Schlagwort: Arbeitszeit

  • Arbeitszeit sinkt

    NÜRNBERG // „Die Covid-19-Pandemie hat bereits im ersten Quartal 2020 deutlich auf die Arbeitszeit gedrückt“, sagt Enzo Weber vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

    Die Arbeitszeit pro Erwerbstätigem lag im ersten Quartal bei 349,8 Stunden und sank damit um 1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. „Damit wurde pro Erwerbstätigem so wenig gearbeitet wie noch nie in einem ersten Quartal seit der Wiedervereinigung“, sagt Weber.

    Niedrigster Zuwachs
    Die Zahl der Erwerbstätigen stieg im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahresquartal mit 0,3 Prozent nur noch wenig und lag bei rund 45 Millionen Personen. Das war der niedrigste Zuwachs gegenüber dem Vorjahr seit zehn Jahren. Gegenüber dem Vorquartal gab es saison- und kalenderbereinigt gar keinen Zuwachs mehr. Bis Februar wuchs die Erwerbstätigkeit zwar noch, aber im März ging die Zahl der Erwerbstätigen dann zurück.

    Weniger Überstunden
    Insgesamt arbeiteten die Erwerbstätigen in Deutschland im ersten Quartal gut 15,7 Milliarden Stunden. Das bedeutet ein Minus von 1,3 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum. „Weniger Überstunden, Abbau der Guthaben auf den Arbeitszeitkonten, Freistellungen, vorgezogene Urlaubstage und Kurzarbeit – die Covid-19-Pandemie wirkte sich bereits im ersten Quartal massiv auf das Arbeitsvolumen in Deutschland aus“, erklärt Weber.

    Arbeitszeitkonten
    Die bezahlten und unbezahlten Überstunden je Arbeitnehmer sanken im ersten Quartal 2020 gegenüber dem Vorjahr um 0,6 beziehungsweise 0,4 Stunden. Die Beschäftigten machten im ersten Quartal im Durchschnitt 5,2 bezahlte und 5,5 unbezahlte Überstunden. Zusätzlich wurden im Schnitt je Arbeitnehmer zwei Stunden Guthaben auf den Arbeitszeitkonten abgebaut. Die Zunahme bei den Freistellungen und beim genommenen Urlaub betrug zusammengerechnet fünf Stunden pro Arbeitnehmer im Vergleich zum Vorjahresquartal. Der Kurzarbeitereffekt belief sich im Schnitt auf zwei Stunden – er lag damit im ersten Quartal eine Stunde höher als im ersten Quartal 2019.

    Shutdown
    Weber: „Da der wirtschaftliche Shutdown erst in den letzten zwei März-Wochen begann und sich Erwerbstätigkeit wie Arbeitsvolumen in Deutschland vor dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie auf einem Rekordhoch befanden, wird sich die volle Wucht der wirtschaftlichen Einschränkungen erst in den Zahlen für das zweite Quartal zeigen.“

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  • Raucher sollen länger arbeiten

    WIEN (DTZ/red). In der österreichischen Tarifverhandlung der Maschinen- und Metalwarenindustrie (FMMI) fordern die Arbeitgeber, dass Rauchpausen während der Arbeitszeit abgezogen werden.

    Die dritte Runde der Kollektivvertragserhandlungen startet diese Woche und hat es in sich. Neben den Lohnforderungen von 3,4 Prozent für die rund 120.000 Arbeitnehmer, überraschen auf der anderen Seite die Arbeitgeber mit ihrer Forderung künftig die Rauchpausen als Unterbrechung der Arbeitszeit zu definieren, berichtet die österreichische Presse. Das heißt, Raucher sollen länger arbeiten.

    „Konkret würde das bedeuten, dass Raucher entweder jedes Mal ausstempeln müssen, wenn sie zur Zigarette greifen. Oder dass eine tägliche Pauschalzeit – fünf bis zehn Minuten – von der Arbeitszeit abgezogen wird“, schreibt die Tageszeitung „Die Presse“.

    Die Gewerkschaftsvertreter halten die Forderung für „absurd“.

    (DTZ 42/13)