Schlagwort: Maßnahmen

  • Kamerasystem hilft Einzelhandel

    KREMS AN DER DONAU // Die Regierung hat entschieden, die Anti-Corona-Maßnahmen stufenweise zu lockern. So dürfen kleinere Geschäfte unter bestimmten Bedingungen wieder öffnen. Voraussetzung für die teilweise Lockerung ist die strikte Einhaltung von Auflagen und Verhaltensregeln.

    Avi Systems stellt ein auf Künstliche Intelligenz (KI) basiertes System made in Austria bereit, um die Umsetzung der Maßnahmen, für alle Beteiligten, datenschutzkonform, zu erleichtern.

    System erleichtert Kontrolle der Kunden
    Einzelhändler müssen dafür Sorge tragen, dass sich eine limitierte Anzahl von Kunden im Geschäft aufhält, und dass die Abstandspflicht eingehalten wird.
    Um diese Aufgabe zu bewerkstelligen, haben die niederösterreichischen Experten für Safe Artificial Intelligence von AVI Systems speziell für den Einzelhandel ein System zur Durchgangskontrolle mit Ampelregelung entwickelt. Dieses kann beispielsweise am Ein- und Ausgang sowie in engen Durchgangsbereichen angebracht werden, um Mitarbeiter und Kunden mittels eines einfachen Ampelsignals anzuzeigen, ob ausreichend Platz auf der Fläche ist oder gewartet werden soll. Das intelligente Durchgangskontrollsystem ist wahlweise mit einer oder zwei Kameras sowie einer Deep-Learning-Kamera-Sensorik ausgestattet und lässt sich so konfigurieren, dass eine zur Ladengröße definierte Personenanzahl erfasst und entsprechend Zugang gewährt werden kann.

    Datenschutz gewährleitet
    Das System ist zudem DSGVO konform und speichert zu keinem Zeitpunkt Daten. Die Ergebnisse sind – durch eine fortlaufende Feststellung von Ereignissen (Echtzeit-Übertragung) –anonymisiert.

    pi

  • Liebe Leserinnen, liebe Leser,

    Corona und kein Ende?! Gerade lockern die Bundesländern mit Trippelschritten einen Teil der Lock-down-Maßnahmen (in Abstimmung mit der Bundesregierung, wohlgemerkt), da rudert Berlin schon wieder zurück. Staats-Virologe Christian Drosten warnt eindringlich vor der zweiten Welle, und die Kanzlerin kritisiert ungewöhnlich scharf die „Öffnungsdiskussionsorgien“. Das Problem: Die Länderchefs – allen voran Laschet und Söder – setzen unterschiedliche Präferenzen. Kein Wunder, denn nur durch Schärfen des eigenen Profils kann man sich für die nächsten Wahlen in Position bringen. Deutschland nützt das nicht.

    Pandemien gab es schon immer
    Ist Corona eine nie dagewesene Krise? Wer sich an die Hongkong-Grippe 1969/1970 erinnert, weiß: Durch Viren verursachte Pandemien gab es schon immer – und wird es wohl auch immer geben. Vor 50 Jahren war die Lage allerdings besonders gravierend: Allein in Westdeutschland starben damals 40.000 bis 50.000 Menschen, die meisten an Lungenentzündungen. Tote wurden bei starkem Frost in Gewächshäusern gestapelt, weil sie nicht unter die Erde gebracht werden konnten, Schulen machten dicht, ganze Branchen lagen still. Die Parallelen zu heute sind erstaunlich. Weltweit kostete diese Pandemie zwischen einer und zwei Millionen Menschenleben.


    Hoffnung auf Impfstoff

    Meine Zahlen des Tages: 155 und 79. Weltweit arbeiten Forscher an Medikamenten und Impfstoffen gegen das Corona-Virus. 155 Mittel – die meisten sind bereits als Mittel gegen virale Infektionen zugelassen – werden derzeit auf ihre Wirksamkeit in Sachen Covid-19 getestet. Und 79 Impfstoffkandidaten – leider alle noch im Entwicklungsstadium – werden gerade auf ihre Tauglichkeit untersucht. Das hat eine Metastudie aus Österreich ergeben. Und das macht Hoffnung.

    Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag.

    Herzlich
    Marc Reisner,
    Chefredakteur DTZ

  • Liebe Leserinnen, liebe Leser,

    heute beginnt Woche 5 der Ausgangsbeschränkungen und Kontaktsperren. Und trotz vorsichtiger Lockerungen bleiben wir die facto im Lock-down.

    Fachleute fragen
    Was sich gerade ändert: Während in den vergangenen Wochen jeder, der Zahlen oder Maßnahmen hinterfragt hat, als „Corona-Leugner“ diskreditiert wurde, kippt die Stimmung und immer mehr Fachleute fragen öffentlich, ob Grund- und andere Rechte wirklich so gravierend gestutzt werden dürfen.


    Eingeschränkte Grundrechte

    Erinnern Sie sich an die Datenschutzverordnung, die vor gar nicht langer Zeit mit großem Trara eingeführt wurde? Sind die geplanten Corona-Apps mit ihr vereinbar? Und was ist mit der unantastbaren Würde des Menschen, mit Freizügigkeit, Recht auf freie Religionsausübung und dem Recht auf Eigentum? Natürlich kann und muss man darüber diskutieren dürfen, inwieweit die Politik in diese Rechte eingegriffen werden darf. Eine Demokratie sollte das problemlos aushalten können.

    Fachhandel und Dampfer-Shops wieder offen
    Warum größere Warenhäuser geschlossen bleiben sollen und kleinere Geschäfte ab heute (Achtung, Föderalismus: gilt nicht überall gleich!) wieder öffnen dürfen, ist weiter rätselhaft. Eine faire Gleichbehandlung sieht sicher anders aus. Ich bin ziemlich sicher, dass sich mit diesen Regelungen auch noch Gerichte befassen werden. Immerhin: Der Tabakwarenfachhandel und Dampfer-Shops dürfen wieder verkaufen. Ein erstes Aufatmen.

    Ich wünsche Ihnen einen wunderbaren Tag.

    Herzlich,
    Marc Reisner,
    Chefredakteur DTZ

  • Liebe Leserinnen, liebe Leser,

    heute ist der Tag der Entscheidungen in Berlin. Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Länderchefs beraten über Lockerungen und Ausstiegsszenarien. Wichtig wäre es, dem Handel neue Chancen zu bieten. FDP-Chef Christian Lindner hat bereits eine „Öffnung aller Geschäfte unter klaren Regeln“ gefordert. Allerdings dürfte eher eine Politik der kleinen Schritte eingeleitet werden.

    Ich hoffe, die Politiker verlieren nicht aus den Augen, dass es auch um den finanziell sorgenarmen Ruhestand der Generation Boomers und um die Zukunft der Generation Y geht.

    Eine Frage der Sicherheit
    Aber es gibt zwei Meldungen, die Mut machen. So sieht die Deep Knowledge Group Deutschland auf dem weltweit zweiten Platz in Sachen Sicherheit in Zeiten der Corona-Pandemie – vor Südkorea und hinter Israel. Aufgrund der getroffenen Maßnahmen werde Deutschland „nach der Pandemie erhebliche wirtschaftliche Vorteile haben“, hieß es.

    Gründe für Optimismus
    Und der Ökonom Michael Heise rechnet für 2020 mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts von vier Prozent. Das klingt viel, ist gegenüber anderen Prognosen relativ glimpflich. Und, so Heise: 2021 dürfte es ein Plus von fünf Prozent geben. Mittelfristig gebe es Gründe für Optimismus, die Situation werde sich schnell wieder entspannen.

    Bis dahin müssen wir die Zähne zusammenbeißen und – mit staatlicher Hilfe – wirtschaftlich überleben.

    Herzlich
    Marc Reisner,
    Chefredakteur DTZ

  • HDE unterbreitet Zehn-Punkte-Plan

    BERLIN // Der Einzelhandel bereitet sich auf die Zeit nach den wegen der Coronavirus-Pandemie erlassenen Ladenschließungen vor und macht in einem Zehn-Punkte-Plan deutlich, wo die Knackpunkte für die Branche liegen.

    Der Handelsverband Deutschland (HDE) betont gemeinsam mit seinen Landes- und Bundesfachverbänden vor allem die große Bedeutung bundesweit einheitlicher Regelungen, die die Händler weder wegen ihrer Branchenzugehörigkeit noch aufgrund der Größe ihrer Verkaufsflächen diskriminieren sollten.

    Einheitliche und klare Regelungen
    „Der HDE fordert von der Politik, die Öffnung aller Einzelhändler zu genehmigen, sobald dies gesundheitspolitisch vertretbar ist. Denn die Unternehmen verlieren durch die Ladenschließungen täglich einen Milliardenbetrag. An den derzeit geschlossenen Händlern hängen 1,7 Millionen Jobs. Wenn die Läden in den Innenstädten noch lange flächendeckend schließen müssen, droht eine gewaltige Pleitewelle“, warnt HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Bei den Regelungen nach den Ladenschließungen gehe es vor allen Dingen um ein gut koordiniertes Vorgehen von Bund, Ländern und Kommunen.

    Die schrittweise Rückkehr zu einem geordneten Geschäftsbetrieb sollte nach einheitlichen, nicht-diskriminierenden Vorgaben für den gesamten Einzelhandel erfolgen. „Lockerungen der Ladenschließung dürfen sich nicht an Betriebsgrößen, Verkaufsflächen oder Einzelhandelsbranchen festmachen. Das führt ansonsten zu Wettbewerbsverzerrungen, Rechtsunsicherheit und kollektiver Verunsicherung“, so Genth weiter Der Handel brauche einheitliche, klare und unkomplizierte Regelungen.

    Konsumschecks und Innenstadtfonds
    Um die zuletzt auf einen historischen Tiefststand gesunkene Konsumstimmung wieder in Schwung zu bringen, fordern die Handelsverbände die Ausgabe von Konsumschecks für die Bürger sowie die vollständige Abschaffung des Solidaritätszuschlags. „Nach der Phase der Ladenschließungen muss die Bundesregierung der Binnenkonjunktur wieder auf die Beine helfen“, sagt Genth. Das unterstütze nicht nur den Handel, sondern auch den Dienstleistungssektor und die Industrie.

    Mit den Ladenschließungen geraten auch die Innenstädte in Gefahr. Deshalb setzen sich die Handelsverbände für die Zeit nach den Ausgangsbeschränkungen für zusätzliche Anreize ein. Genth: „Es braucht einen Innenstadtfonds, um die Innenstädte vor dem Ausverkauf zu schützen.“ Außerdem sollten die Städtebaufördermittel bis einschließlich 2021 ausgebaut werden.

    Sonntagsöffnung und Schutzmasken
    Außerdem dringt der HDE im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise auf eine völlige Freigabe der Sonntagsöffnung für den Rest dieses Jahres. Die Ladenöffnung an Sonntagen sollte befristet für das Jahr 2020 ohne Auflagen und Beschränkungen zugelassen werden, fordert der HDE von der Bundesregierung.

    Durch die Sonntagsöffnung bekämen insbesondere die von den staatlich verordneten Ladenschließungen besonders hart getroffenen Nicht-Lebensmittel-Händler die Chance, die verlorenen Umsätze zumindest teilweise zu kompensieren. Zudem könnten erweiterte Ladenöffnungszeiten dazu beitragen, das Kundenaufkommen besser zu verteilen und so die Hygienevorschriften und das Abstandsgebot besser einzuhalten.

    Darüber hinaus befürwortet der Handelsverband eine Pflicht zum Tragen von Schutzmasken in der Öffentlichkeit. „Durch die Anwendung klarer Verhaltensregeln und konsequenter Hygienemaßnahmen für Mitarbeiter und Kunden kann die schrittweise Rückkehr zu einem geordneten Geschäftsbetrieb ab sofort ermöglicht werden", betonte HDE-Präsident Josef Sanktjohanser in einem Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel.

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  • Liebe Leserinnen, liebe Leser!

    Vielleicht ist es auf dem Lande anders, aber jedesmal, wenn ich in diesen Tagen zum Metzger oder zum Bäcker gehe, frage ich mich, wieso das Risiko, sich das Virus dort einzufangen, geringer sein soll als in anderen Geschäften.

    Offene Fragen
    Na klar: Lebensmittelläden gelten als systemrelevant. Dennoch: Wäre es nicht sinnvoll, Einzelhändlern unter Einhaltung aller möglichen Hygienemaßnahmen das Öffnen zu gestatten? Maximal zwei Kunden gleichzeitig, gründliche Reinigung nachts, Desinfektionsmittel neben dem Eingang… Stattdessen rauscht unsere Wirtschaft auf einen Abgrund zu.

    Schutz und Achtsamkeit
    Und natürlich müssen wir besonders gefährdete Menschen auch besonders schützen. So sie sich denn schützen lassen. Kommt es mir nur so vor, oder sind tatsächlich vor allem Menschen im Ruhestandsalter derzeit draußen unterwegs – und beim Einkaufen. Vor zwei Tagen war ich beim Arzt (kein Corona-Verdacht!), und während ich noch im Gang wartete, kam ein älteres Ehepaar aus dem Behandlungsraum. Sie zog ihn rüde am Ärmel, damit er einen möglichst großen Bogen um mich machen musste. Und auch sonst war sie ausgesprochen um ihn besorgt. Allerdings trug er seine Gesichtsmaske im Laschet-Style, also: Nase frei.

    Es gibt noch Aufklärungsbedarf
    Kurzum: Es gibt noch Aufklärungsbedarf. Dennoch bin ich der Überzeugung, dass wir während der Osterferien, in denen es ohnehin etwas ruhiger zugehen dürfte, unter Berücksichtigung aller möglicher Schutzmaßnahmen, unsere Wirtschaft behutsam wieder hochfahren sollten. Nach der Panikmache vieler Medien ist das Bewusstsein um die Gefahr, die vom Corona-Virus ausgeht, in der Bevölkerung offensichtlich vorhanden. Und ja: Mir ist klar, dass Corona ein hochangsteckendes Virus ist.

    Sensibilisierte Bevölkerung
    Geht es Ihnen nicht auch so? Sie hören das Wort „Pandemie“ und sind alarmiert? Allerdings spricht das Robert-Koch-Institut jedes Jahr von der saisonalen Influenza-Pandemie. 3200 Tote in Deutschland? Gab es während der Grippe-Welle 2017/2018 – an einem Tag! Fünf bis 20 Prozent Infizierte an der Gesamtbevölkerung? Schätzung des Robert-Koch-Instituts für Influenza-Wellen in Deutschland (das sind übrigens zwischen 4,1 und 16,4 Millionen Menschen).

    Gefahr realistisch einschätzen
    Noch einmal: Definitiv ist die Gefahr, die von dem Virus ausgeht, hoch. Aber wir müssen diese Gefahr auch realistisch einschätzen. Sehr interessant finde ich in diesem Zusammenhang die Aussagen und Forschungsergebnisse des Virologen Hendrik Streeck, der sich wohl mittlerweile aufgrund seiner Feldstudien am besten mit Corona auskennt.

    Andere Themen
    Was es sonst noch gab: Die Tabaksteuerstatistik fürs erste Quartal liegt vor. Aber jedem ist klar, dass die Aussagekraft der Daten äußerst gering ist. Auf Quartalssicht gingen die Einnahmen des Fiskus um 3,4 Prozent zurück.

    Gute Nachricht zum Wochenende
    Und die gute Nachricht zum Wochenende: Während viele Unternehmen um ihre Existenz bangen (müssen), machen manche das Beste aus der Situation. Der Reiseveranstalter „Luxury Dreams“ etwa vermittelt jetzt keine traumhaften Ausflüge mehr, sondern bietet Menschen, die arbeiten oder krank sind in der Krise einen Concierge-Service, der Fahrdienste, das Ausführen des Hundes oder Besorgungen übernimmt – kostenlos. Und die Fleming’s Hotels stellen ihre Zimmer – ebenfalls gratis – Hilfskräften zur Verfügung, die für ihren Einsatz nach Frankfurt oder München umziehen müssen. Beispielhaft!

    Ich wünsche Ihnen trotz Krise ein traumhaftes Wochenende. Bleiben Sie gesund.

    Herzlich
    Marc Reisner,
    Chefredakteur DTZ

  • Machen Sie das Beste aus der Situation

    FRANKFURT AM MAIN // Der Handel ist durch die Corona-Krise besonders stark betroffen. Ein Großteil der Geschäfte ist geschlossen, viele Dinge müssen nun geregelt werden, um Ihre Kosten zu minimieren. Die Industrie- und Handelskammer Frankfurt/Main [link|http://www.frankfurt-main.ihk.de]Industrie- und Handelskammer Frankfurt/Main[/link] zeigt wie.

    Die folgenden Ideen können Ihnen Möglichkeiten aufzeigen, Ihre Liquidität zu sichern und Ihre Mitarbeiter und Kunden in diesen Zeiten zu binden. Ob und welche der Maßnahmen sich für Ihr Unternehmen eignen, liegt selbstverständlich in Ihrem Ermessen.

    Kurzarbeitergeld für Mitarbeiter
    Mitarbeiter:
    Beantragen Sie für Ihre Mitarbeiter Kurzarbeitergeld über die Bundesagenturen für Arbeit. Momentan geht eine telefonische Abwicklung am schnellsten.

    Ihre Mitarbeiter können trotz Kurzarbeitergeld eine Nebentätigkeit ausüben. Diese muss zwar versteuert werden, erhöht aber insgesamt das Einkommen des Mitarbeiters. Wenn die Nebentätigkeit schon vor Beginn der Kurzarbeit durchgeführt wurde, ergeben sich keine Auswirkungen, erfolgt also keine Anrechnung auf das Kurzarbeitergeld. Nehmen Beschäftigte während des Bezugs von Kurzarbeitergeld eine Nebentätigkeit auf, wird das daraus erzielte Entgelt auf das Kurzarbeitergeld angerechnet.

    Kontakt mit Lieferanten
    Nehmen Sie Kontakt mit Ihren Lieferanten auf und versuchen Sie, keine beziehungsweise wenig Ware anzunehmen. Bei der Übergabe sind die Hygieneregeln zu beachten.

    Möglicherweise können Sie Waren retournieren, um das Einkaufslimit bei einem Lieferanten zurückzuerhalten.

    Versuchen Sie, mit Ihren Lieferanten Valuta zu vereinbaren und erhalten Sie so einen Zeitplan für Ihre finanziellen Belastungen.

    Wenn Sie ein Warenmanagement für Lieferanten nutzen, sollten Sie verhindern, dass ungefragt Ware nachgeliefert wird.

    Ordern Sie vorausschauend für die zweite Jahreshälfte. Berücksichtigen Sie mögliche Lieferengpässe. Zu geringe Bestellungen könnten dazu führen, dass Sie zu wenig Ware haben.

    Finanzplan aufstellen
    Kosten:
    Gehen Sie die Kosten anhand Ihres Finanzplans durch und schauen Sie nach Möglichkeiten, Kosten einzusparen. Renovierungen, verschiebbare Instandhaltungsmaßnahmen und so fort.

    Miete: Suchen Sie das Gespräch mit Ihrem Vermieter, um nach einer Stundung oder gar Reduzierung der Miete zu fragen. Sonderregelungen zu Mietverhältnissen während der Zeit der Corona-Pandemie werden gerade auf Bundesebene verhandelt. Für Mietverhältnisse wird das Recht der Vermieter zur Kündigung von Mietverhältnissen eingeschränkt. Dies gilt sowohl für Wohn- als auch für Gewerberaummietverträge. Wegen Mietschulden aus dem Zeitraum vom 1. April bis 30. Juni 2020 dürfen Vermieter das Mietverhältnis nicht kündigen, sofern die Mietschulden auf den Auswirkungen der Corona-Pandemie beruhen. Die Verpflichtung der Mieter zur Zahlung der Miete bleibt im Gegenzug im Grundsatz bestehen.


    Nebenkosten:
    Reduzieren Sie laufende Nebenkosten so weit wie möglich.

    GEZ: Fragen Sie an, ob Ihre Quartalszahlung ausgesetzt werden kann.

    Valuta nutzen: Rechnungen sollten Sie mit Valuta versehen. Versuchen Sie, auch mit Ihren Geschäftspartnern fair und verantwortungsbewusst umzugehen, da auch diese auf Zahlungsströme angewiesen sind. Bleiben Sie mit Ihren Kunden in Kontakt.

    Kunden informieren über Erreichbarkeit
    Information zur Erreichbarkeit sind wichtig:
    Informieren Sie Ihre Kunden, wie Sie weiterhin für sie erreichbar bleiben (Aushang im Schaufenster, Information auf der Webseite und in den sozialen Medien). Vielleicht bietet sich auch in Ihrer Gemeinde ein gemeinschaftlicher Auftritt beziehungsweise eine Auflistung aller geöffneten Betriebe an.

    Online-Marktplätze nutzen
    Lokale Online-Marktplätze: Der gemeinsame Auftritt der Gewerbetreibenden vor Ort kann auch mit einem Online-Marktplatz verknüpft sein. Teilweise gibt es in Ihren Gemeinden bereits Möglichkeiten oder Ansätze dafür. Sprechen Sie hierfür mit dem Gewerbeverein oder der Wirtschaftsförderung.

    Das Bieg Hessen, das Unternehmen rund um die Themen Internet und Digitalisierung unterstützt, hat einen übersichtlichen „E-Commerce-Umsetzungs-Leitfaden“ entwickelt. In fünf Schritten erfahren Sie, wie das Internet in der Corona-Krise eine Chance für Sie sein kann.

    Die Pro-Bono-Initiative „Händler helfen Händlern“ arbeitet zusammen mit ihren Partnern mit Hochdruck an einer Lösung, wie Händler innerhalb von 14 Tagen eine Verkaufsplattform aufbauen und einen zusätzlichen Verkaufskanal schaffen können, um Umsatzausfälle zu kompensieren. (DTZ berichtete).

    Auslieferung
    Versand und Lieferung: Sie können Ihre Waren per Messenger anbieten und entweder per Paketzusteller versenden, in einem bestimmten Radius selbst ausliefern oder eine Kooperation mit Lieferdiensten oder Taxiunternehmern eingehen. Die Auslieferung kann auch gemeinschaftlich mit den Betrieben vor Ort organisiert werden.

    Netzwerken
    Pakete schnüren: Stellen Sie Ihrem Kunden Pakete zusammen.

    Gutscheine: Kunden können über Ihre Webseite oder telefonisch Gutscheine bestellen. Diese können den Kunden nach Zahlungseingang postalisch zugesendet werden.

    Social Media: Bauen Sie Ihre Social-Media-Kanäle aus und werden Sie zum Experten oder Unterhalter in einer Nische.

    Onlineshop: Wenn Sie überlegen, einen Onlineshop zu eröffnen, müssen Sie die Regelungen zum Fernabsatz beachten (Informationen der IHK Darmstadt).

    pi

  • Mehr Arbeitslose

    NÜRNBERG // Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) erwartet im laufenden Jahr einen drastischen Rückgang des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) von zwei Prozent. Vorübergehend schrumpft das BIP sogar um mehr als sechs Prozent.

    Das geht aus der IAB-Vorausschau für 2020 hervor. Diese erfolgt unter der Annahme, dass ein Teil der Wirtschaftstätigkeit für sechs Wochen ausfällt und dann über einen ebenso langen Zeitraum zur Normalität zurückkehrt. Unterstellt wird dabei eine weltweite Rezession, die nicht zu einer systemischen Krise anwächst.

    „Deutschland steht vor einer schweren Rezession“
    „Deutschland steht vor einer schweren Rezession“, schreiben die Arbeitsmarktforscher. Sie betonen die große Unsicherheit, die mit dem Coronavirus verbunden sei. Im Fall gravierenderer zweieinhalbmonatiger Ausfälle, die sich erst bis zum Jahresende wieder normalisieren, ergäbe sich für 2020 sogar eine BIP-Schrumpfung um 4,7 Prozent. Nicht abgedeckt durch die IAB-Vorausschau wäre der Fall, dass es zu einer systemischen Weltwirtschaftskrise oder zu langanhaltenden flächendeckenden Arbeitsausfällen kommt.

    Arbeitsmarkt unter Druck
    Der Arbeitsmarkt gerate durch die Folgen der Ausbreitung des Coronavirus massiv unter Druck, sagt Enzo Weber vom IAB: „Einerseits gehen wir davon aus, dass der Arbeitsmarkt, gemessen an den gravierenden Einschränkungen, insgesamt relativ robust bleiben kann, wenn die Corona-Ausbreitung einen vorübergehenden Effekt in der Wirtschaftstätigkeit zur Folge hat. Arbeitskräftehorten tritt typischerweise gerade bei vorübergehenden und externen Schocks auf. Unerlässlich sind dabei in der aktuellen Situation umfassende Stützungsmaßnahmen wie die deutlich erleichterte Kurzarbeit und die beschlossenen Liquiditätshilfen für Betriebe.

    Neuartige Herausforderungen
    Andererseits gibt es neuartige Herausforderungen vor allem durch die unmittelbaren Ausfälle von Wirtschaftstätigkeit gerade in Bereichen, die üblicherweise weniger von Konjunkturschwankungen betroffen sind. Angesichts der Schwere der Krise müssen gegebenenfalls weitere drastische Stützungsmaßnahmen ins Auge gefasst werden.“

    Die Zahl der Erwerbstätigen wird laut der IAB-Vorausschau im Jahresdurchschnitt im Vergleich zum Vorjahr mit knapp 45,3 Millionen stagnieren, zeitweise aber um 300 000 sinken. Die Arbeitslosigkeit wird demzufolge bei knapp 2,4 Millionen Personen liegen.

    red

  • Arnold André ist für die Coronakrise gut gerüstet

    BÜNDE // Die rasante Ausbreitung des Coronavirus stellt viele Menschen und Unternehmen vor eine besondere Herausforderung. Zigarrenhersteller Arnold André hat frühzeitig reagiert und geeignete Maßnahmen zum Schutz der Mitarbeiter umgesetzt.

    So wurden beispielsweise in der Produktion die Schichten getrennt, damit sich die Kollegen nicht begegnen und das Ansteckungsrisiko minimiert wird. Alle Konferenzen, Tagungen und Reisetätigkeiten wurden bis auf Weiteres eingestellt. Das gilt auch für die Mitarbeiter im Außendienst, die aus dem Homeoffice den Handel betreuen.

    Maßnahmen auch für übrigen Standorte getroffen
    Die Maßnahmen gelten an allen Standorten in Bünde, Königslutter, Portugal und Frankreich, teilt man aus Bünde mit. Vorsorglich wurde die Manufaktur Arnold André Dominicana für zwei Wochen geschlossen, um das Gesundheitssystem der Dominikanischen Republik zu entlasten.

    Aktuell seien keine Kurzarbeit geplant, und alle Betriebsabteilungen inklusive des Service für den Handel liefen reibungslos. Die Kontinuität der betrieblichen Abläufe sei gewährleistet und die vorhandenen Lagerbestände seien ausreichend, um auch längere Ausfallzeiten zu überbrücken. Das gelte sowohl für Marken aus eigener Herstellung als auch für solche von Partnern im Ausland, heißt es aus dem Unternehmen. red

  • Liebe Leserinnen, liebe Leser,

    In einem Newsletter las ich gestern diese Zeilen: „Die Menschen verlieren die Kontrolle und beginnen Ängste (…) zu entwickeln. Und weil sie es nie gelernt haben oder lernen mussten, eigenverantwortliche Entscheidungen zu treffen, beginnen sie, sich absolut indifferent zu verhalten. Die Orientierungslosigkeit steigt von Tag zu Tag!“ Das klingt zunächst einleuchtend. Beim zweiten Lesen jedoch habe ich mich gefragt, ob der Verfasser nicht daneben liegt.

    Phase der Umorientierung
    Natürlich gibt es derzeit viele Ängste – und vor allem die ökonomisch begründeten sind real und meist gerechtfertigt. Aber sind wir wirklich nach einer Woche schon orientierungslos? Ich glaube, so weit ist es noch lange nicht. Vielmehr befinden wir uns in einer Phase der Umorientierung. Und ich glaube nicht, dass – ein einigermaßen rasches Ende der derzeitigen Maßnahmen vorausgesetzt – sich unser Leben nachhaltig verändern wird. Wir werden sehen.

    Bedürfnisse kleiner und mittlerer Unternehmen
    Die Bedürfnisse kleiner und mittlerer Unternehmen in dieser Krise hat die Ökonomin Birgit Felden im Interview mit dem Berliner „Tagesspiegel“ sehr schön auf den Punkt gebracht: „Finanzielle Sicherheit!“ Und sie hat noch einmal die vier Instrumente aufgezählt, mit denen sich betroffene Firmen Liquidität verschaffen können: Zuschüsse vom Bund, Umsatzsteuerstundung bis Ende des Jahres, Kurzarbeitergeld und die Corona-Kredite der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Bitte denken Sie daran: Unternehmen und Selbstständige, die in Schieflage geraten, sollten schnell handeln. Schon jetzt ist der Ansturm insbesondere bei der KfW enorm.


    Corona-Schnelltest

    Vielleicht haben Sie es auch gesehen? Der Konzern Bosch hat innerhalb weniger Wochen einen Corona-Schnelltest entwickelt, mit dem Menschen innerhalb von zweieinhalb Stunden auf den Befall mit diesen Viren geprüft werden können. Was zunächst wie eine typische Unternehmensmeldung klingt, ist tatsächlich ein Lichtblick. So könnten Einreisende – so viel Geduld ist jedem in diesen Zeiten zumutbar – noch an der Grenze oder am Flughafen gecheckt werden. Das wäre ein wichtiger Schritt hin zur Normalisierung: Außenhandel, Messetätigkeit etc. würden zügig wiederbelebt.

    Mit diesem erfreulichen Gedanken verabschieden wir uns bis Montag von Ihnen. Machen Sie das Beste aus dem Wochenende und bleiben Sie gesund.

    Herzlich Ihr
    Marc Reisner,
    Chefredakteur DTZ