Schlagwort: Feinschnittmarkt

  • Zigaretten- und Feinschnittmarkt auch im ersten Quartal gut stabil

    MAINZ (DTZ/fok). Die Hersteller von Fabrikzigaretten und von Feinschnitt haben im März 2012 ein Volumen an den Handel geliefert, das leicht über der Menge des Vorjahres lag. So wurden nach vorläufigen Schätzzahlen insgesamt 7,638 Mrd. Zigaretten ausgeliefert; das waren 2,5 Prozent mehr als im entsprechenden Vorjahresmonat.

    Interessant ist, dass vor allem die Markenzigarette zulegen konnte. Ihr Absatz stieg um 3,0 Prozent auf 6,748 Mrd. Stück. Dagegen lagen die Handelsbilligzigaretten mit einer Schätzzahl von rund 890 Mio. Stück minimal um 0,1 Prozent unter dem Volumen des Vorjahresmonats.

    Insgesamt ist die Aussagefähigkeit der Auslieferungszahlen als Maßstab für die Marktentwicklung noch sehr begrenzt. Denn die Steuererhöhung zum Jahreswechsel und die darauf folgenden Preiserhöhungen mit teilweise recht erheblichen Reichweiten altpreisiger Ware können kurzfristig doch zu erheblichen Differenzen zwischen Auslieferungszahlen einerseits und Absatz an die Konsumenten andererseits führen.

    Dennoch deuten die Auslieferungszahlen über den kompletten Zeitraum des ersten Quartals 2012 hinweg klar darauf hin, das auch im aktuellen Jahr ein drastischer Markteinbruch als Folge von Steuer- und Preisanhebungen ausbleiben wird. Schaut man sich die kumulierten Absatzzahlen für den Zeitraum Januar bis März 2012 an, so ergibt sich bei der Fabrikzigarette ein Volumen von insgesamt 20,041 Mrd. Stück.

    Das sind rund 600 Mio. Stück bzw. 3,1 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Der Löwenanteil des Zuwachses entfiel auf die Markenzigaretten, die mit 17,559 Mrd. Stück um 3,2 Prozent über Vorjahresquartal lagen. Handelsmarken hatten ein Volumen von ca. 2,482 Mrd. Stück, 2,4 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

    Insgesamt decken sich die Zahlen auch mit Aussagen aus dem Handel, die den Zigarettenmarkt im Moment als ziemlich stabil bezeichnen.
    Ähnliches gilt auch für den Feinschnittmarkt. Allerdings hatten hier doch viele Branchenbeteiligte ein stärkeres Wachstum als Folge der Zigarettenpreiserhöhung erwartet.

    Das hat sich bisher nicht bestätigt, auch wenn die Auslieferungsmengen leicht angezogen haben. So wurden im März 2012 insgesamt 2 333 Tonnen Feinschnitt an den Handel geliefert; das waren ca. 1,0 Prozent mehr als im entsprechenden Vorjahresmonat. Dabei wies der klassische Feinschnitt mit einer Absatzmenge von 1 205 Tonnen einen deutlichen Rückgang von 6,7 Prozent gegenüber dem Vorjahres-März aus.

    Schnittoptimierter Feinschnitt kam auf 562 Tonnen (minus 14,3 Prozent). Das Wachstum resultierte ausschließlich aus dem Segment der volumenoptimierten Feinschnitttabake, deren Absatz auf 565 Tonnen (plus 55,2 Prozent) kletterte.

    Eine ähnliche Entwicklung zeigt auch das komplette 1. Quartal 2012 auf: Die Feinschnittauslieferungen lagen insgesamt bei 6 366 Tonnen (plus 2,6 Prozent). Beim klassischen Feinschnitt war in diesem Zeitraum eine Reduktion von 3,0 Prozent auf 3 369 Tonnen zu konstatieren, an schnittoptimiertem Tabak wurden 1 549 Tonnen (minus 13,7 Prozent) abgesetzt.

    Massiv im Plus war der volumenoptimierte Feinschnitt mit 1 449 Tonnen (plus 55,0 Prozent). Von letzterem Trend profitieren allerdings nur einige Hersteller, die über geeignete technische Verfahren verfügen. Das starke Segmentwachstum resultiert teilweise aber auch daraus, dass einige Markentabake von Schnittoptimierung auf Volumenoptimierung umgestellt wurden.

    Nur knapp stabil waren die Auslieferungen von Eco-Filtercigarillos. Im März 2012 wurden hier 233 Mio. Stück abgesetzt (minus 9,7 Prozent); im Zeitraum Januar bis März kumuliert waren es 639 Mio. Stück (minus 5,6 Prozent). Schlussendlich muss noch angemerkt werden, dass der Ausverkauf der Tabakstränge abgeschlossen ist. Im ersten Quartal 2011 waren noch 278 Mio. Stück in den Markt gelangt.

    (DTZ 14/12)

  • „Europa hat weit wichtigere und existenziellere Probleme“

    BONN (DTZ/vi/fok). Franz Peter Marx, Hauptgeschäftsführer des Verbands der deutschen Rauchtabakindustrie (VdR), geht im DTZ-Interview auf Marktentwicklung und Besteuerung von Feinschnitt ein. Eine klare Absage erteilt er Überregulierungen.

    [pic|316|l|||Franz Peter Marx, Hauptgeschäftsführer des VdR.|||]

    DTZ: Die Steuererhöhung Anfang Mai hat den Feinschnitt höher belastet, vor allem in unteren und mittleren Preissegmenten. Wie hat sich dies auf das Marktgeschehen ausgewirkt ?
    Franz Peter Marx: Die Tabaksteuerbelastung für Feinschnitt wurde zum Start des Fünfstufen-Modells am 1. Mai 2011 erstmalig um den absolut gleich hohen Steuerbetrag wie für Zigaretten angehoben. Als einzig steuerlich zulässige Basis gilt die EU-Vorgabe (im Rahmen der EU-Tabaksteuerharmonisierung) 1 kg = 1 000 Stück. Die prozentuale Anhebung liegt mit rund vier Prozent je Stufe doppelt so hoch wie diejenige für Zigaretten. Dies gilt auch für die noch ausstehenden vier Steuerschritte vom 1. Januar 2012 bis zum 1. Januar 2015. Neu hinzugekommen ist ein Mindestgesamtsteuermodell für Feinschnitttabake zum 1. Mai 2011. Dies hat eine zusätzliche Tabaksteueranhebung für einen Großteil des Feinschnittmarktes, insbesondere im preisgünstigen Bereich, zur Folge. Jene müssen um bis zu 13 Euro/kg angehoben werden. Dieser Effekt ist seitens der Finanzpolitik mit Blick auf die große Preisspreizung bei Feinschnitt und dem besonders intensiven Preiswettbewerb gewollt, mit der Folge, dass Handelsmarken in der 40 g Pouch teilweise von 3,40 Euro/40 g auf 4,10 Euro/40 g angehoben wurden, was zu einer (im wesentlichen) steuerbedingten Preisanhebung um über 20 Prozent geführt hat.

    DTZ: Wie sieht die Feinschnitt-Absatzentwicklung im Zeitablauf aus (2004–2010)? Wie haben sich die Gewichte zwischen den Feinschnittvarianten verschoben?
    Franz Peter Marx: Seit 2004 hat sich der Feinschnittmarkt, mit einigen Schwankungen, nur geringfügig verändert. 2005 lag der Absatz laut Statistischem Bundesamt bei über 33 000 t, was natürlich zum Teil von vorportionierten Feinschnitttabaken (Sticks) geprägt war. Nach dem Urteil des EuGH zum „Aus“ der „Sticks“ suchten sich deren zumeist sehr preissensible Konsumenten neue Alternativen. Hier bieten sich viele Möglichkeiten: Preisgünstige Fabrikzigaretten, der Erwerb von günstigen Zigaretten aus den europäischen Nachbarländern im Rahmen der Freimengen (800 Stück) bzw. darüber hinaus, der Bezug aus illegalen Quellen als Schmuggelware oder als Produktfälschungen und natürlich auch ein Umstieg auf inländisch versteuerte Feinschnitttabake zum Drehen und Stopfen. Ein Zuwachs klassischer Drehtabake ist für viele Konsumenten hingegen keine Alternative, wie deren Marktentwicklung zeigt. Der Feinschnittmarkt ist in jüngster Zeit durch unterschiedliche Entwicklungen geprägt. Während der Markt für klassische Feinschnitttabake zum Drehen und/oder Stopfen allenfalls stabil ist, sind „schnittoptimierte Feinschnitttabake“ und „Volumentabake“ aktuell insgesamt wachsend.

    Lesen Sie das vollständige Interview in der aktuellen Print-Ausgabe DTZ 36/11.

  • Auslieferungen im Juli deutlich auf Talfahrt

    MAINZ (DTZ/fok). Erwartungsgemäß sind die Auslieferungen der Zigaretten- und Feinschnitthersteller an den deutschen Handel im Juli niedriger ausgefallen. In diesem Monat kam der steuerbedingte Preisschritt voll zur Geltung, altpreisige Ware ist inzwischen abverkauft. Nach vorläufigen Schätzzahlen bezifferten sich die Auslieferungen bei der Fabrikzigarette auf ein Volumen von 6,924 Mrd. Stück. Das waren 10,9 Prozent weniger als im Vergleichsmonat des Vorjahres.

    Allerdings hatte der Juli im aktuellen Jahr auch einen Auslieferungstag weniger. Mit dem Juli wurde der im ersten Halbjahr 2011 aufgebaute Volumenüberhang wieder aufgebraucht. In den ersten sieben Monaten kumuliert ergab sich eine Auslieferungsmenge von 48,673 Mrd. Zigaretten, was gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum ein minimales Minus von 0,1 Prozent bedeutet.

    Die Industriemarken kamen im Juli auf ein Auslieferungsvolumen von 6,082 Mrd. Stück (minus 10,8 Prozent), die Handelsmarken auf ca. 842 Mio. Stück (minus 11,8 Prozent). Der Marktanteil der Handelsmarken lag damit bei 12,2 Prozent. In den ersten sieben Monaten kumuliert bezifferte sich der Industriemarkenabsatz auf 42,634 Mrd. Stück (minus 0,1 Prozent) und der Handelsmarkenabsatz auf 6,039 Mrd. Stück (minus 0,4 1,5 Prozent).

    Bei Zigarettensträngen wurden im Juli noch 30 Mio. versteuerte Stück Zigaretten ausgeliefert, in den ersten sieben Monaten waren es 451 Mio. Stück. Auch beim Feinschnitt gab es im Juli einen Rückbruch. Insgesamt wurden in diesem Monat 2 167 Tonnen ausgeliefert (minus 7,6 Prozent gegenüber Juli 2010). Auf den klassischen Feinschnitt entfielen 1 142 Tonnen (minus 13,5 Prozent), auf schnittoptimierten Tabak 619 Tonnen (minus 17,7 Prozent) und auf Volumentabak 406 Tonnen (plus 48,7 Prozent).

    Hierbei ist zu berücksichtigen, dass einige größere Marken inzwischen die Produktionsverfahren geändert haben und vom klassischen zum schnittoptimierten bzw. vom schnittoptimierten zum Volumentabak gewechselt sind. Für den Zeitraum Januar bis Juli 2011 kumuliert weist der Feinschnittmarkt ein Gesamtvolumen von 15 228 Tonnen (plus 2,8 Prozent) aus.

    Der klassische Feinschnitt blieb mit 8 475 Tonnen (minus 0,1 Prozent) stabil, schnittoptimierter Tabak kam auf 4 286 Tonnen (minus 6,7 Prozent) und Volumentabak auf 2 467 Tonnen (plus 42,0 Prozent). Bei Eco-Cigarillos wurden im Juli 234 Mio. Stück (minus 12,0 Prozent) ausgeliefert, in den ersten sieben Monaten 2011 waren es 1,667 Mrd. Stück (plus 3,2 Prozent).

    (DTZ 31/11)

  • Zigarettenauslieferungen im Februar etwas schwächer

    MAINZ (DTZ/fok). Mit einem Auslieferungsvolumen von 6,063 Mrd. Stück Zigaretten (vorläufige Schätzzahl) hatte der Februar 2011 eine eher schwache Absatzmenge zu verzeichnen. Gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres war dies ein Rückgang um 3,4 Prozent.

    Für die Monate Januar und Februar 2011 kumuliert ergibt sich mit 11,998 Mrd. Zigaretten jedoch noch ein leichtes Plus von 0,6 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum. Die Markenzigaretten erreichten im Februar 2011 ein Volumen von 5,284 Mrd. Stück (minus 3,6 Prozent), Handelsmarken kamen auf ca. 779 Mio. Stück (minus 2,5 Prozent). Im Zweimonatszeitraum legten die Markenzigaretten mit 10,473 Mrd. Stück leicht zu (plus 1,2 Prozent). Handelsmarken verloren mit ca. 1,525 Mrd. Stück 3,8 Prozent ihres Volumens. Einfluss auf die Marktentwicklung könnte u.a. der Termin der in 2011 in den März fallenden Fastnachtstage haben.

    Das „Auslaufmodell“ Zigarettenstränge wies im Februar 2011 noch 52 Mio. versteuerte Zigaretten aus (minus 26,8 Prozent), im Zweimonatszeitraum waren es 105 Mio. Stück (minus 22,2 Prozent).

    Feinschnittmarkt wächst dank VolumentabakBeim Feinschnitt wächst der Markt weiter leicht, allerdings ausschließlich über die Volumentabake. Im Februar 2011 bezifferte sich das Gesamtvolumen des Feinschnittmarktes auf 2 033 Tonnen (plus 2,0 Prozent), für Januar/Februar 2011 kumuliert stieg die Menge um ebenfalls 2,0 Prozent auf 3 908 Tonnen. Dabei schrumpfte allerdings das Segment des klassischen Feinschnitts um 0,3 Prozent auf 1 139 Tonnen im Februar 2011 bzw. um 2,6 Prozent auf 2 178 Tonnen im Januar/Februar 2011 kumuliert.

    Schnittoptimierte Tabake kamen im Februar auf 582 Tonnen (minus 7,5 Prozent) und auf 1 136 Tonnen (minus 3,6 Prozent) im Zweimonatszeitraum. Demgegenüber wuchs das Segment der Volumentabake kräftig: Im Februar lag der Herstellerabsatz bei 312 Tonnen (plus 40,5 Prozent), im Zeitraum Januar/Februar kumuliert bei 594 Tonnen (plus 42,4 Prozent).

    An Ecofiltercigarillos wurden im Februar 2011 insgesamt 219 Mio. Stück ausgeliefert (plus 7,4 Prozent); im Zweimonatszeitraum waren es 424 Mio. Stück (plus 6,8 Prozent).

    (DTZ 10/11)