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  • „Krisenfest und verlässlich“

    KOBLENZ // Mit einem Umsatz von 409,7 Millionen Euro und einem Jahresüberschuss von über 698 .000 Euro hat das Koblenzer Glücksspielunternehmen Lotto Rheinland-Pfalz das Jahr 2021 abgeschlossen. Der Bilanzgewinn aus Jahresüberschuss und Gewinnvortrag beträgt insgesamt rund 1,3 Millionen Euro. Das hat das Unternehmen anlässlich einer Bilanz-Pressekonferenz mitgeteilt.

    Kalenderwoche weniger
    „Auch im zweiten Jahr der Corona-Pandemie haben wir uns als krisenfest und verlässlich erwiesen“, sagte Geschäftsführer Jürgen Häfner. So erzielte die rheinland-pfälzische Glücksschmiede 2021 einen Gesamtumsatz von 409,7 Millionen Euro. Das bedeutet im Vergleich zum sehr starken Vorjahresergebnis zwar einen Rückgang von knapp ein Prozent im Lotteriesektor. „Der Jahresumsatz war aber auch deswegen niedriger als im Jahr davor, da wir eine Kalenderwoche weniger hatten und zudem die Vermittlung von Umsätzen der Sportwette Oddset nicht mehr berücksichtigt wurde“, erklärte Häfner.

    „Mit dem am 1. Juli des vergangenen Jahres in Kraft getretenen neuen Glücksspielstaatsvertrag wurde das staatliche Lotteriemonopol gesichert und gestärkt. Damit haben wir für viele Jahre Planungssicherheit im Lotteriesektor, was sich auch positiv auf die weitere Geschäftsentwicklung von Lotto Rheinland-Pfalz auswirken wird“, sagte der Lotto-Aufsichtsratsvorsitzende Stephan Weinberg, Staatssekretär im Ministerium der Finanzen.

    Weinberg zeigte sich mit dem vergangenen Geschäftsjahr zufrieden. „In einem nach wie vor anspruchsvollen Umfeld geht Lotto Rheinland-Pfalz weiter seinen Weg, stärkt Bewährtes und etabliert mit Augenmaß Neues. Dadurch steht das Unternehmen für das gemeinwohlorientierte Glücksspielwesen in Rheinland-Pfalz und erfüllt damit den über allem stehenden staatlichen Kanalisierungsauftrag“, konstatierte der Vorstandsvorsitzende.

    Säulen des Umsatzes
    Die größte Säule des Umsatzes von Lotto Rheinland-Pfalz mit rund 80 Prozent waren auch im vergangenen Jahr die rund 900 Lotto-Annahmestellen. „Mit dieser seit Jahrzehnten bewährten Struktur eines landesweiten Vertriebsnetzes sind wir noch immer der größte Filialist im Land und bieten den zum Spiel entschlossenen Kunden ein wohnortnahes Angebot an“, fasste Jürgen Häfner zusammen.

    Die Annahmestellen werden aus diesem Grund auch immer wieder modernisiert und erhielten zum Beispiel erst kürzlich neue, elektronische Jackpot-Displays, die zentral von Koblenz aus gesteuert werden können: „Die Digitalisierung vor Ort wollen wir weiter vorantreiben und mit elektronischen Kundenkommunikationssystemen für einen noch besseren Service sorgen.“

    Dazu gehört auch ein weiteres Stärken des aufsteigenden Trends im Online-Angebot des Unternehmens. Knapp 36,2 Millionen Euro Spieleinsätze wurden 2021 über die Homepage www.lotto-rlp.de generiert – ein Plus von gut elf Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

    Mehr als 225 000 Kunden haben sich inzwischen bei Lotto Rheinland-Pfalz online für das Online-Angebot registriert. „Wir wissen um die Wichtigkeit des Internets, besonders um die Bedeutung der Tipp-Abgabe über mobile Endgeräte und haben hier zahlreiche strukturelle Maßnahmen ergriffen, zum Beispiel bieten wir jetzt Rubbellosen online an“, erläuterte Jürgen Häfner. Somit sind – abgesehen von der Jahresendlotterie „Neujahrs-Million“, die exklusiv in den Annahmestellen angeboten wird – mittlerweile alle Angebote aus der Produktpalette von Lotto Rheinland-Pfalz sowohl in den Annahmestellen als auch online spielbar. „Dem Unternehmen ist es vor allem wichtig, stationäre und digitale Angebote so aufeinander abzustimmen, dass alle zum Spiel entschlossenen Menschen alternativ wählen können, welchen Weg sie in Anspruch nehmen möchten“, ergänzte der Aufsichtsratsvorsitzende Weinberg.

    Entwicklung des Spielgeschäftes
    Mit der Entwicklung des Spielgeschäftes ist man bei Lotto Rheinland-Pfalz weiter zufrieden. „Besonders unser Dauerbrenner Lotto 6 aus 49 zeigte sich auch im vergangenen Jahr weiter stabil und konnte gegenüber dem sehr starken Vorjahr noch einmal um 0,8 Prozent auf insgesamt 202,5 Millionen Euro zulegen – das sind mehr als die Hälfte aller getätigten Spieleinsätze“, konstatierte Lotto-Geschäftsführer Häfner.

    Die in 18 europäischen Ländern angebotene Lotterie Eurojackpot verteidigte 2021 den zweiten Platz der umsatzstärksten Produkte von Lotto Rheinland-Pfalz. Die Einsätze sanken zwar um 7,5 Prozent auf über 74 Millionen Euro, was aber an der vergleichsweise geringen Anzahl größerer Jackpots lag.

    Die Gesamtgewinnausschüttung von Lotto Rheinland-Pfalz betrug im vergangenen Jahr rund 195,5 Millionen Euro. Insgesamt 47 Spielteilnehmer aus Rheinland-Pfalz haben 2021 Beträge von 100 000 Euro und mehr gewonnen. Neun von ihnen gewannen sogar eine Million Euro und mehr.

    Lotto Rheinland-Pfalz konnte im vergangenen Jahr außerdem wieder einen enormen Beitrag zum Gemeinwohl leisten: Aus Steuern und Einnahmen aus der Veranstaltung der staatlichen Lotterien flossen dem Land Rheinland-Pfalz rund 138,7 Millionen Euro zu. Zusammen mit den 4,7 Millionen Euro, die über die Lotterie Glücksspirale direkt an die Begünstigten aus den Segmenten Sport, Denkmalpflege, Wohlfahrt sowie der Stiftung Natur und Umwelt und den Landesmusikrat abgeführt wurden, seien das 2021 über 143,4 Millionen Euro gewesen, so Häfner. „Das sind jeden Tag rund 392 000 Euro – durch diese finanziellen Mittel wird die Realisierung vieler gesamtgesellschaftlich elementar wichtiger Projekte erst möglich“, hob der Lotto-Rheinland-Pfalz-Geschäftsführer hervor.

    Einen großen Dank richtete Häfner auch an die Gremien des Unternehmens. Auch den aktuell 158 Mitarbeitern in der Koblenzer Lotto-Zentrale und den Bezirksdirektionen zollte der Geschäftsführer ein Sonderlob, ebenso wie den rund 6300 Beschäftigten in den über 900 Lotto-Annahmestellen im Land. „Wir alle werden gemeinsam dafür sorgen, dass Lotto Rheinland-Pfalz auch künftig ein verlässlicher Partner des Sports, Förderer der Kultur und Unterstützer von sozialen Initiativen und von Umweltprojekten bleibt“, betonte der Geschäftsführer vor den geladenen Medienvertretern.

    pnf

  • „Erfreuliche Margen“

    MAINZ / BERLIN // Warum liegen Hanf, Shisha und Co. so sehr im Trend? Das fragte DTZ Rudolf Petrasch, Gründer und Geschäftsführer von Bam Bam Bhole.


    Herr Petrasch, woher kommt eigentlich der Name Ihres Unternehmens?

    Rudolf Petrasch: Als wir 1976 mit dem Vertrieb von Zubehör für den etwas anderen Raucher anfingen, fanden wir – im Kontext der damaligen Indien- und Afghanistanfaszination – den Namen Bam Bam Bhole, der soviel bedeutet wie befreit von Furcht und Ängsten im Schutz der hinduistischen Shiva-Mythologie sein Leben zu leben. Wir wollten damals einen für uns griffigen Namen und dachten nicht so sehr an die spirituellen Zusammenhänge.


    Welche Produkte bieten Sie an?

    Petrasch: Ein großer Bereich unserer Aktivitäten betrifft den Handel mit Glasrauchgeräten wie Glasbongs, Glasbongzubehör, Kofferbongs, Oil Rigs und Glasstecksysteme sowie Vorkühler. Komplettiert wird das Headshop-Angebot durch diverse Acrylbongs, Keramikbongs, kleine Pfeifen aus Metall oder Holz, spezielle Pfeifen mit langem Rauchweg, Vaporizer, Reinigungsmaterial, Druckverschlussbeutel, Grinder, Waagen, Shishakohle und -tabak, Shishadampfsteine, Turbofeuerzeuge und Clipper, Dosen-Safes, Cones, Blunts, Tabak, Backwoods, Real Leaf, Knaster und vor allem Papers, Filtertips und ActiTube-Aktivkohlefilter. Über die Jahre hat sich ein riesiges Angebot entwickelt, das für unsere Kunden hervorragende Perspektiven aufzeigt.

    Sie sind seit über 40 Jahren am deutschen Markt. Wie hat sich in dieser Zeit das Image Ihres Geschäftsfeldes verwandelt?
    Petrasch: Im Rückblick sind sehr große Veränderungen zu beobachten. Die 70er-Jahre waren geprägt durch den Drang nach Freiheit, und es gab eine große Bewegung von Reisenden, die übers Land – nicht per Flugzeug – vor allem nach Indien und Afghanistan gefahren sind, um andere Kulturen und Lebensweisen kennenzulernen. Meist waren es Hippies oder andere Individualisten, die anfingen, mit der indischen Rauchkultur spirituelle Erfahrungen zu suchen. Hierdurch inspiriert, habe ich dann die ersten Schillums aus Ton und Speckstein sowie gewisse Pfeifen aus Indien mitgebracht, um den Markt auszuloten. Dann habe ich mir größere Stückzahlen nach Deutschland schicken lassen. Auf Flohmärkten habe ich sie dann verkauft und andere Händler angesprochen, ob sie bei mir im Großhandel diese Artikel kaufen möchten. Mit der Zeit wuchs der Großhandel, und wir machten immer weniger Stände. Unser Angebot haben wir dann durch großformatigere Zigarettenpapiere und Keramikpfeifen aus Amerika sowie Metallschraubpfeifen erweitert.

    Aber Messen sind für Sie ein wichtiger Vertriebskanal?
    Petrasch: Anfang der 90er-Jahre hatten wir mehrfach einen Stand auf der Ambiente in Frankfurt, natürlich im Tabakwarenbereich, der damals noch sehr groß war. Da standen dann einige Raucherzubehörgroßhändler, schüttelten den Kopf und sagten: Ja, wenn‘s mal legal wird, dann vielleicht … Auch auf der InterTabak in Dortmund hatten wir mehrfach einen Stand.

    Und der Erfolg?
    Petrasch: Die Messeauftritte waren wichtig, auch wenn wir keinen direkten Zusammenhang zwischen unseren Erfolgen und den Messen herstellen konnten. Ich meine, unsere Geschäftsentwicklung wurde auch dadurch befördert, dass sich nicht viele Firmen mit dem „Schmuddelmarkt“ beschäftigt haben, was allerdings heute überhaupt kein Problem mehr ist. Wir haben uns immer für ein kontrolliertes Wachstum ausgesprochen – Kundenzufriedenheit, Produktqualität und schneller Lieferservice sind uns dabei sehr wichtig.

    Wen beliefern Sie? An wen verkaufen Sie?
    Petrasch: Wir beliefern ausschließlich Händler – der klassische Headshop kann bei uns das komplette Sortiment im Bereich dieser Rauchkultur einkaufen. Viele Tabakläden, Kioske und Spätverkäufe ergänzen heute ihr Angebot mit unseren Produkten.

    Sind die Margen mit denen bei Tabakwaren vergleichbar?
    Petrasch: Klares Nein! Die Margen unserer Produkte sind erfreulich hoch und im Vergleich zu den Tabakwaren sogar sehr viel höher.

    Sie waren in diesem Jahr nicht auf der Berliner Fachmesse Mary Jane. Warum nicht?
    Petrasch: Ja, das stimmt, wir haben einmal ausgesetzt. In diesem Jahr liegt unser Fokus auf dem Ausbau unserer Aktivitäten im Tabakwarengeschäft. Im nächsten Jahr werden wir aber wieder dabei sein, weil die Mary Jane auch für uns ein wichtiger Kommunikator ist.

    Das Interview führte Marc Reisner.

    (DTZ 27/19)