt und besteht aus vielen Einzeltabaken und Aromen. Das Mischen ist sehr individuell und zeitaufwändig. Parallel müssen auch Etiketten und Steuerzeichen bestellt werden. Insgesamt ist das also ein sehr aufwändiger und logistisch anspruchsvoller Prozess, der kaufmännisch Sinn ergeben muss. Hinzu kommt die bevorstehende Kennzeichnung für Track & Trace. Dennoch: Auch nach der Anhebung ist mir kein Lieferant bekannt, der in ähnlich geringer Zahl pro Kilogramm eine solche Breite an Eigenmarken anbietet.

    Wie steht es mit den Lieferanten? Sind hier Änderungen zu befürchten?
    Kopp: Soweit ich das derzeit beurteilen kann, wird es hier keine Veränderungen geben. Ich habe mit sicherlich zwanzig Lieferanten persönlich telefoniert und erklärt, dass es weitergehen wird wie bisher. Wir haben es hier größtenteils mit Familien zu tun, da zählt ein Wort und der persönliche Kontakt. Jede Verbindung ist langfristig angelegt. Es geht um Berechenbarkeit, Verlässlichkeit und Fairness. Man agiert miteinander auf Augenhöhe und versucht gemeinsam die Bedürfnisse des Marktes zu erkennen. Und jeder Inhaber steht mit seinem Marken für die Qualität seiner Produkte. Mein Bruder Thilo und ich sind die vierte Generation und unsere Firma Kopp in Offenbach ist inzwischen 103 Jahre alt. Ich denke das spricht für eine gewisse Solidität.


    Kohlhase & Kopp hält den Kontakt zu seinen Partnern im Fachhandel aktuell über einen gut funktionierenden Außendienst. Bleibt das auch künftig so?

    Kopp: Wir haben derzeit sechs Außendienstler mit denen wir uns auf den gehobenen Fachhandel konzentrieren. Das wird auch in Zukunft so bleiben. Sie sind das Sprachrohr der Firma und kompetenter Ansprechpartner für unsere Produkte, für die Markteinführungen, die Aktionen und den Service. Sie sind aber auch unsere Ohren. Man kann sich jede Marktumfrage ersparen, wenn man den Händlern zuhört und gemeinsam mit dem Handel an Konzepten und Ideen feilt. Auch für die Markenbildung ist der Fachhandel unverzichtbar.

    In der Pressemitteilung war von einer Verlegung des Firmensitzes die Rede. Was ist hier geplant?
    Kopp: Unser Standort in Rellingen droht aus allen Nähten zu platzen. Zudem können wir nach 40 Jahren Miete keinen einzigen Ziegelstein unser Eigen nennen. Wir sind derzeit aktiv auf der Suche nach einem geeigneten Grundstück westlich von Hamburg und wollen dort nach unseren eigenen Vorstellungen und Bedürfnissen bauen. Die Pläne des Architekturbüros liegen ebenso vor wie diverse Grundstückangebote. Es handelt sich um einen repräsentativen Bau in Backsteinoptik, der die Elemente der Alten Speicherstadt aufgreift und neu interpretiert. Neben einer 5000 Quadratmeter großen Halle mit einem gläsernen Produktionsbereich ist auch ein 1200 Quadratmeter großes Verwaltungsgebäude in Planung, dass Lounge, Dachterrasse und Factory Store beinhalten soll. Man darf das als klares Bekenntnis zur Tabakbranche deuten.

    Ein weiterer Begriff in der Pressemitteilung erscheint erklärungsbedürftig: Was genau ist mit der erwähnten Automatisation gemeint?
    Oliver Kopp: Ich mag das nun gern ein wenig niedriger aufhängen. Tatsächlich handelt es sich derzeit lediglich um eine Verpackungsmaschine, die sich kurz vor Fertigstellung befindet und zudem auch T&T kompatibel sein wird. Des Weiteren sind wir in Gesprächen für Misch- beziehungsweise Flavourtrommeln. Und mit etwas Glück gelingt es uns, eine kleine Produktionskette alte englischer Flakemaschinen zu erwerben.

    Kohlhase & Kopp stand und steht für Qualität und Vielfalt, die ja sicherlich beibehalten werden soll. Wie wollen Sie das garantieren?
    Kopp: Ich sehe uns nach wie vor als absoluten Spezialitätenanbieter. Bei Kopp Pfeifen bieten wir das mit Abstand größte und breiteste Portfolio aller Importeure Europas an. Wir relaunchen immer wieder alte und vergessenen Shapes und sehen uns der alten Tabak- und Pfeifentradition verpflichtet. Ohne Spezialitäten keine Kompetenz. Dennoch dürfen wir uns nicht verzetteln.

    Wenn die Gebrüder Kohlhase das Unternehmen verlassen, bleiben Sie dann als Alleineigentümer übrig und können Sie das dann zusätzlich zu Kopp Pipes in gleicher Intensität leiten?
    Kopp: Mein Bruder Thilo und ich übernehmen die Anteile und werden dann gleichberechtigte Eigentümer. Gemeinsam führen wir Geschäfte bei Kopp Pfeifen und Kopp Smoking Systems, zudem bin ich geschäftsführenden Gesellschafter bei Kohlhase & Kopp. Insgesamt durchaus intensiv, aber bisher funktioniert es. Das operative Geschäft in Rellingen wird derzeit durch die Brüder Kohlhase und Olaf Ruf geführt. Bis zum Ausscheiden der Brüder Kohlhase am Jahresende wird das neue Team stabil aufgestellt und eingespielt sein, damit das Schiff in der Spur bleibt.

    Bisher schätzte der Handel besonders auch den familiären Charakter des Unternehmens Kohlhase & Kopp. Werden Sie den beibehalten?
    Kopp: Selbstverständlich. In unserer kleinen Unternehmensgruppe arbeiten dann überschaubare 75 Mitarbeiter. Das reicht streng genommen noch nicht einmal für die Bezeichnung Mittelstand. Ich war selbst 25 Jahre im Außendienst in Deutschland, Schweiz & Österreich und kenne somit einen großen Teil unserer Kunden persönlich. Mit vielen Inhaber geführten Geschäften arbeiten wir schon seit Jahrzehnten vertrauensvoll zusammen und haben uns meiner Meinung nach einen verlässlichen Ruf als fairer Geschäftspartner erworben. Mein Bruder, meine Frau und mein Stiefsohn arbeiten in der Firma. Auch unser Senior schaut noch jeden Tag für ein paar Stündchen vorbei. Wenn das nicht Familie, was dann?

    Jan-Geert Wolff

  • In Zukunft neu aufgestellt

    RELLINGEN // Aufgrund unterschiedlicher Auffassungen unter den Gesellschaftern bezüglich der Neuausrichtung des Unternehmens Kohlhase, Kopp & Co. GmbH & Co. KG haben sich die Brüder Kohlhase im Jahr 2021 dazu entschlossen, ihre Gesellschaftsanteile zum 31. Dezember 2022 zu kündigen.

    Das geht aus einer Mitteilung des Unternehmens hervor. Der Ausstieg von Adam und Daniel Kohlhase aus dem operativen Geschäft erfolgt demnach im Laufe dieses Jahres.
    „Die Kopp-Brüder bedanken sich bei den langjährigen Mitgesellschaftern Kohlhase für ihren engagierten Einsatz und die erfolgreiche Führung des Unternehmens. Die Geschäftsjahre 2020 und 2021 sind die erfolgreichsten der Unternehmensgeschichte“, betont man in Rellingen.

    Ein neuer und eigener Firmensitz sei in Planung. Die logistischen Fähigkeiten und Kapazitäten in der Produktion sollen erweitert, der Workflow und der Automatisationsgrad erhöht werden. Entsprechende Investitionen seien bereits in Planung, informiert das Unternehmen.
    Auch für Track & Trace mit Umsetzung im Mai 2024 wurden den Angaben zufolge bereits Verträge mit namhaften Dienstleistern unterzeichnet. Man sei „sehr gut aufgestellt für alle künftigen Herausforderungen“.

    Zigarren und Pfeifentabak
    Rückblick: Die Firma „Kohlhase, Kopp wurde 1979 durch den Hamburger Tabakfachmann Michael Kohlhase und den Offenbacher Lederwarenproduzenten Bernd Kopp gegründet. Durch spätere Zukäufe gelang es der Firma, sich einen Namen für „exzellente Pfeifentabakmischungen aufzubauen“. Ein wichtiges Standbein war und ist dabei die Eigenmarkenproduktion für Fachhändler. Als in den 1990er-Jahren der Zigarrenboom in den USA begann, setzte Michael Kohlhase als einer der Ersten in Europa auf Zigarren nicht-kubanischer Herkunft. Nach seinem Tod übernahm dessen Sohn Adam im Jahr 2000 die operative Geschäftsführung. Er baute das Marken-Portfolio weiter aus. Ab 2003 erhielt Adam Unterstützung durch seinen Bruder Daniel. „Den Brüdern Kohlhase ist es gelungen, die Firma zum inzwischen führenden Importeur nicht-kubanischer Premiumzigarren in Deutschland zu etablieren“, informieren die Rellinger. Auch als Veredler von Pfeifentabaken genießt das Unternehmen den Angaben zufolge dank den Brüdern einen ausgezeichneten Ruf.

    Im Jahr 2012 übertrug Bernd Kopp seine Firmenanteile an seine Söhne Oliver und Thilo und übergab 2020 schließlich die Geschäftsführung an seinen Sohn Oliver. Gemeinsam mit seinem Bruder Thilo führen sie die größte Pfeifenimportfirma Europas.

    Vor knapp zwei Jahren wurde die Filter- und Reinigerproduktion Kopp Smoking Systems erworben. Von einer Beteiligung beim Filialunternehmen Dürninger hat sich die Firma Kopp im Herbst 2021 getrennt, um sich ganz auf das Großhandelsgeschäft zu konzentrieren.

    Im Dezember 2020 wurde die Führungsspitze von Kohlhase & Kopp durch Olaf Ruf verstärkt.

    red

  • TJI Campus: „Industrie 4.0 verstehen“

    MAINZ // Die Industrie 4.0 stellt die Hersteller vor neue Herausforderungen. Auf dem TJI-Campus, der vom 2. bis 3. November in Mainz stattfindet, stellen Experten wie Christian Lorenscheit von Universal Robots ihre Lösungen hautnah vor.

    Lorenscheit, der als Business Development Manager (BDM) für die konstante Entwicklung und Umsetzung neuer Geschäftsideen bei dem dänischen Unternehmen verantwortlich ist, wird in seinem Vortrag den Teilnehmer diese Technik am Beispiel von Robotern vor Ort erläutern und vorführen.

    In seinem Vortrag zeigt Lorenscheit wie Roboter zur Automatisierung und Rationalisierung genutzt werden können.

    Weitere Informationen finden Sie im Internet unter [link|http://www.tji-campus.com]www.tji-campus.com[/link].

    red

    (DTZ 43/17)

  • Zigarettenhersteller setzen auf den Produktionsstandort Deutschland

    HAMBURG (DTZ/pnf/fok). Die deutschen Werke der internationalen Zigarettenhersteller zählen zu den modernsten der Welt. Trotz eines leicht rückläufigen Inlandsmarktvolumens sind in den letzten Jahren erhebliche Investitionen in diese Produktionsstätten geflossen, und auch 2011 investieren die Unternehmen hohe Beträge, um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten.

    Offensichtlich haben die Standortvorteile Deutschlands in den Konzernzentralen einen hohen Stellenwert: Gut ausgebildete und motivierte Mitarbeiter, gute Infrastruktur und, mit Blick auf die Produktion, verlässliche Rahmenbedingungen. Angesichts des hohen Automatisierungsgrades in der Zigaretten- und Feinschnittproduktion spielen die im Vergleich zu anderen Ländern relativ hohen Lohnkosten offensichtlich nicht allein die ausschlaggebende Rolle.

    [pic|283|l|||Werkleiterin Christina Florian (r.) und Technikvorstand Dr. Rainer Eberlein freuen sich über den Ausbau den Ausbau und die Modernisierung des Reemtsma-Werks.|||]

    Gleichzeitig ist bei fast allen Herstellern eine Konzentration der Fertigung festzustellen: Werkschließungen im In- und Ausland gehen mit dem Ausbau der verbliebenen Produktionsstätten einher. So etwa bei Reemtsma: Die Imperial Tobacco Tochter schließt Mitte 2012 ihr Werk in Berlin, baut aber parallel die Fertigung in Langenhagen bei Hannover aus und setzt dabei auf modernste Techniken. Mit einem Investitionsaufwand von rund 145 Mio. Euro wurden bzw. werden dort zusätzliche Lager- und Produktionsflächen von insgesamt 150 000 Quadratmetern geschaffen.

    Die Produktionskapazität steigt von 27 auf 34 Mrd. Zigaretten jährlich, die Mitarbeiterzahl soll von derzeit 660 auf 780 erhöht werden. Neben dem Volumen für den deutschen Markt werden erhebliche Mengen an Fertigwaren und Fertigungsmaterialien in über 100 Länder exportiert, darunter die bekannten Marken Davidoff, JPS, R1 und P&S.

    Der Ausbau des Werkes Langenhagen begann im Jahr 2009. Seither sind ein vollautomatisches, 4 100 Quadratmeter großes und 35 Meter hohes Hochregallager sowie eine 4 500 Quadratmeter große Handlingfläche mit integriertem Regionallager entstanden, die Hochregallager und die bestehenden Produktionsstätten verbindet. Das Hochregallager bietet Platz für 24 000 Palettenstellplätze. In zwei weiteren Ausbaustufen entstanden Werkhallen mit 6 200 Quadratmetern zusätzlicher Produktionsfläche. Auf rund 3 600 Quadratmetern wurden Zigarettenmaschinen und Verpackungsanlagen der neuesten Generation installiert.

    Ab Februar 2011 erfolgt der Aufbau weiterer Maschinen, die auch für die Produktion von Feinschnitttabak dienen. Walter Prinz, Direktor für Produktion und Entwicklung beim Reemtsma-Mutterkonzern Imperial Tobacco, bezeichnete das Langenhagener Werk als einen der leistungsfähigsten und flexibelsten Standorte im Konzern. Gerade das Thema Flexibilität hebt er hervor, denn unter diesem Aspekt sei Langenhagen „Produktionsweltmeister“.

    Die Anforderungen der verschiedenen Märkte mit unterschiedlichen Produkt- und Packungsvarianten spiegeln sich in der enormen Zahl von 800 Produktvarianten wider, die hier produziert werden.

    [pic|284|l|||Blick auf das Werk von British American Tobacco in Bayreuth, das inzwischen das größte Werk des Konzerns weltweit ist.|||]

    BAT Bayreuth: Produktionsrekord

    Doch auch andere Hersteller setzen auf Standorte in Deutschland. Die BAT beispielsweise stellte im Jahr 2010 in ihrem Werk Bayreuth einen neuen Produktionsrekord von fast 47 Mrd. Stück Zigaretten auf und ist aktuell das größte Werk im BAT-Konzern weltweit. 2010 war u.a. die Produktion der Marke Prince nach Franken verlagert worden.

    In den letzten fünf Jahren wurden 125 Mio. Euro in die Bayreuther Produktion investiert, für 2011 sind weitere 25 Mio. Euro vor allem für die Anschaffung neuer Maschinen vorgesehen. Die Mitarbeiterzahl soll unverändert bei gut 1 400 liegen. Das geplante Produktionsvolumen für 2011 liegt bei 53 Mrd. Stück. Um dies zu ermöglichen, wurde mit den Mitarbeitern ein neues Schichtmodell vereinbart, das seit Anfang 2011 eine Produktion rund um die Uhr – 7 Tage à 24 Stunden – realisiert.

    Innerhalb des Gesamtkonzerns ist Bayreuth ein strategisches Werk, das sich sowohl durch hohe Flexibilität als auch durch Innovationskraft auszeichnet. Doch Marc Van Herreweghe, BAT-Produktionsdirektor Westeuropa, mahnt zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit, da die Produktionskosten in Bayreuth deutlich über dem westeuropäischen Durchschnitt lägen.

    Insofern dienen die Investitionen vor allem der Kostensenkung unter Beibehaltung des hohen Qualitätsniveaus.

    Philip Morris:1,1 Mrd. Euro investiert
    Die Philip Morris GmbH hat ihre Produktionsstätten in Berlin und Dresden ebenfalls mit hohem Aufwand modernisiert, während das vor allem für den Export tätige Werk in München Ende 2009 geschlossen wurde.

    In Berlin stellt Philip Morris rund 63 Mrd. Zigaretten her (2009), wovon 60 Prozent in den Export in 40 Länder gehen. Seit dem Start im Jahr 1972 hat der Marktführer in Berlin ca. 1,1 Mrd. Euro investiert. Seit 2009 laufen dort modernste High-Speed-Produktionsgruppen, die Zigarettenmaschinen stellen bis zu 20 000 Zigaretten pro Minute her. In der Tochtergesellschaft f6 Cigarettenfabrik in Dresden wurden 150 Mio. Euro investiert, im Jahr 2009 waren es 9,5 Mio. Euro für Umbauten und neue Maschinen zur Aufbereitung und Verpackungen von Feinschnitttabak sowie zur Umstellung logistischer Prozesse.

    JTI Trier: State of the Art-Betrieb

    JTI setzt ganz stark auf den Produktionsstandort Trier – für den Binnenmarkt wie für die insgesamt 53 von dort aus belieferten Exportmärkte. In den vergangenen vier Jahren wurden dort Investitionen von mehr als 200 Mio. Euro getätigt, mit den Schwerpunkten Modernisierung des Maschinenparks (u.a. Einsatz von Ultra-High-Speed-Maschinen) und Logistik.

    So wurde 2010 ein neues 7 000 Quadratmeter großes Hochregallager gebaut und in Betrieb genommen, in dem 4,5 Mrd. Zigaretten auf 15 000 Lagerplätzen untergebracht werden können. Das neue Hochregallager ist neben dem bereits früher erfolgten Ausbau der Produktionsanlagen, der Errichtung einer Tabakexpansionsanlage und der Optimierung des Bereichs Tabakaufbereitung ein weiterer Schritt, die Position des Trierer JTI-Werks als „State-of-the-Art“-Betrieb zu festigen.

    Geschäftsführer und Werkleiter Jürgen Rademacher: „Mit dem neuen Fertigwarenlager wurde die Bedeutung des Werks im globalen Konzernverbund weiter erhöht.“ Hatte das JTI-Werk Trier vor dem Bau des neuen Lagers eine Produktionskapazität von 24 Mrd. Zigaretten jährlich, so wurde diese zwischenzeitlich mehr als verdoppelt. Werkleiterin Christina Florian und Technikvorstand Dr. Rainer Eberlein freuen sich über Ausbau und Modernisierung des Reemtsma-Werks. Blick auf das Werk von British American Tobacco in Bayreuth, das inzwischen das größte Werk des Konzerns weltweit ist.

    (DTZ 03/11)