Schlagwort: Liquids

  • Koalitionäre einig

    BERLIN // Nach Langem Hin und Her haben die Fraktionen von CDU / CSU und SPD quasi in letzter Minute doch noch einen Kompromiss zur Tabaksteuer gefunden. Zuvor drohten die Gespräche auf Fachebene zu scheitern. Damit wird der Steuersatz für Zigaretten und Feinschnitt in vier Stufen erhöht.

    Durchschnittliche Steuererhöhung
    Die durchschnittliche Steuererhöhung für Zigaretten liegt in den Jahren 2022 und 2023 bei zehn Cent je 20 Stück, 2025 / 2026 bei 15 Cent. Feinschnitt wird demnach 2022, 2025 und 2026 um 20 Cent je 40 Gramm teurer, im Jahr 2023 sind es 30 Cent. Die Koalition rechnet aufgrund dieser Erhöhung mit Mehreinnahmen von rund zwei Milliarden Euro, von denen ein Viertel in die Prävention fließen sollen.

    Die Zusatzsteuer für Tabakerhitzer liegt 2022 bei 1,86 Euro je Packung (20 Sticks, sechs Gramm, 6,00 Euro) und steigt dann in jährlichen Schritten bis auf 2,27 Euro im Jahr 2026.

    Bei Liquids für E-Zigaretten wird die Steuer volumenabhängig erhoben. Das beginnt im Juli 2022 bei 16 Cent je Milliliter, ab Januar 2026 werden 32 Cent je Milliliter fällig.

    Kräftig fällt das Plus bei Shishatabak aus: 2022 sind es 15 Euro je Kilogramm, 2023 / 2024 19 Euro, 2025 bereits 21 Euro. Ab 2026 werden 23 Euro je Kilogramm erhoben.

    max

  • Höhere Qualität für E-Zigaretten

    BERLIN // E-Zigaretten ermöglichen im Vergleich zu herkömmlichen Tabakprodukten einen potenziell risikoärmeren Nikotingenuss – aber Verdampfer und Liquids sollten geprüfte Qualitätsware aus dem Fachhandel sein. Darauf hat der Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE) hingewiesen.

    Hohe gesetzliche Anforderungen
    Gerade in Deutschland unterliegt die Herstellung von E-Zigaretten und deren Liquids hohen gesetzlichen Anforderungen. Um die bestmögliche Qualität und Sicherheit für ihre Produkte zu gewährleisten und das Vertrauen der Verbraucher in diese Produktkategorie zu stärken, gehen die BVTE-Mitgliedsunternehmen nun einen Schritt weiter und haben für die Produktion von E-Zigaretten zusätzliche wichtige Kriterien identifiziert.

    Pharmazeutische Reinheit
    Wesentliche Bestandteile von Liquids – etwa Propylenglykol, Glycerin und Nikotin – sollten ausschließlich von pharmazeutischer Reinheit sein, alle anderen Inhaltsstoffe für die Verwendung in Lebensmitteln geeignet sein.

    Zudem stellen die BVTE-Mitglieder Überlegungen zur Risikobewertung in Bezug auf die Inhalation und einer thermischen Zersetzung an. Aus diesem Grund sollte in Liquids etwa keine Sucralose verwendet werden.


    Qualität und Sicherheit

    Die Herstellung von Liquids und E-Zigaretten sollte immer angepasst an den aktuellen wissenschaftlichen Stand unter Berücksichtigung von Standards erfolgen. Diese Standards legen die technischen und qualitativen Anforderungen an Produkte fest.

    Die „BVTE-Aussagen zur Qualität und Sicherheit von E-Zigaretten“ sollen einen Beitrag dazu leisten, das Vertrauen der Verbraucher in diese potenziell risikoärmeren Produkte zu stärken. Jan Mücke, Hauptgeschäftsführer des BVTE: „Unsere Mitgliedsunternehmen bieten als verantwortungsvolle Hersteller hochwertige E-Zigaretten und Liquids für erwachsene Nikotin-Konsumenten an. Es ist an der Zeit, dass die Politik potenziell weniger schädliche Produkte als Chance anerkennt und die Akzeptanz und Verbreitung dieser Erzeugnisse im Markt durch eine angemessene Regulierung und eine umfassende Verbraucheraufklärung unterstützt.“

    Aktuelle Studienlage
    Bei vielen Konsumenten besteht eine erhebliche Unsicherheit über diese neuartigen Produkte. Ende 2019 schätzten mehr als 60 Prozent der Deutschen die gesundheitlichen Risiken des E-Zigaretten-Konsums als genauso hoch oder gar höher, verglichen mit dem Konsum klassischer Tabakzigaretten, ein. Tatsächlich sind E-Zigaretten nach aktueller Studienlage „deutlich weniger schädlich als herkömmliche Zigaretten“.

    red

  • Bundesrat will bei E-Produkten höheren Schutz

    BERLIN // Die Bundesländer wollen Verbraucher besser vor illegal importierten E-Zigaretten schützen. Das geht aus einem aktuellen Vorschlag des Bundesrats hervor.

    So solle etwa der Zoll verstärkt kontrollieren dürfen, Online-Marktplätze wie Amazon oder Ebay könnten verpflichtet werden, bei ihnen angebotene Produkte zu prüfen und illegale E-Zigaretten sowie entsprechende Liquids zu entfernen.

    Die Länderkammer warnte vor verbotenen Inhaltsstoffen und falscher Kennzeichnung auf importierten Geräten. Bisherige Maßnahmen der Behörden gegen internationale Anbieter seien häufig nicht erfolgreich. Die Bundesregierung kann nun entscheiden, ob und wann sie sich mit den Vorschlägen befasst.

    Die Bundesdrogenbeauftragte Daniela Ludwig begrüßte den Vorstoß. „E-Zigaretten und Liquids, bei denen keiner genau weiß, was drin ist und woher die Produkte stammen, sind eine echte Gesundheitsgefahr.“ Bei Online-Marktplätzen bestehe Handlungsbedarf. Für den Einzelhandel gebe es klare Regeln zu Gesundheitsschutz und Produktkennzeichnung, die auch überprüft würden.

    „Was für den stationären Handel zu recht gilt, muss aber auch für den Online-Handel gelten“, sagte die CSU-Politikerin gegenüber Medien. red

  • Bundesinstitut testet Liquids

    BERLIN // Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat gemeinsam mit den Chemischen und Veterinäruntersuchungsämtern Karlsruhe und Sigmaringen eine Stichprobe von 57 E-Liquids vom deutschen Markt und aus internationalen Online-Shops auf Vitamin-E-Acetat und weitere Verbindungen überprüft. Ergebnis: Nur in einem Produkt fanden sich sehr geringe Mengen an Vitamin-E-Acetat, von denen keine gesundheitlichen Auswirkungen zu erwarten sind.

    Deutsche Vorgaben
    „Dieses Resultat spricht dafür, dass von E-Liquids, die deutschen Regelungen entsprechen, keine Gefahr durch Vitamin-E-Acetat ausgeht“, sagt BfR-Präsident Andreas Hensel, und er fügt hinzu: „Umso mehr ist davon abzuraten, E-Liquids selbst zu mischen und damit ein gesundheitliches Risiko einzugehen.“ In den USA kam es im vergangenen Jahr zu schweren Lungenentzündungen und Todesfällen. Dort wurde öliges Vitamin-E-Acetat, das im Verdacht steht die Lunge zu schädigen, den verdampfenden Flüssigkeiten (E-Liquids) beigemischt.

    Unproblematische Spuren
    In den vom BfR untersuchten Liquids fanden sich nur gesundheitlich unproblematische Spuren von Vitamin E. In insgesamt 20 Proben wurde THC (Tetrahydrocannabinol) nachgewiesen, davon in neun Fällen in gesundheitlich unproblematischer Konzentration, während elf Proben wegen erhöhten THC-Gehalts zu beanstanden waren. Dazu sind weitere Untersuchungen geplant.

    Internationaler Standardisierung
    Aus Sicht des BfR sollten wegen möglicher gesundheitlicher Beeinträchtigungen durch das „Dampfen“ international standardisierte Nachweismethoden für Inhaltsstoffe von E-Liquids etabliert werden.

    Rückblick
    Die Todesfälle in den Vereinigten Staaten hatten sowohl auf Seiten der Konsumenten als auch der Politik in Deutschland zu massiven Verunsicherungen geführt und Fehlvorstellungen über das gesundheitspolitische Potenzial von E-Zigaretten verstärkt. Ende 2019 wurden die gesundheitlichen Risiken des E-Zigaretten-Konsums von mehr als 60 Prozent der Deutschen als genauso hoch oder gar höher, verglichen mit dem Konsum klassischer Tabakzigaretten, eingeschätzt.

    Vertrauen wiederhergestellt
    Die Berichte über die Vorkommnisse in den USA hatten für Umsatzeinbrüche im Handel gesorgt. Nachdem die US-Gesundheitsbehörde im Januar 2020 bekannt gegeben hatte, dass die Vorfälle auf gestreckte Schwarzmarktdrogen zurückzuführen sind und nichts mit regulären E-Zigaretten zu tun haben, sind das Vertrauen der Konsumenten und die Umsätze wieder gestiegen.

    E-Zigarette deutlich weniger schädlich
    Tatsächlich sind E-Zigaretten, wie Jan Mücke, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE), betont, auch nach Einschätzung des Deutschen Krebsforschungszentrums nach aktueller Studienlage „deutlich weniger schädlich als herkömmliche Zigaretten“. Mücke begrüßt die Klarstellung des BfR. Nun seien Behörden, Industrie und Handel gemeinsam gefordert, das Vertrauen der Verbraucher in diese risikoärmeren Produkte zu stärken.


    Risikoärmere Alternative

    Wie Mücke weiter feststellt, spiegeln sich die grassierenden Fehlvorstellungen über die E-Zigarette ebenfalls in den am 2. Juli 2020 vom Bundestag verabschiedeten Werbeverboten für diese Produktkategorie wider. Die weitgehende Beschränkung der kommerziellen Kommunikation für E-Zigaretten sende ein fatales Signal gerade auch an Raucher, die an einer risikoärmeren Alternative zum Tabakkonsum interessiert seien.

    Werbeverbote konterkarieren
    „Die zusätzlichen Werbeverbote für E-Zigaretten konterkarieren deren gesundheitspolitisches Potenzial zur Schadensminimierung und müssen zeitnah auf den Prüfstand gestellt werden“, fordert der BVTE-Hauptgeschäftsführer. „Die Hersteller müssen potenzielle, erwachsene Konsumenten auch künftig über die Eigenschaften und Vorteile ihrer E-Zigaretten informieren und aufklären können“, so Mücke.

    red

  • E-Liquids in Rheinland-Pfalz bestehen Test

    NEUSTADT AN DER WEINSTRASSE // Noch vor dem Corona-Lockdown hat das Land Rheinland-Pfalz die Produktangaben von E-Liquids überprüft. Das Ergebnis fiel positiv für den Handel aus.

    Im Auftrag des Landes hat die Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd (SGD Süd) als zuständige Behörde E-Liqudis im Groß- und Einzelhandel auf ihren Nikotingehalt geprüft. Insgesamt wurden 31 Produkte von neun verschiedenen Händlern in Mainz, Bingen, Ingelheim und Worms im Labor untersucht.

    Hersteller und Händler kennen sich aus
    Das Messinstitut des Landesamtes für Umwelt in Mainz analysierte den Nikotingehalt und verglich diesen mit den Konzentrationsangaben auf den dazu gehörigen Verpackungen. Mit positivem Befund: Die meisten Hersteller und Händler wissen wie ihre Produkte einzustufen sind.

    Bei keinem Produkt überschritt beim Nikotingehalt die erlaubte Höchstgrenze von 20 Milligramm pro Milliliter. Darüber hinaus entsprach der analysierte Nikotingehalt bei allen Proben, der auf der Verpackung angegeben Konzentration.

    Informationsbedarf vorhanden
    Dennoch, folgert die SGD, sei Kennzeichnungsvorschriften den Herstellern und Händlern nicht ausreichend bekannt. „Insbesondere die vorgeschriebene Mindestgröße des Gefahrenpiktogramms wird oftmals nicht eingehalten“, heißt es. Bei über der Hälfte der Proben waren die Piktogramme kleiner als die geforderte Mindestgröße von 10 x 10 Millimeter (1 Quadratzentimeter). In diesen Fällen fehlte auch das notwendige Signalwort („Achtung“ beziehungsweise „Gefahr“). Zudem waren auch die Gefahren-, und/oder Sicherheitshinweise falsch oder gar nicht angegeben.

    Die Aufklärung über Risiken und Gefahren sei ihm persönlich sehr wichtig, sagt SGD-Süd-Präsident Hannes Kopf. „Deshalb ist auch in Zukunft eine verstärkte Überwachung notwendig zur Sicherstellung einer rechtlich einwandfreien Kennzeichnung der E-Liquids“, betont er.

    red

  • LKA warnt vor Drogen

    DÜSSELDORF // Das Landeskriminalamt (LKA) Nordrhein-Westfalen warnt vor dem Konsum illegaler E-Liquids, die mit synthetischen Cannabinoiden oder sogenannten K.o.-Tropfen versetzt seien. In Nordrhein-Westfalen seien mehrere Fälle bekannt geworden, in denen Konsumenten dieser Substanzen notärztliche Hilfe benötigt hätten. Eine exakte chemische Zusammensetzung der Drogen sei für den Konsumenten nicht zu erkennen und die Wirkung auf den Organismus nicht einschätzbar.

    Die Verpackungen der illegalen Liquids ließen meist keine Rückschlüsse auf die Gefährlichkeit der hochgefährlichen Inhaltsstoffe zu. Häufig seien die Produkte sogar mit dem Hinweis versehen: „Not For Human Consumption“ („nicht für den menschlichen Konsum bestimmt“). Die Wirkung der künstlichen „Cannabinoide“ ähneln denen von THC, dem berauschenden Wirkstoff von Cannabis. Sie hätten jedoch häufig eine wesentlich höhere Wirkstärke.

    In Nordrhein-Westfalen bestehe bei einigen Fällen der Verdacht, dass es sich bei der zugeführten Substanz um Gamma-Butyrolacton (GBL) handeln könnte. Ein Nachweis im Blut wurde bislang nicht erbracht, da GBL im Körper schnell abgebaut werde. Ein Nachweis der Substanz gelinge nur, wenn E-Zigarette oder E-Liquid untersucht werden könne.

    Das Landeskriminalamt rät, worauf Konsumenten von Liquids in E-Zigaretten achten sollten:
    Informieren Sie sich vor dem Konsum von E-Zigaretten über Qualität und Herkunft des Liquids.
    Lehnen Sie das Angebot ab, an fremden E-Zigaretten zu ziehen.

    pi

    (DTZ 03/20)

  • „Liquids kindersicher aufbewahren“

    BERLIN // Wie gefährlich sind E-Liquids? Dieser Frage ging das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) nach und befragte die deutschen Giftinformationszentren.

    Ergebnis: Die meisten Anfragen betrafen das Verschlucken der meist nikotinhaltigen Nachfülllösungen, häufig durch Kinder. Darunter fanden sich zwei als lebensbedrohlich eingestufte Fälle.

    Das BfR rät daher zur kindersicheren Aufbewahrung von E-Zigaretten und Liquids. Anhaltende Atembeschwerden und Lungenschäden nach Inhalieren wurden nicht festgestellt.

    Bei den in Deutschland im Rahmen der „PiMont“-Studie („Pilotprojekt Monitoring von Vergiftungen“) registrierten 851 Vergiftungen und Vergiftungsverdachtsfällen nach Kontakt mit E-Zigaretten oder Liquids wurde in acht Prozent ein bestimmungsgemäßer Gebrauch (Einatmen, Inhalation) angegeben. Das versehentliche Verschlucken von Liquids stellt mit 82 Prozent der Fälle den häufigsten Grund für Anfragen zu E-Zigaretten bei den Giftinformationszentren dar. Häufig sind Kleinkinder betroffen. Das in Liquids meist enthaltene Nikotin kann beim Verschlucken schon in geringen Mengen zu deutlichen Gesundheitsbeschwerden führen, etwa starkem Erbrechen.


    Mai 2018 bis Februar 2019

    Von Mai 2018 bis Februar 2019 wurden insgesamt 167 Vergiftungsfälle und Fälle mit Vergiftungsverdacht genauer erfasst: Nach Einatmen des Dampfes hatten die Patienten in über 90 Prozent der Fälle keine oder nur leichte Symptome. Sieben Fällen wurde ein mittlerer Schweregrad zugeordnet, davon sechs Fälle nach Verschlucken und ein Fall mit wiederholtem Erbrechen nach Einatmen. Bei zwei Patienten kam es zu schwerer Vergiftung; in diesen beiden Fällen hatten die Betroffenen starke Bewusstseinsstörungen und weitere Symptome, nachdem sie ein Liquid verschluckt hatten.

    Die Fallsammlung zu E-Zigaretten ist eines von acht Teilvorhaben in der PiMont-Untersuchung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit. Beteiligt sind neben dem BfR die Gesellschaft für Klinische Toxikologie und alle acht deutschen Giftinformationszentren.


    pi

    (DTZ 01/02/20)

  • Messe Mary Jane 2019 zeigt Zukunftstrend CBD-Produkte

    BERLIN // Vor wenigen Tagen fand in Berlin die „Mary Jane 2019“ statt. Auf der Messe präsentierten rund 250 Aussteller ihre Produkte rund um das Thema Hanf. Ein für Händler von E-Zigaretten und Zubehör bemerkenswerter Trend: CBD-Liquids sind aktueller denn je.

    Rund 70 von 250 Anbietern zeigten entsprechende Erzeugnisse, die CBD (Cannabidiol) enthalten. Dabei handelt es sich um einen In der Hanfpflanze enthaltenen natürlichen Wirkstoff, der unter anderem entspannend und entzündungshemmend wirken soll. Zahlreiche positive Berichte von Konsumenten weisen darauf hin, dass diese Wirkung sich tatsächlich entfaltet. Daraus resultiert eine rasant wachsende Nachfrage, die wiederum Hanfprodukte und insbesondere CBD-Liquids als Zusatzsortiment für den Tabakwarenfachhandel interessant machen, zumal mehrere Hersteller bestätigten, dass die Gewinnspannen für den Handel besonders groß seien.

    Auf der Hanfmesse in Berlin zeigten zum Beispiel die deutschen Firmen Green Berlin, Vape Dinner Lady, Berliner Wiese und GreenMood by Xeo ihre Produkte. Dabei waren manche Produktbeschreibungen für den unbedarften Besucher eher gewöhnungsbedürftig. So hieß es bei Wrong Liquid zum Beispiel über „Burning Berlin“: „Breaks your old habits: Lassen können wir’s doch nicht wirklich – also muss was Neues her. Wir verpassen unserem w?-Liquid einen Smoking aus feinstem Tabakgeschmack. Bäm!“

    Auch andere Produkte sahen manche Gäste eher mit Staunen. Die Palette reichte dabei von Saatboxen und Hochleistungslampen über besonders lange Blättchen zum Drehen bis hin zum „CleanUrin“, einen synthetischen Stoff, mit dem man bei Drogentests angeblich garantiert nicht auffalle.

    Die meisten Erzeugnisse allerdings sind durch die europäische Novel-Food-Verordnung und andere gesetzliche Vorgaben reguliert und deshalb sowohl im Verkauf als auch in der Anwendung legal. Kein Wunder also, dass zahlreiche Gäste auf das Gelände der Arena Berlin in Kreuzberg strömten, zumal bei sonnigem und warmem Wetter erstmals das Badeschiff, ein in der Spree verankerter ehemaliger Lastkahn, der zum Pool umgebaut wurde, zum Ausstellungs- und Festival-Gelände gehörte.

    Aussteller zufrieden
    Auch die Aussteller zeigten sich zufrieden. Gegenüber DTZ sagte etwa Tanju Cetinkol, Chef der Bremer Aphira GmbH, die Mary Jane sei „aufgrund der Händlervielfalt eine aufregende und interessante Messe.“ Zwar seien viele Konsumenten unterwegs, die nicht in großem Umfang einkauften; allerdings rechnet Cetinkol mit guten Geschäften im Nachgang, da er zahlreiche wertvolle Kontakte habe knüpfen können. Roman – der, szenetypisch, seinen Nachnamen nicht nennen wollte – von Breathe Organics GmbH staunte über die „unglaubliche Resonanz“. Sein Unternehmen war zum ersten Mal mit einem Stand vertreten, die Münchner hätten sich jedoch in den Vorjahren bereits ein Bild von der Mary Jane gemacht. Und Kai Linse, einer der Gesellschafter der Berliner Wrong Liquid, freute sich über die „sehr gut informierten und wissbegierigen Besucher“. Linse, dessen Firma erstmals ausstellte, betonte die Bedeutung des medizinischen Aspekts für die Branche. Aufgrund dieser – zusätzlichen – Zielgruppe und wegen der zunehmenden Regulierung sei es wichtig, höchste Qualität zu produzieren. Das unterstreicht man auch bei Breathe Organics: Die Zusammenarbeit lohne sich, denn „wir bieten attraktive Margen in Verbindung mit hochwertigen Produkten“.

    Übrigens: Auch eine Reihe bereits aus dem Tabakwarenfachhandel bekannter Unternehmen zeigte seine Produkte auf der Hanfmesse. Vertreten waren Gizeh, die „Gizeh Black – King Size Slim und Active Filter“ in den Fokus stellten, aber auch OCB und American Spirit.

    max

    (DTZ 27/19)

  • „Interessante Margen“

    BERLIN // Hanfprodukte sind ein riesiger Trend – auch in Deutschland. DTZ sprach mit Duc Anh Dang, Gründer und Betreiber der Berliner Fachmesse Mary Jane.

    Herr Dang, was ist Mary Jane? Und woher stammt der Name?
    Duc Anh Dang: In den USA ist Mary Jane ein umgangssprachlicher Begriff für Marihuana.

    Marihuana?! Stopp! Konservative Leser steigen an dieser Stelle womöglich bereits aus …
    Dang: Keine Sorge. In Deutschland ist alles rund ums Thema Hanf erlaubt – vom Kosmetikum über Kleidung und Nahrungsergänzungsmittel bis zum Baustoff. Nicht erlaubt sind nur THC-haltige Cannabisprodukte ab einem THC-Gehalt von 0,2 Prozent.

    Wobei THC für das berauschende Tetrahydrocannabinol steht.
    Dang: Genau. Allerdings gibt es seit 2011 eine Ausnahme: Cannabis als Arzneimittel, etwa in der Schmerztherapie.

    Und es gibt Grauzonen?
    Dang: Zum Beispiel beim Besitz für den Eigenkonsum. Die Mengengrenze zur Strafbarkeit handhaben die Bundesländer weitgehend nach eigenem Ermessen.


    Verstehe. Aber wir sprechen ja über die legalen Produkte. Die kann man auf der Mary Jane anschauen?

    Dang: Ja, wir sind die größte deutsche Hanfmesse, es gibt uns seit vier Jahren. In dieser Zeit hat die Zahl der Aussteller von 80 auf 250 zugenommen.

    Und die Gäste?
    Dang: Im ersten Jahr …

    Das war 2016.
    Dang: … hatten wir 9000 Besucher. Für 2019 rechnen wir mit 25 000 Besuchern. Damit ist Mary Jane die deutsche Leitmesse für das Hanfgeschäft.

    Welche Aussteller kommen zu Ihnen?
    Dang: Das sind einerseits Unternehmen, die Produkte aus den Bereichen Wellness, Lebensmittel und für den Anbau liefern – sei es CBD-Öl, Belüftungsanlagen oder Hanf-Öl. Dann kommen Firmen, die Raucherzubehör zeigen, etwa Feuerzeuge und Zigaretten-Blättchen. Außerdem gibt es diverse Liquids für E-Zigaretten. Das Spektrum ist wirklich breit.


    Woher kommt dieser Run auf Hanfprodukte?

    Dang: Ganz einfach: Hanf ist ein sehr gesundes, natürliches Produkt mit beruhigenden, entzündungshemmenden und schmerzlindernden Eigenschaften.

    Es gibt immer mehr Marktakteure, die Produkte mit CBD, also Cannabidiol, anbieten.
    Dang: Stimmt, gerade der CBD-Markt wächst rasant. Anfangs hatten wir zwei Aussteller, die CBD im Angebot hatten. Mittlerweile sind es 75 Firmen. Knapp ein Drittel sind in diesem Jahr erstmals auf der Mary Jane.

    Warum ist CBD so interessant und für wen?
    Dang: CBD-Produkte werden vor allem bei Senioren immer beliebter, da sich viele mit CBD besser fühlen, ruhiger werden und besser einschlafen können. Zudem wird es in der Gastronomie immer populärer – zum Beispiel als Müsli-Zusatz oder für Snacks. Es gibt auch Hunde-Leckerlis auf CBD-Basis.

    Also besuchen vor allem Konsumenten die Mary Jane?
    Dang: Zu etwa 75 Prozent, ja. Aber es kommen auch viele Geschäftsleute, die sich über Produkte informieren oder in den aufstrebenden Markt einsteigen möchten. Für diese Gäste haben wir eine spezielle B2B-Zone eingerichtet, in den sie mit einem speziellen Business-Ticket kommen und geschäftliche Verhandlungen führen können.


    Ist ein Besuch der Mary Jane auch für Fachhändler aus dem Tabakwarensektor interessant?

    Dang: Absolut, denn sie bekommen einen hervorragenden Überblick über CBD- und Hanfprodukte. Besonders spannend sind sicher CBD-Liquids. Übrigens kommen auch Liquid-Hersteller, die sich mit Liquid-Lieferanten treffen und die Messe für Preisvergleiche nutzen. Außerdem können sie sich natürlich nach CBD-Lieferanten umsehen. Es ergeben sich viele interessante Geschäftskontakte, da die gesamte Wertschöpfungskette vertreten ist und man so einen guten Branchenüberblick erhält.

    max

    Lesen Sie das vollständige Interview in der DTZ-Printausgabe 22/19.

  • Förderliche Diskussion

    BERLIN // Der Markt für E-Zigaretten und Liquids ist in Bewegung. DTZ fragte beim VdeH-Vorsitzenden Michal Dobrajc nach.

    Bringt der Juul-Start in Deutschland einen Marketing-Schub?
    Michal Dobrajc: Der Markteintritt von Juul in Deutschland wurde wie zuvor bereits in der Schweiz von professioneller Öffentlichkeitsarbeit begleitet. Das große Medienecho hat auch positive Effekte für unsere E-Branche, denn die Aufmerksamkeit von umstiegswilligen Rauchern wird damit auf das Produkt E-Zigarette als Alternative zum Tabakrauchen gelenkt. Zwar steht Juul aktuell in Amerika stark in der Kritik, da die Firma in den USA Liquid-Pods mit 50 Milligramm Nikotinsalz je Milliliter verwenden darf. In Europa ist eine so hohe Dosierung nicht erlaubt. Hier liegt die Obergrenze bei 20 Milligramm Nikotin je Milliliter. Allerdings fördert diese Diskussion grundsätzlich die Wahrnehmung unserer Produktgruppe in der Öffentlichkeit.


    Welchen aktuellen Stand gibt es bei selbstgemischten Liquids?

    Dobrajc: Hocharomatisierte, nikotinfreie Liquids, die man bei Bedarf mit Nikotin-Shots anreichert, sogenannte Shake & Vape-Produkte, sind seit etwa zwei Jahren marktbestimmend. Aus der Not wurde ein neues Marktsegment, das sich wegen des guten Preis-Leistungs-Verhältnisses durchgesetzt hat. Es kommen ständig neue Geschmackskreationen in den Handel, da die als nikotinfrei verkauften Liquids keiner Registrierungspflicht unterliegen. Konsumenten freuen sich, aber Fachhändler ächzen, denn sie stehen permanent unter Druck, ihr Sortiment zu erneuern. Etwas mehr Beständigkeit wird der Wertschöpfungskette guttun, bei absolut ausreichender Sortimentsvielfalt.

    Der Stand bei Nikotinsalz-Liquids?
    Dobrajc: Diese Entwicklung zeichnet sich im Angebot der „Nicsalt“-Liquids ebenfalls ab. Besonders in Kombination mit Pod-Systemen zeichnet sich eine wachsende Nachfrage ab, da sie ausreichend Genuss, einfache Bedienung und ein ansprechendes Äußeres vereinen. Die Auswahl an Liquids mit Nikotinsalzen wächst derzeit überproportional. Auch das Produkt wird vom Markt äußerst gut angenommen.

    E-Zigaretten verkaufen sich nicht von selbst. Wie lange sollte ein gutes Beratungsgespräch dauern?
    Dobrajc: Wenn der Umstieg von der Tabakzigarette auf die wesentlich weniger schädliche E-Zigarette gelingen soll, müssen wechselwillige Raucher intensiv beraten werden. Das kann bis zu einer halben Stunde in Anspruch nehmen. Nur eine gute Erstberatung bewahrt Ex-Raucher vor Frustration und einem Rückfall. Bei Kapselsystemen, die einfacher zu handhaben sind, ist der Beratungsaufwand aber wesentlich geringer. Grundsätzlich sollten Umsteiger mit einer E-Zigarette anfangen, die die bisherigen Gewohnheiten sofort befriedigend ersetzen.

    Was muss berücksichtigt werden?
    Dobrajc: Die Bedienung des Geräts muss unkompliziert sein und es sollten Liquids mit ausreichend Nikotin empfohlen werden, um den ohnehin eintretenden Entzug von den Verbrennungsgiften einer Tabakzigarette abzufedern. Danach kann der Verbraucher den Nikotingehalt selbstständig reduzieren. Einige Dampfer bevorzugen extrem hochwertig verarbeitet Geräte, zum Beispiel die Lost Vape Paranormal mit DNA Chip.

    Wählen Frauen eigentlich andere Zigarettenmodelle als Männer
    Dobrajc: Nicht unbedingt. Zwar darf es bei Frauen elegant sein, zum Beispiel wirkt die MiPod von Smoking Vapor wie ein Mode-Accessoire. Aber das Angebot ist inzwischen so vielfältig, dass nahezu jeder Geschmack bedient wird. Für den Umstieg eignen sich derzeit die bereits genannten Pod-Systeme, die klein, effektiv und in schickem Design den Markt erobern.

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    Lesen Sie mehr im E-Zigaretten-Spezial in der Printausgabe DTZ 06/19.

    (DTZ 06/19)