Schlagwort: Corona

  • Philip Morris hilft in der Coronakrise

    GRÄFELFING // Philip Morris will im Großraum München Kulturschaffende und lokale gemeinnützige Organisationen mit insgesamt rund 350.000 Euro während der Coronakrise unterstützen. Das Gräfelfinger Unternehmen, das sich als „aktiver Teil der Gesellschaft“ sieht, möchte mit dem Geld denjenigen helfen, die durch die Pandemie besondere betroffen sind.

    Versorgung hilfsbedürftiger Menschen sicherstellen
    Aufgrund der aktuellen Situation habe die Caritas München einen erhöhten Bedarf an persönlicher Schutzausrüstung – vor allem beim direkten Klientenkontakt in der sozialen Beratung oder in den Jugendhilfe- und Suchteinrichtungen. Zudem mussten die Caritas-Tische und Tafeln aufgrund der geltenden Bestimmungen schließen, heißt es.

    Lebensmittelgutscheine für Hilfsbedürftige
    Damit sie Hilfsbedürftige auch während der Corona-Krise weiterhin mit dem Notwendigsten versorgen kann, kauft die Caritas München Lebensmittelgutscheine und stellt diese etwa 6000 Menschen im Großraum München zur Verfügung. Um die wichtige Arbeit der Caritas zu unterstützen, spendet Philip Morris 190.000 Euro für diese Projekte. „Viele hilfsbedürftige Menschen treffen die aktuellen Einschränkungen besonders hart, da sie sich häufig nicht ohne Hilfe mit dem Nötigsten versorgen können. Diesen Menschen wollen und müssen wir auch in der Krise weiterhin helfen. Deshalb freuen wir uns sehr über die großzügige Unterstützung unserer Arbeit durch die Philip Morris GmbH“, sagt Harald Bachmeier, Geschäftsführer der Caritas München.

    Hilfe für Senioren in den eigenen vier Wänden
    Der Verein „Dein Nachbar“ unterstützt hilfsbedürftige Senioren, damit sie so lange wie möglich zuhause leben können. Um neuen engagierten Helfern in der Coronakrise so rasch wie möglich das notwendige Wissen für die häusliche Pflege zu vermitteln, bietet der Verein digitale „Helferschulungen“ für alle Engagierten in Deutschland kostenfrei an.
    Außerdem hat der Verein eine zentrale Koordinationsstelle eingerichtet und unterstützt nun auch Kommunen und andere soziale Einrichtungen bei der Koordination ehrenamtlicher Helfer. Philip Morris fördert diese Maßnahmen mit 50.000 Euro und hilft zudem bei der Öffentlichkeitsarbeit für diese Angebote bei Kommunen und Organisationen. „Die Unterstützung der Philip Morris GmbH hilft uns zum einen dabei, möglichst vielen engagierten und freiwilligen Helfern das notwendige Wissen rund um die Themen Betreuung hilfs- und pflegebedürftiger Menschen, Entlastung pflegender Angehöriger, Umgang mit bestimmten Erkrankungen sowie persönlicher Schutz zu vermitteln“, sagt Thomas Oeben von „Dein Nachbar“.

    Existenzsicherung von Kulturschaffenden und Künstlern
    Die aktuellen Einschränkungen im Rahmen der Corona-Krise führen dazu, dass viele Kulturschaffende um ihren Lebensunterhalt bangen müssen. Um diesen Menschen dabei zu helfen, die Folgen der Krise zu bewältigen, spendet die Philip Morris 50.000 Euro an die Initiative „#Kulturretter“.

    Die Initiative versteht sich als Kulturrettungsfonds, der den Akteuren des täglichen Kulturlebens helfen soll. Ziel ist es, insgesamt 100.000 Euro zu sammeln, die den Künstlern und Einrichtungen direkt und unkompliziert zur Verfügung gestellt werden.

    Kostenfreies Streaming
    Zusätzlich streamt die Initiative täglich einen Kulturbeitrag, der für jeden kostenlos zugänglich ist. „Wir wollen den Menschen in dieser Ausnahmesituation zeigen, wie wichtig Kultur für unser gesellschaftliches Leben ist. Deshalb sind wir sehr dankbar für die großzügige Spende der Philip Morris GmbH. Sie wird uns unserem Ziel, insgesamt 100.000 Euro für Kulturschaffende zu sammeln, einen großen Schritt näher bringen“, sagen Stefan Schröder, Fabian Rauecker und Dominik Fahrian von „#Kulturretter“.

    Mitarbeiter engagieren sich für soziale Projekte
    „Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Philip Morris GmbH helfen in der Krise. Dabei verdoppelt das Unternehmen jede Spende. Damit wird sozialen Organisationen wie der Tafel München, dem ambulanten Kinderhospiz München oder dem gemeinnützigen Verein Horizont in München doppelt geholfen. Insgesamt sind im Rahmen dieser Spendenaktion mehr als 45.000 Euro zusammengekommen“, erklärt das Gräfelfinger Unternehmen.

    Weiterhin können sich die circa 750 Mitarbeiter des Unternehmens während ihrer Arbeitszeit freiwillig sozial engagieren – beispielsweise in Nachbarschaftshilfen oder sozialen Einrichtungen, informiert Philip Morris.

    Bundesweite Hilfs- und Förderprojekte in der Coronakrise
    Um als Unternehmen der zivilgesellschaftlichen Verantwortung auch in Zeiten der Corona-Krise gerecht zu werden, unterstütztem die Gräfelfinger soziale Projekte auf nationaler und lokaler Ebene in den Bereichen medizinische Infrastruktur, Hilfe in Not Geratener und zur wirtschaftlichen Stabilisierung von Kleinunternehmen vor Ort. Die Hilfe in Form von Schutzmaterialien und Geldspenden sowie dem persönlichen Einsatz von Kolleginnen und Kollegen soll dort ankommen, wo jetzt besondere Herausforderungen bestehen. Insgesamt stellt Philip Morris eigenen Angaben zufolge gerade mehr als 1,6 Millionen Euro für akute Hilfsmaßnahmen in Deutschland zur Verfügung.

    Auch der von Philip Morris im Jahr 2016 initiierte Kulturförderpreis „The Power of the Arts“ werde in diesem Jahr auf die speziellen Herausforderungen der Kulturszene angepasst und verteilt 200.000 Euro auf zehn statt wie bisher vier Förderprojekte.

    pi

  • Hohe Nachfrage nach E-Zigaretten

    BERLIN // Im Zuge der Corona-Pandemie gab es erhebliche Einschränkungen beim Einzelhandel. Die einzelnen Maßnahmen sind in den Ländern und Kommunen teils sehr unterschiedlich umgesetzt und ausgelegt worden, dadurch ist ein bundesweiter Flickenteppich entstanden, der auch die E-Zigarettenbranche getroffen hat.

    Der Verband des eZigarettenhandels (VdeH) hat sich eigenen Angaben zufolge frühzeitig für Ausnahmegenehmigungen in den einzelnen Bundesländern eingesetzt, dennoch wurde die E-Zigarette lediglich in Hessen, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern als Bestandteil der wichtigen Grundversorgung anerkannt. In allen anderen Bundesländern mussten die Vape-Shops geschlossen bleiben. Das habe nicht nur zu erheblichen Umsatzeinbußen geführt.

    Grundversorgung
    Wer bislang an der Bedeutung der E-Zigarette bei der Grundversorgung gezweifelt hatte, werde nun eines Besseren belehrt, betont der VdeH. Die Lockerungen der vergangenen Tage habe eine enorm gestiegene Nachfrage bei E-Zigaretten, Liquids und Zubehör zur Folge. Während Einzelhändler aus anderen Branchen in den Tagen seit den Lockerungen eine Zurückhaltung beim Konsumverhalten beobachteten, sei in den Vape-Shops eine stark gestiegene Nachfrage zu sehen. Dank guter Vorbereitung und stimmiger Konzepte, könnten dennoch sämtliche Hygienemaßnahmen und Abstandsregelungen eingehalten werden, erklärt der Verband.

    pi

  • Nachfrage nach Printmedien wächst

    MAINZ // Dass die Menschen während der Corona-Pandemie bewusst auf seriöse journalistische Quellen zurückgreifen, haben Analysen bereits gezeigt.

    Studie belegt Annahmen
    Neueste Untersuchungen belegen nun, dass mit dem gestiegenen Leserbedürfnis nach sicheren Informationsquellen nicht nur die Nutzung von journalistischen Online-Angeboten, sondern auch die Nachfrage nach Printmedien wächst.

    Aktuelle Daten
    Laut der neuesten Untersuchung „Journalistische Medien und die Corona-Pandemie“, die von der Ad Alliance durchgeführt wurde, ist der Bedarf der Deutschen an seriösem Journalismus in Zeiten von Corona größer denn je. Im Rahmen der Studie wurden insgesamt rund 1540 Erwachsene zu ihren Einstellungen zur Berichterstattung rund um Corona sowie zu Nutzungsmotiven bestimmter Zeitschriften und Websites befragt. Dies meldete der Südwestdeutsche Zeitschriftenverleger-Verband.

    red

  • Pressegrossisten stehen vor immensen Einbußen

    KÖLN // Der Handel mit Zeitungen und Zeitschriften könnte durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie dauerhaft wirtschaftlich leiden, falls Verbraucher ihr Konsumverhalten ändern und sich mehr nach Hause schicken lassen, erklärt Kai-Christian Albrecht, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes Pressegroßhandel, gegenüber dem Mediendienst „Meedia“.

    Die Entwicklung könne noch durch Verlage verstärkt werden, die den Direktvertrieb digitaler Ausgaben vorantreiben. Außerdem könne sich die Konsolidierung der Branche beschleunigen.

    Konjunkturprogramm erforderlich
    Der Gesamtverband Pressegroßhandel fordert vom Bund ein Konjunkturprogramm. „Je eher das öffentliche Leben wieder anläuft, desto schneller erholt sich auch die Wirtschaft insgesamt und der Pressevertrieb. Unser Land braucht dringend ein umfassendes Konjunkturprogramm, um die Konsumbereitschaft der Menschen wiederzubeleben. Wir sind verhalten optimistisch, dass 2021 wieder ein Geschäftsjahr ohne negative Sondereffekte wird”, zitiert „Meedia“ Hauptgeschäftsführer Albrecht.

    red

  • Liebe Leserinnen, liebe Leser,

    Corona und kein Ende?! Gerade lockern die Bundesländern mit Trippelschritten einen Teil der Lock-down-Maßnahmen (in Abstimmung mit der Bundesregierung, wohlgemerkt), da rudert Berlin schon wieder zurück. Staats-Virologe Christian Drosten warnt eindringlich vor der zweiten Welle, und die Kanzlerin kritisiert ungewöhnlich scharf die „Öffnungsdiskussionsorgien“. Das Problem: Die Länderchefs – allen voran Laschet und Söder – setzen unterschiedliche Präferenzen. Kein Wunder, denn nur durch Schärfen des eigenen Profils kann man sich für die nächsten Wahlen in Position bringen. Deutschland nützt das nicht.

    Pandemien gab es schon immer
    Ist Corona eine nie dagewesene Krise? Wer sich an die Hongkong-Grippe 1969/1970 erinnert, weiß: Durch Viren verursachte Pandemien gab es schon immer – und wird es wohl auch immer geben. Vor 50 Jahren war die Lage allerdings besonders gravierend: Allein in Westdeutschland starben damals 40.000 bis 50.000 Menschen, die meisten an Lungenentzündungen. Tote wurden bei starkem Frost in Gewächshäusern gestapelt, weil sie nicht unter die Erde gebracht werden konnten, Schulen machten dicht, ganze Branchen lagen still. Die Parallelen zu heute sind erstaunlich. Weltweit kostete diese Pandemie zwischen einer und zwei Millionen Menschenleben.


    Hoffnung auf Impfstoff

    Meine Zahlen des Tages: 155 und 79. Weltweit arbeiten Forscher an Medikamenten und Impfstoffen gegen das Corona-Virus. 155 Mittel – die meisten sind bereits als Mittel gegen virale Infektionen zugelassen – werden derzeit auf ihre Wirksamkeit in Sachen Covid-19 getestet. Und 79 Impfstoffkandidaten – leider alle noch im Entwicklungsstadium – werden gerade auf ihre Tauglichkeit untersucht. Das hat eine Metastudie aus Österreich ergeben. Und das macht Hoffnung.

    Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag.

    Herzlich
    Marc Reisner,
    Chefredakteur DTZ

  • Liebe Leserinnen, liebe Leser,

    immer noch hält die Mehrheit der Bundesbürger in der Corona-Krise zu ihren Politikern. Wenig wird hinterfragt, und wer sich kritisch zum eingeschlagenen Weg äußert, wird als Aluhutträger verspottet. Die Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG) hat in Umfragen ermittelt, dass nicht einmal jeder vierte im lokalen Einzelhandel einkaufen will, solange Corona-Beschränkungen gelten. Ein Drittel der Befragten möchte auf jeden Fall warten, bis die Einschränkungen vollständig aufgehoben sind.

    Schrittweise Lockerung
    Schauen wir einmal auf die vergangenen 48 Stunden: Die Bundesregierung verständigt sich mit den Ländern auf schrittweise Lockerungen zum 4. Mai. Unmittelbar darauf beginnen die Bundesländer, über zusätzliche Möglichkeiten zu diskutieren. Rheinland-Pfalz zum Beispiel möchte auch größeren Geschäften wieder die Chance zum Öffnen geben. Das ist ja auch gut und richtig so – das Vorgehen ist es nicht. Deutschland lähmt sich selbst, ausgebremst durch die Staatsvirologen in der Hauptstadt.

    Zielgerichtete Kommunikation
    An der Corona-Krise lässt sich mustergültig erkennen, wie zielgerichtete Kommunikation funktioniert. Achten Sie doch einfach mal auf Begrifflichkeiten und Inhalte. Welche Zeitung oder welches Online-Portal hat heute mit der Schlagzeile „Nur noch 60.000 Corona-Kranke in Deutschland“? Stattdessen wird immer wieder die Zahl der bekannten Infizierten – nicht selten verbunden mit Begriffen wie „Rekord“ oder „neuer Höchststand“ – veröffentlicht.


    Wohlstand und Zukunft

    Übrigens: Der Anteil der Corona-Kranken an der Gesamtbevölkerung liegt zurzeit bei knapp 0,08 Prozent. Und ich wiederhole mich: Ich möchte die Gefahren durch das Virus nicht kleinreden, ich bin für regelmäßiges Händewaschen und für das Abhalten eines Mindestabstands. Aber wir beginnen gerade, unseren Wohlstand, unsere Zukunft auf dem Altar der Pandemie-Panik zu opfern.

    Ich wünsche Ihnen trotz Krise ein schönes und entspanntes Wochenende.

    Uns lesen Sie am kommenden Montag wieder.

    Bis dahin, herzlich
    Marc Reisner,
    Chefredakteur DTZ

  • Leichtes Aufatmen bei kleineren Betrieben

    BERLIN // Nach dem gestrigen Beschluss von Bund und Ländern über erste Lockerungen in der Coronakrise können einige Wirtschaftszweige etwas aufatmen. Dazu zählt auch der Tabakwaren-Fachhandel.

    Jene Tabakwarenläden, die keine Presseerzeugnisse oder nur wenige Zeitungen und Zeitschriften führen und deshalb in einigen Regionen Deutschland seit fast einem Monat wegen der politischen Entscheidungen zur Eindämmung der Corona-Epidemie schließen mussten, dürfen ab 20. April wieder öffnen.

    Ob sich dann die erhoffte Kundenfrequenz in ihren Läden schnell einstellen wird, ist aber eher fraglich, denn viele Bürger sind wegen der Angst an Covid-19 zu erkranken sowie wegen Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit äußerst verunsichert. Darüber hinaus fehlt vielen Konsumenten der Anreiz zum Stadtbummel, weil ja Restaurants und Cafés weiterhin geschlossen bleiben müssen.

    Kritik und Zustimmung für die Beschlüsse
    Auf Unverständnis stößt in Teilen des Handels die Entscheidung, dass lediglich Geschäfte mit einer Verkaufsfläche von bis zu 800 Quadratmetern wieder öffnen dürfen. Das kritisiert denn auch Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE). Aus seiner Sicht gebe es keinen sachlichen Grund, nur kleineren Läden die Wiedereröffnung zu erlauben und größeren Geschäften nicht.

    Auch dem Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) gehen die Lockerungen nicht weit genug. Verbandspräsident Mario Ohoven verweist darauf, dass viele Selbstständige von der Insolvenz bedroht seien.

    Bei vielen kleineren Betrieben herrscht hingegen eine gewisse Erleichterung – vom Autohandel über das Friseurhandwerk bis hin zum Tabakwareneinzelhandel.

    Gemeinsames Exit-Szenario
    Im Vorfeld der gestrigen politischen Entscheidung hatte der Bundesverband des Tabakwaren-Einzelhandels (BTWE) mit den Landesverbänden und dem Handelsverband Deutschland unter Hochdruck an einem gemeinsamen Exit-Szenario für die Wiederaufnahme des gesamten Geschäftsbetriebs im Einzelhandel gearbeitet. Steffen Kahnt, BTWE-Geschäftsführer: „Unser Signal an die Landes- und Bundespolitik ist eindeutig: Wir sind bereit und können auch unter verschärften Bedingungen wieder öffnen. Bereits in den letzten Wochen liefen die politischen Kanäle in Bund und Ländern heiß." Jetzt werden die ersten Öffnungs-Szenarien auch in der Öffentlichkeit diskutiert. Lockerungen, die zum Beispiel nach Einzelhandelsbranchen differenzieren, führen zu Wettbewerbsverzerrungen, Rechtsunsicherheit und kollektiver Verunsicherung. Unklare, komplizierte Regelungen gilt es unter allen Umständen zu vermeiden.

    Kreative Lösungsansätze
    Trotz vieler engagierter und kreativer Lösungsansätze der Unternehmen, auch im Shutdown weiter Ware an ihre Kunden zu verkaufen, tragen die Fachhändler eine große Last. Torsten Löffler, BTWE-Präsident, schaut nach vorn: „Die Zeichen stehen jetzt auf Wiedereröffnung. Darauf haben wir seit Wochen mit aller Kraft hingearbeitet. Wichtig sind einheitliche, nicht-diskriminierende Vorgaben für den gesamten Einzelhandel. Es kann nicht sein, dass jetzt Branchen gegeneinander ausgespielt werden."

    Der BTWE arbeitet seit dem Shutdown daran, Handlungsspielräume für seine Händler zu erreichen. Löffler: „Viele Menschen in Deutschland erlebten in den letzten Wochen, wie es wäre, wenn es praktisch keinen stationären Fachhandel mehr gäbe. Inzwischen wächst die Sehnsucht nach Normalität von Tag zu Tag. Aber es gibt Licht am Ende des Tunnels."

    vi/da

  • Desinfektion statt E-Liquids

    ESSEN // Wie gehen Unternehmen der Branche mit der Coronakrise um? Wo sehen sie Auswege? DTZ stellt Firmen vor, die versuchen, die Situation positiv zu nutzen.

    Die Essener Niko Liquids, nach eigenen Angaben deutscher Marktführer für Liquids, hat einen Teil der hauseigenen Chemieproduktion umgestellt, stellt jetzt Hand- und Flächendesinfektionsmittel her und vertreibt Vernebler für Wasserstoffperoxid.

    Hygiene ist wichtig
    „Ein desinfizierter Laden gibt Kunden ein gutes Kauferlebnis zurück. Wir können hier sowohl unsere Erfahrungen in der chemischen Produktion als auch in der Verdampfungstechnik zum Einsatz bringen, um dabei zu helfen, die Ausbreitung des Virus effektiv einzudämmen“, erläutert Niko-Liquids-Gründer Stephan Endler. „Wir haben erkannt, dass für unsere Kunden die Hygiene in ihren Läden sehr wichtig ist, ihnen aber die richtigen Desinfektionsmittel fehlen.“

    Hautverträgliches Desinfektionsmittel
    Niko Liquids produziert und vertreibt neben „NikoDes Hand“, einem hautverträglichen Desinfektionsmittel gegen behüllte Viren wie Sars-Cov-2 auch reinen Isopropyalkohol sowie Flächendesinfektionsmittel auf Basis von Wasserstoffperoxid (H2O2). Dabei setzt das Essener Unternehmen auf ein Verfahren, das aus der Krankenhaus-Sterilisation bekannt ist: Dekontamination durch Vernebelung von Wasserstoffperoxid statt Wischen mit Desinfektionsmitteln.

    Technik für kleine und mittlere Unternehmen
    Diese Technik wird laut Niko Liquids weltweit in vielen Reinräumen, medizinischen Einrichtungen und in der Lebensmittelindustrie eingesetzt. „Mit unseren Verneblern ist diese Technik jetzt auch für kleine und mittlere Unternehmen verfügbar“, sagt Endler.

    Geringer Aufwand
    Das Wasserstoffperoxid wird mit Hilfe kompakter Geräte in der Raumluft zerstäubt und gelangt so nicht nur auf alle Flächen, sondern auch in Ecken und Ritzen. Damit können komplette Räume mit vergleichsweise geringem Aufwand desinfiziert werden. Bei Ladengeschäften findet die Anwendung von H2O2-Vernebelung am besten nach Geschäftsschluss statt. Nach gründlichem Durchlüften kann dann am folgenden Morgen der Betrieb normal weitergehen. Dabei hinterlässt Wasserstoffperoxid keine giftigen Rückstände – es zerfällt zu Sauerstoff und Wasser.

    max

  • Reemtsma spendet 300.000 Euro an Wohnsitzlose

    HAMBURG // Mithilfe einer Großspende sollen bis zu 250 Obdachlose für die kommenden vier Wochen in verschiedenen Hotels in Hamburg untergebracht werden.

    Um wohnungslosen Hamburgern in Zeiten der Corona-Krise „eine sichere, hygienische und menschenwürdige Einzelunterbringung“ zu ermöglichen, stellt Reemtsma Cigarettenfabriken 300.000 Euro zur Verfügung. Das teilten Reemtsma und die Diakonie Hamburg mit.

    Hilfsprojekte organisieren Ablauf
    Das Geld geht demnach zu gleichen Teilen an das integrative Obdachlosen-Hilfsprojekt von „Hinz&Kunzt“ sowie an „Alimaus“, eine Tagesstätte für Obdachlose und bedürftige Menschen. Beide Einrichtungen organisieren gemeinsam mit der Diakonie Hamburg die Unterbringung in Hotels. Die temporäre Unterbringung soll nach Möglichkeit auch die Bereitstellung von regelmäßigem Essen, Hygieneartikeln, sauberer Kleidung sowie die Betreuung durch Sozialarbeiter umfassen.

    Hamburger Traditionsunternehmen
    „Als Hamburger Traditionsunternehmen mit 110-jähriger Geschichte fühlen wir uns unserer Stadt zutiefst verbunden", sagte Reemtsma-Sprecher Michael Kaib. „Dank der großen Spende haben wir endlich das Geld, das machen zu können, was wir von der Behörde gefordert haben: Menschen in Einzelzimmern in Hotels unterbringen. Denn die Obdachlosen brauchen dringend eine Unterbringung, bei der sie Abstand halten können“, sagte Stephan Karrenbauer, Sozialarbeiter von Hinz&Kunzt.

    „Wir sind dankbar, dass wir in diesen vor allem für die Obdachlosen schweren Zeiten neben unserem eingeschränkten Versorgungsangebot durch die großzügige Spende nun auch mithelfen können, Obdachlose in sie schützende Einzelzimmer in Hotels unterbringen zu können“, sagte Kai Greve, Alimaus.

    „Unser allerherzlichster Dank gilt dem Unternehmen Reemtsma, das dieses großartige Kooperationsprojekt durch seine Unterstützung möglich macht“, sagte Dirk Ahrens, Landespastor und Leiter des Diakonischen Werks Hamburg.

    Ein Jahrhundert soziales Engagement in Hamburg
    Das Engagement für soziale Belange ist bei Reemtsma fast genauso alt wie das Unternehmen selbst. Was schon in den 1920er-Jahren mit der Fürsorge für die Reemtsma-Belegschaft und ihre Familien begann, findet seit vielen Jahren seine Fortsetzung in der regelmäßigen Unterstützung gemeinnütziger Einrichtungen in Hamburg. Neben regelmäßigen Unternehmensspenden gehört dazu unter anderem auch das freiwillige ehrenamtliche Engagement von Mitarbeitern beim jährlichen Reemtsma Help Day.

    pi

  • Wann wird es endlich besser?

    BERLIN // Wer darf öffnen, wer nicht? Und wann finden wir wieder in ein normaleres Leben zurück? Wir stellen aktuelle Entwicklungen zusammen.

    Ausnahme für Fachhandel in Mecklenburg-Vorpommern
    In Mecklenburg-Vorpommern ist die Landesregierung von ihrer harten Linie abgewichen. Zwar heißt es in der aktuellen „Verordnung über Maßnahmen zur Bekämpfung der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus“, dass sämtliche Verkaufsstellen des Einzelhandels geschlossen seien. Aber: „Nicht betroffen sind Einzelhandelsbetriebe für (…) Tabak- und Genusswaren.“

    Erfreuliches Urteil
    Erfreulich für die Tabak- und E-Zigaretten-Branche ist auch ein Urteil des Verwaltungsgerichts Aachen vom 6. April. Darin heißt es, „der Verkauf von Genussmitteln wird von den in der Corona-Schutzverordnung geregelten Betriebsverboten nicht erfasst“. Der Begriff „Lebensmittel“, so die Richter, sei umfassend zu verstehen und nicht auf die für die Grundversorgung der Bevölkerung notwendigen Lebensmittel beschränkt. Geklagt hatte ein Weinhändler, der nun wieder öffnen darf. Allerdings kann der Antragsgegner Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht Nordrhein-Westfalen in Münster einlegen.

    Bundesverfassungsgericht
    Apropos Gericht: Die Fachanwältin für Medizin, Beate Bahner, hat einen Eilantrag beim Bundesverfassungsgericht eingelegt. Ziel der Heidelbergerin ist es, den „Vollzug der Corona-Verordnungen aller Landesregierungen (…) sofort außer Vollzug“ zu setzen. Die Juristin sieht in den Maßnahmen den „größten Rechtsskandal der Geschichte seit Bestehen der Bundesrepublik Deutschland“. Experten bewerten den Vorstoß allerdings als wenig aussichtsreich.

    Schrittweise Lockerung in Österreich
    Wahrscheinlicher sind da Szenarien, die eine schrittweise Lockerung beinhalten: Wie in Österreich könnten kleine Geschäfte nach Ostern wieder öffnen dürfen, auch eine schrittweise Rückkehr zur schulischen Normalität ist rasch denkbar. Verfassungsrechtlich umstritten dürften allerdings nach Alters- und damit Risikogruppen gestaffelte Ausgeh- oder Kontaktverbote sein.

    Bei einer kontrollierten Normalisierung könnte zudem die gesamtwirtschaftliche Leistung stabilisiert werden. Experten rechnen 2020 mit einem BIP-Minus von 4,2 Prozent.

    max