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  • Zoll legt Jahresbilanz vor

    BERLIN // Der Bund hat kürzlich die Bilanz des deutschen Zolls für 2020 vorgestellt. Rund 129 Milliarden Euro Steuereinnahmen nahm die Behörde im vergangenen Jahr ein. Den größten Anteil an den Einnahmen hatten mit 63,2 Milliarden Euro die Verbrauchsteuern.


    Blick in die Jahresbilanz

    Dazu nahm Philip Morris Deutschland Stellung: Der Blick in die Jahresbilanz zeige, dass sich die Zahl der sichergestellten Zigaretten in erschreckendem Maß von 60 Millionen im Jahr 2019 auf etwa 105 Millionen im Jahr 2020 beinahe verdoppelt habe.

    Markus Schütz, Chef der „Illicit Trade Prevention“ bei Philip Morris: „Die Jahresbilanz des Zolls zeigt auch in diesem Jahr wieder, was für eine wichtige Arbeit unsere Zollbehörden tagtäglich leisten. Gerade deshalb sollte es auch im Sinne der Politik sein, unsere Sicherheitsbehörden langfristig mit ausreichenden Mitteln auszustatten, um Produktfälschungen und dem illegalen Handel konsequent entgegentreten zu können.“


    Reform der Tabaksteuer stärkt illegalen Handel

    Mit Blick auf die geplante Gesetzesänderung zur Tabaksteuer sagte Schütz: „Seitens des Ministeriums wurde betont, dass die Organisierte Kriminalität vor allem aus Geld- und Profitgier handelt. Es ist in dem Zusammenhang nicht verständlich, dass das Bundesfinanzministerium mit Regulierungen wie der Reform der Tabaksteuer den illegalen Handel stärkt. Die vom BMF geplante drastische Besteuerung für neuartige Produkte lädt Kriminelle förmlich dazu ein, ihre Gewinne mit Tabakwaren weiter auszubauen.“

    Der Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE) machte deutlich dass trotz eingeschränktem Reiseverkehr 2020 fast jede sechste konsumierte Zigarette (17,2 Prozent) nicht in Deutschland versteuert worden sei. Nach Schätzungen des BVTE dürfte mindestens ein Drittel davon geschmuggelt gewesen sein. „Zigarettenschmuggel und die damit verbundene Organisierte Kriminalität bleibt auch in Corona-Zeiten ein ernstes Problem“, so Jan Mücke, Hauptgeschäftsführer des BVTE, zur Bilanz der deutschen Zöllner, „eine weitere Abwanderung der Konsumenten zur illegalen Ware ist jedoch zu befürchten, wenn die derzeitigen Pläne der Bundesregierung zur Tabaksteuererhöhungen ab 2021 bis 2026 in ihrer jetzigen Form umgesetzt werden.“


    red

  • Habanos behauptet seine Marktposition

    HAVANNA // Habanos S.A. erzielte im Pandemiejahr 2020 einen Gesamtumsatz in Höhe von 507 Millionen US-Dollar (422,3 Millionen Euro). Gegenüber dem Vorjahr bedeutete dies einen Rückgang von vier Prozent. Diese Zahlen gab der kubanische Zigarrenexporteur bei den „1. Habanos World Days“ bekannt, die vom 4. bis zum 6. Mai stattfanden.

    „Festival del Habano“
    Die virtuelle Veranstaltung war ein Ersatz für das ansonsten alljährlich stattfindende „Festival del Habano“, das wegen der Covid-19-Pandemie abgesagt werden musste.

    Laut Leopoldo Cintra González, Commercial Vice-President, und José María López Inchaurbe, Vice-President of Development, konnte Habanos seine weltweite Führungsposition bei Premiumzigarren außerhalb der USA behaupten. In den Vereinigten Staaten, dem größten Zigarrenmarkt der Welt, ist Habanos mit seinen Marken offiziell nicht vertreten.

    Märkte für Habanos
    Die absatzstärksten Märkte für Habanos sind China, Spanien, Frankreich, Deutschland und die Schweiz. Zum ersten Mal in der Geschichte des Unternehmens ist China zum führenden Markt in der Welt der Habanos aufgestiegen.

    Nach Regionen bleibt Europa mit einem Anteil von 60 Prozent der Habanos-Hauptmarkt, gefolgt von Asien-Pazifik (16,2 Prozent), Amerika (13,6 Prozent) sowie Afrika und der Nahe Osten mit einem Anteil von 10,4 Prozent).

    Auf den Habanos World Days wurde das „Jahr der Cohiba“ ausgerufen. Anlässlich des 55. Geburtstags der kubanischen Top-Marke werden drei neue Vitolas eingeführt. Dabei handelt es sich um die „Cohiba 55 Aniversario Edición Limitada“, die „Cohiba Ambars“ und die „Cohiba Ideales“.

    Neuvorstellungen
    Weitere Neuvorstellungen sind die „Montecristo Wide Edmundo“ und die Partagás Gran Reserva Cosecha 2015“. Darüber hinaus wird es 2021 Spezialitäten für die Las Casas del Habano sowie für Duty-free und Travel Retail geben.

    Habanos verfügt über ein exklusives Vertriebsnetz in mehr als 150 Ländern. Das Unternehmen vermarktet weltweit 27 Premiumzigarren-Marken.

    red

  • Verband kritisiert Report

    BRÜSSEL // Die Europäische Kommission hat eine Gelegenheit verpasst, ihren Plan gegen Krebserkrankungen zu stärken, indem sie die Bedeutung des Dampfens bei der Reduzierung rauchbedingter Krankheiten in Europa anerkennt. Das macht die Independent European Vape Alliance (IEVA) deutlich.

    Geringer Nutzen
    In einem aktuellen Bericht des Wissenschaftlichen EU-Ausschusses für Gesundheits- und Umweltrisiken (Scheer) wurden die Risiken des Gebrauchs elektronischer Zigaretten nicht mit den Risiken des Rauchens verglichen. Dadurch ist laut IEVA der Bericht für die politischen Entscheidungsträger von geringem Nutzen. Eine Bewertung der Auswirkungen von E-Zigaretten auf die öffentliche Gesundheit in Europa müsse anhand der Fakten erfolgen.

    Unabhängige und öffentlich finanzierte wissenschaftliche Untersuchungen hätten eindeutig gezeigt, dass der Gebrauch von E-Zigaretten weitaus weniger schädlich sei als Rauchen. Und ein Großteil der wissenschaftlichen Gemeinschaft hat den Bericht sehr kritisch bewertet. Trotzdem wurde der Bericht nicht geändert.

    Ungerechtfertigter Behauptungen
    Dustin Dahlmann, IEVA-Vorsitzender: „Das Scheer-Komitee hat es versäumt, wissenschaftliche Daten zum Dampfen umfassend und ausgewogen vorzulegen. Das Ergebnis ist ein Bericht, der kaum mehr als eine Reihe haltloser und ungerechtfertigter Behauptungen darstellt. Eine weitere Möglichkeit, Raucher über die Fakten aufzuklären, wurde verpasst. Das hat schwerwiegende Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit. Wir fordern die Entscheidungsträger in Brüssel dringend auf, die Schadensminderung in ihre Gesamtstrategie einzubeziehen.“

    Aus Sicht von Heino Stöver, Direktor des Instituts für Suchtforschung an der Frankfurt University of Applied Sciences, ist es „bedauerlich, dass auf den immerhin 122 Seiten des Reports die zahlreichen positiven Erkenntnisse und Studien in Bezug auf die E-Zigarette kaum gewürdigt werden“.

    red

  • Kostenexplosion bei Ware aus Fernost befürchtet

    MAINZ // Als der Supertanker „Ever Given“ tagelang den Suez-Kanal blockierte, machte sich das hierzulande anhand von Lieferengpässen bestimmter Waren und Rohstoffe bemerkbar.

    Folgenschwere Panne
    Doch nicht nur diese folgenschwere Panne bereitete den Importeuren in Europa Kopfzerbrechen: Seit längerem ist eine Kostenexplosion im Transportwesen aus Fernost zu beobachten. Der Grund: Neben der Verteuerung der Erzeugnisse im chinesischen Herstellungsland selbst sind auch weltweit zu wenig Container im Einsatz, um die Waren von Fernost nach West zu schiffen. Auf der anderen Seite wird vergleichsweise wenig von Europa nach Fernost exportiert, so dass hier kein ausreichender Container-Transfer stattfindet. Zusätzlich sorgt die Corona-Pandemie dafür, dass in den Frachthäfen zu wenig Personal arbeitet, um den bestehenden Güterverkehr zu meistern.

    Frachtkosten explodieren
    Kostet in der Regel die Fracht eines Containers von China nach Deutschland etwa 2000 Euro, sind es jetzt 10 000 Euro. Die Folge: Durch die Erhöhung der Transportkosten von aktuell rund 500 Prozent werden sich auch die Produkte aus Fernost verteuern, wobei sich die Importeure gezwungen sehen, den Preisanstieg an den Handel weiterzugeben, dessen Kunde sich wiederum mit einer für ihn erst mal unerklärlichen Kostensteigerung konfrontiert sieht. Mag die Teuerung bei kleinen Artikeln wie einem Einwegfeuerzeug noch zu verschmerzen sein, da hier große Massen bewegt werden, können es bei einem Humidor schon 30 Prozent Aufschlag sein: Kostete beispielsweise ein Klimaschrank bislang 300 Euro im Laden, werden Konsumenten demnächst fast 400 Euro dafür berappen müssen.

    Fachleute im Speditionsgeschäft prognostizieren, dass der Höhepunkt der Entwicklung noch nicht erreicht sei und diese bis mindestens Ende des Jahres anhalte und sich wahrscheinlich noch bis ins nächste hinziehen könnte.

    jgw

  • Tabakkontrolle sinnvoll gestalten

    MÜNCHEN // Eine differenzierte Tabakregulierung kann Raucher zum Umstieg auf risikoreduzierte Alternativen zur Zigarette bewegen, ohne diese Produkte für Nichtraucher und Jugendliche attraktiv zu machen. Das zeigt eine neue Studie der Unternehmensberatung Roland Berger im Auftrag von Philip Morris Deutschland.

    Darin werden unterschiedliche Regulierungsansätze der Tabakkontrollpolitik in Deutschland, Großbritannien, den USA und Australien hinsichtlich ihrer gesundheitspolitischen Chancen und Risiken untersucht.


    Markteinführung schadstoffreduzierter Alternativen

    Philip Morris erklärt, seit der Markteinführung schadstoffreduzierter Alternativen zur Zigarette wie E-Zigaretten und Tabakerhitzern werde der regulatorische Umgang mit diesen Produkten diskutiert. Auf internationaler Ebene bestehe eine Vielzahl unterschiedlicher Regulierungsansätze zu risikoärmeren Alternativen, die von einem Nutzungsverbot bis zu einer strategischen Integration in die Tabakkontrollpolitik reichten. Jedoch zeige sich im Ländervergleich, dass das gesundheitspolitische Potenzial schadstoffreduzierter Alternativen zur Zigarette genutzt werden könne, ohne bisherige Erfolge der Tabakkontrolle zu gefährden.


    Differenzierter Regulierungsansatz

    Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass ein differenzierter Regulierungsansatz wie in Großbritannien die größten gesundheitspolitischen Erfolge verspricht. Dieser setze auf die Transformation des Marktes und des Konsumverhaltens. Damit würden Raucher eher dazu bewegt, auf risikoreduzierte Innovationen zu wechseln, ohne diese Produkte für Nichtraucher und Jugendliche attraktiv zu machen. Bei diesem Ansatz seien zudem keine Hinweise auf höhere Risiken als beim deutschen Konzept des „Vorsorgeprinzips“ zu erkennen, das noch immer nicht zwischen konventionellen und schadstoffreduzierten Produkten differenziere. In Deutschland zeige sich zudem ein geringerer Grad an evidenzbasierter Aufklärung. So sei der Anteil der Raucher, die E-Zigaretten entgegen wissenschaftlichen Erkenntnissen für mindestens genauso schädlich wie herkömmliche Zigaretten halten, hierzulande fast dreimal so hoch wie in Großbritannien (siehe Grafik). Auch sei der Anteil der Nutzer von E-Zigaretten, die zusätzlich Zigaretten rauchen, mit rund 86 Prozent etwa doppelt so hoch wie in Großbritannien, was den Potenzialen solcher Produkte zur Risikoreduktion entgegenwirkt.

    Verantwortungsvollen Einsatz
    Ashok Kaul, Senior Partner bei Roland Berger: „Die Studie belegt, dass die Balance zwischen Vorsorgeprinzip und dem verantwortungsvollen Einsatz technologischer Innovationen möglich ist.“ Wer mehr Potenziale für den Verbraucherschutz ausschöpfen wolle, müsse das Vorsorgeprinzip in Deutschland und der EU zeitgemäß fortentwickeln und den Einsatz disruptiver Technologien auf eine neue Bewertungsgrundlage stellen.

    Für die aktuelle Debatte um die Tabaksteuer in Deutschland wünscht sich Maximilian Jell, Leiter Regulatory Affairs & Reduced Risk Products bei Philip Morris in Deutschland, eine ressortübergreifende Zusammenarbeit: „Der Gesetzgeber sollte das Ziel der Tabakkontrolle auf allen Feldern im Blick behalten, nämlich das mit dem Rauchen verbundene Risiko zu senken. Deshalb brauchen wir eine nach Risiko differenzierte Tabaksteuer: Eine risikogestaffelte Steuer würde eine Lenkungswirkung erzeugen, die endlich auch jene Menschen dazu bringt, mit dem Rauchen aufzuhören, die bisher nicht erfolgreich von Präventionsmaßnahmen erreicht wurden.“


    pnf

  • Engels führt die ESTA

    BRÜSSEL // Der europäische Verband der mittelständischen Tabakwirtschaft – European Smoking Tobacco Association (ESTA) – hat Patrick Engels einstimmig zum neuen Chairman gewählt.

    Nachfolger von Per Buch
    Der 43-Jährige ist in der vierten Familiengeneration seit 2009 alleinvertretungsberechtigter Geschäftsführer der Pöschl Tobacco Group. Darüber hinaus ist er Vorsitzender des Verbandes der deutschen Rauchtabakindustrie (VdR), der ältesten Stimme des Tabakmittelstandes. Patrick Engels folgt auf Per Buch, CEO der Mac Baren Tobacco Company.

    Die Wahl erfolgte im Rahmen der Mitgliederversammlung. Im Mittelpunkt der politischen Diskussion dieser Veranstaltung standen die weiteren Regulierungsvorhaben auf europapolitischer Ebene sowie die der Nationalstaaten.

    Eine klare Mission
    Engels forderte die EU-Kommission auf, eine klare Mission für den Mittelstand zu erarbeiten: „Die EU-Regulierungsvorhaben verursachen in der mittelständischen Industrie erheblichen volkswirtschaftlichen Schaden und stehen für ein falsches Verbraucherverständnis.“ Bei Regulierungsvorhaben sollte die EU-Kommission die konkreten Folgen für den Mittelstand prüfen, so Engels weiter. Wichtig sei dabei, dass KMU gegenüber Großkonzernen nicht schlechter gestellt würden.

    Aus Deutschland heraus eine starke Stimme
    VdR-Hauptgeschäftsführer Michael von Foerster begrüßte Engels‘ Wahl und betonte, dass „man damit aus Deutschland heraus eine starke Stimme hat, die die mittelständische Tabakbranche auf europäischer Ebene adäquat vertreten wird“. Der VdR befürwortet die fortwährend enge Zusammenarbeit mit ESTA und den damit einhergehenden thematischen Schwerpunkt der Mittelstandsvertretung, da dessen Belange bei aktuellen politischen Diskussionen zunehmend in den Hintergrund rückten.


    vi

  • Juul steht in den USA mehr Ärger ins Haus

    SAN FRANCISCO // Kein Ende der Negativ-Schlagzeilen um den kalifornischen E-Zigaretten-Hersteller Juul. Nachdem das Unternehmen sich aus verschiedenen Märkten zurückgezogen hat (DTZ berichtete), könnte jetzt die 35-prozentige Beteiligung der Altria Group an Juul Labs in Gefahr sein.

    Kartellklage
    Laut Berichten amerikanischer Medien hat ein Bezirksrichter erklärt, er werde wahrscheinlich den größten Teil einer Kartellklage zulassen. Die Federal Trade Commission (FTC) war die Beteiligung im Wert von 12,8 Milliarden US-Dollar (rund 10,6 Milliarden Euro) Teil eines Arrangements, das „den Wettbewerb unter Verletzung der Bundeskartellgesetze ausgeschaltet hat“.

    Wettbewerb
    Weiter hieß es, die „Reihe von Vereinbarungen beinhaltete, dass Altria sich aus dem Wettbewerb auf dem US-Markt für elektronische Zigaretten mit geschlossenem System zurückziehen werde (…) im Gegenzug für eine wesentliche Beteiligung an Juul, dem bei weitem dominierenden Akteur auf diesem Markt“. Die FTC hat mit dem Ziel geklagt, die Übernahme rückgängig zu machen. Die FTC steht auf dem Standpunkt, die Beteiligung müsse abgewickelt werden, da sie gegen verschiedene Regularien zur Sicherung des freien Handels verstoße. Die Kartellbehörde erklärte, Altria und Juul seien „von Konkurrenten zu Kollaborateuren“ geworden.

    Die FTC ist nicht die einzige Klägerin. Es gibt eine ganze Reihe von Unternehmen und Institutionen, die in dem Deal ebenfalls wettbewerbswidrige Praktiken sehen.

    red

  • Neue Aktion gegen den Lockdown

    KÖLN // Spätestens mit den wissenschaftlichen Untersuchungen von Robert-Koch-Institut (RKI/Control Covid) und der Technischen Universität Berlin (ÖPNV-Studie) vom 19. März 2021 steht fest: Vom Einzelhandel geht kein erhöhtes Infektionsrisiko aus. Und sogar die Nutzung von Bussen und Bahnen stelle kein erhöhtes Ansteckungsrisiko dar.

    Zwangsschließung
    Die Zwangsschließung kostet den Einzelhandel pro geschlossenem Verkaufstag bis zu 700 Millionen Euro Umsatz. „Nicht Frau Merkel und Herr Scholz zahlen Kurzarbeitergeld und Überbrückungshilfe an den Einzelhandel, sondern jeder Deutsche muss dafür den Gürtel enger schnallen. Die gigantische Steuerverschwendung muss sofort gestoppt werden“, fordert BTWE-Geschäftsführer Steffen Kahnt.

    Die Bundesfachverbände des Einzelhandels informieren Konsumenten jetzt mit der Aktion „Wir wollen für Sie #wiederöffnen!“, dass vom Einkaufen im Einzelhandel kein erhöhtes Infektionsrisiko ausgeht.

    Teure Symbolpolitik
    „Die teure Symbolpolitik muss sofort beendet werden. Besser wäre es, mit diesem Geld das Pflegepersonal in den Krankenhäusern zu entlasten, als ganze Branchen sinnlos zu diskriminieren!“, sagt BTWE-Präsident Torsten Löffler. Alle, die ihren Protest öffentlich zeigen wollen, können das Aktions-Motiv per Social-Media, Plakat oder Flyer mit ihren Kunden und Geschäftspartnern teilen. Die Datei kann kostenlos unter [link|https://www.tabakwelt.de/news-presse/ ]https://www.tabakwelt.de/news-presse/[/link] heruntergeladen werden.

    Der BTWE ist die berufspolitische und fachliche Interessenvertretung des Tabakwaren-Fachhandels in Deutschland. Der BTWE ist dem Handelsverband Deutschland – HDE angeschlossen.

    vi

  • Zarte Hoffnung keimt

    BERLIN // Voraussichtlich am 7.  Mai wird der Bundesrat in seiner Sitzung über das Tabaksteuermodernisierungsgesetz beraten. Der vom Parlament bereit abgesegnete Entwurf sieht drastische Steuererhöhungen vor allem für Tabakerhitzer und E-Zigaretten vor (DTZ berichtete). Nun hat der Wirtschaftsausschuss dem Ländergremium einige Empfehlungen mit auf den Weg gegeben.

    Empfehlungen
    Die Empfehlungen des Ausschusses lauten, folgende Formulierungen einzubringen:
    Der Bundesrat bittet, die Höhe des Steuersatzes für nikotinhaltige Liquids zu überdenken, denn durch die im Gesetz national vorgesehenen überdurchschnittlich hohen Steuersätze entstehen unüberwindbare Wettbewerbsnachteile im Zeitalter des Online-Handels gegenüber nicht der Steuerpflicht unterliegenden Wettbewerbern innerhalb der EU. Der dem Steuertarif zugrunde liegende Maßstab der Bundesregierung, nämlich der Vergleich des Zeitraumes, in dem das Verdampfen einer bestimmten Menge nikotinhaltigen Liquids erfolgt, mit dem in der gleichen Zeit möglichen Verbrauch von herkömmlichen Tabakzigaretten, hält einer objektiven Gegenüberstellung bezüglich der verbrauchten Nikotinmenge nicht stand.

    Nachteile
    Weiter verweist der Bundesrat auf schwerwiegende Nachteile für die einheimische Branche. Die Nachteile entstehen deshalb, weil die nationalstaatliche Regelung mit dem hohen Steuertarif einem abgestimmten einheitlichen EU-Verfahren vorgezogen wird. Dadurch treten nachteilige Preisunterschiede im EU-Preisgefälle ein, die aus marktwirtschaftlichen Erwägungen vom Gesetzgeber mit den Folgen für die junge einheimische Branche so nicht beabsichtigt sein dürften und den eingangs dargestellten Wettbewerbsnachteil ungewiss verlängern würden. Kurzum führt der gewählte, dem Gesetz zugrundliegende Steuertarif objektiv zu Verwerfungen auf dem Markt, die nach eigenem Bekunden vom Bundesfinanzministerium nicht gewollt sind.

    Vorfinanzierung
    Der Bundesrat gibt zu bedenken, dass die Vorfinanzierung der neu eingeführten Steuer mit Fälligkeit bei Kauf der Steuerbanderolen dem einzig auf E-Zigaretten und Liquids aufgebauten Geschäftsmodell der jungen Branche erhebliche Finanzierungskosten auferlegt. Der einzig auf E-Zigaretten geschaffenen Branche wäre geholfen, wenn die Steuer erst fällig wird, wenn die zu versteuernden Liquids in den Handel gelangen.

    E-Zigarettenbranche
    Der Bundesrat vertritt die Auffassung, dass Rücksicht darauf zu nehmen ist, dass insbesondere die junge E-Zigarettenbranche durch die Schließung des Einzelhandels während des Lockdown erhebliche Umsatzeinbußen zu verzeichnen hatte. Vor allem die KMU der Branche, die anders als die großen Konzerne der Tabakbranche allein mit den neuen E-Zigaretten handeln, haben kein zweites Standbein, um die Folgen der Lockdown bedingten Einbußen aufzufangen. Ein großzügiger gestaffelter Zeitraum bis zum Erheben des höchsten Steuersatzes auf die nikotinhaltigen Liquids wäre förderlich für die Branche.

    Der federführende Finanzausschuss und der Gesundheitsausschuss empfehlen dem Bundesrat keine Einwendungen zu erheben.

    red

  • Fachleute warnen vor Online-Casinos

    MAINZ // Nach außen wirkt das Zocken im Internet meist ganz unauffällig. Das Umfeld, egal ob privat oder am Arbeitsplatz, bekommt davon oft gar nichts mit. Aber Online-Glücksspiele bergen große Risiken. „Während ich im Internet eine Wette platziere, kann ich so tun, als würde ich mein Smartphone checken oder eine Nachricht schreiben. Es ist sozial verträglich, quasi vor aller Augen zu zocken“, schildert Ilona Füchtenschnieder, Vorsitzende des Fachverbands Glücksspielsucht (FAGS) anlässlich der Veröffentlichung des DHS Jahrbuchs Sucht 2021.

    Suchtpräventiver Sicht
    Gefahren aus suchtpräventiver Sicht sehen Fachleute auch durch die geplante Novellierung des Glücksspielstaatsvertrags. Online-Casinos sind in Deutschland bislang illegal. Das ändert sich voraussichtlich ab dem 1.  Juli 2021 mit dem Inkrafttreten des neuen Glücksspielstaatsvertrags. „Der vorliegende Entwurf enthält trotz Verbesserungen beim Spielerschutz nach wie vor erhebliche Mängel. Diese fördern Suchtrisiken und erhöhen eine Gefährdung von Spielerinnen und Spielern“, betont Peter Raiser, stellvertretender Geschäftsführer der [link|https://t1p.de/nz9x]Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS)[/link]. In einer Stellungnahme spricht man sich bei der DHS daher gegen die Ratifizierung des Glücksspielstaatsvertrags bei gleichzeitiger Verlängerung des bisher gültigen dritten Staatsvertrags aus.

    Glücksspiel-Markt 2019: 44,2 Milliarden Euro
    Wie aus dem „DHS Jahrbuch Sucht 2021“ hervorgeht, wurde auf dem legalen deutschen Glücksspiel-Markt 2019 ein Umsatz – gleichbedeutend mit Spieleinsätzen – von 44,2 Milliarden Euro erzielt. Das entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem Rückgang um 3,5 Prozent. Der Umsatz der gewerblichen Geldspielautomaten in Spielhallen und gastronomischen Betrieben ist um 11,9 Prozent auf 25,8 Milliarden Euro gesunken. „Nachdem sich im Jahr 2020 im Spielhallen-Sektor zunächst eine Stabilisierung der Umsätze auf dem Niveau des Vorjahres abzeichnete, wird für das Gesamtjahr nach dem Lockdown infolge der Corona-Pandemie mit einem Rückgang um 50 Prozent gerechnet“, sagt Glücksspielexperte Gerhard Meyer im DHS-Jahrbuch. Die Bruttospielerträge des regulierten Markts erreichten 2019 ein Volumen von knapp 11,5 Milliarden Euro (minus 5,8 Prozent). Auf dem nichtregulierten Markt wurde ein geschätzter Ertrag von 2,2 Milliarden Euro erzielt (minus 16,2 Prozent). Die glücksspielbezogenen Einnahmen des Staates aus erlaubten Angeboten lagen 2019 nahezu unverändert bei 5,4 Milliarden Euro.

    Neuer Glücksspielstaatsvertrag
    Im Rahmen der weitreichenden Marktöffnung durch den neuen Glücksspielstaatsvertrag wird es für Anbieter von Online-Casinospielen auch darum gehen, potenzielle neue Spieler zu gewinnen, warnen Suchtexperten. „Das gleicht einer Kundenbeschaffungsmaßnahme in diesem gefährlichen Markt. Wie eine aktuelle Befragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zeigt, spielen auf die gesamte Bevölkerung bezogen in Deutschland bislang vergleichsweise sehr wenige Menschen Online-Glücksspiele“, erklärt Ilona Füchtenschnieder. Vermutungen, das Online-Glücksspiel könne durch die Corona-Pandemie einen regelrechten Boom erleben, sieht die Suchtexpertin aktuell noch nicht bestätigt: „Wir beobachten während der Corona-Krise auch positive Effekte auf das Suchtverhalten. Glücksspielende, die bisher in Spielhallen gespielt haben, wandern nicht zwangsläufig ins Internet ab.“

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