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  • Richter stärken Bezeichnung

    MÜNCHEN // Auf eine Klage von Habanos S.  A. hin hat das Landgericht München in einem aktuellen Urteil festgestellt, dass Bezeichnungen wie „Deckblatt: Habano 2000 Seco“ oder „Umblatt: Piloto Cubano Dominikanische Republik“ unzulässig sind für Zigarren, die aus nicht-kubanischen Tabaken hergestellt sind.

    „Cuba / Kuba“ und „Havana / Havanna“ sind geografische Herkunftsbezeichnungen, die in Bezug auf Tabak und Zigarren einen besonderen Ruf genießen. Bezeichnungen, die auf ursprünglich aus Kuba stammendes Saatgut Bezug nehmen, beinträchtigen den Ruf und die Unterscheidungskraft der kubanischen Herkunftsbezeichnungen in unlauterer Weise und ohne rechtfertigenden Grund. Auch Angaben zur tatsächlichen Herkunft solcher nicht-kubanischer Tabake macht derartige Verwendungen kubanischer Herkunftsbezeichnungen nicht zulässig.

    Das Gericht unterstreicht in seiner Urteilsbegründung, dass „… die Insel Kuba und ihre Hauptstadt Havanna nicht nur stellvertretend für Zigarrengenuss, sondern auch für die besondere Qualität des dortigen Tabaks …“ steht. „Kubanische Zigarren sind aufgrund der verwendeten Tabake und der besonderen Herstellungsmethoden (Handarbeit) für ihre besondere Qualität weltweit bekannt.“

    Weiter heißt es: „Die willkürliche Verwendung dieser Herkunftsangaben unabhängig von einem aktuellen konkreten Bezug zu Kuba / Havanna beeinträchtigen ihre Unterscheidungskraft, weil dadurch die besondere Bedeutung dieser Begriffe für höchsten Tabakgenuss aus Kuba verloren geht“. … „Allein die Tatsache, dass die von der Beklagten verwendeten Tabake nicht-kubanischer Herkunft ihren Ursprung auf Kuba haben, da Samen von dort nach der kubanischen Revolution in andere Länder mitgenommen wurden, ist für eine Lauterkeit der Angaben, ungeachtet des diesbezüglichen Bestreitens der Klägerin, unzureichend.“

    Ursprung Kuba
    Anlass zu diesem Gerichtsverfahren gab die in letzter Zeit laut Habanos um sich greifende Unsitte, für nicht-kubanische Zigarren mit Hinweisen auf angebliches oder angeblich ursprüngliches „kubanisches Saatgut“ oder „Cuban Seed“ zu werben. Solche Hinweise sind – wie durch das jetzige Urteil bestätigt – rechtlich unzulässig. Auch inhaltlich seien sie für den Zigarrenraucher wenig hilfreich, denn Tabakpflanzen passten sich stark an Böden und Klimabedingungen an und entwickelten aus gleichem Saatgut in verschiedenen Anbaugebieten in kurzer Zeit höchst unterschiedliche Eigenschaften.

    Unterschiedliche Regionen Kubas bieten in einzigartiger Weise für verschiedene Tabaksorten ideale Anbaubedingungen. So bilden beste Tabake in breiter Vielfalt die Grundlage für untereinander sehr verschiedene charakterstarke Havannas. Echtes kubanisches Saatgut wird seit vielen Jahrzehnten exklusiv für die kubanische Tabakproduktion gezüchtet und nicht exportiert. Hinzu kommen einzigartige handwerkliche Tradition und einzigartiges Wissen um die Geheimnisse bester Zigarren. Der besondere Ruf von Kuba für Tabak und Zigarren hat viele Gründe.

    pi

    (DTZ 46/18)

  • Fiskus freut sich

    BERLIN // Ein relativ verkaufsstarker Oktober hat dem Fiskus solide Erträge bei der Tabaksteuer verschafft.

    Insgesamt lagen die Einnahmen des Bundes aus dem Bereich bei knapp 1,3 Milliarden Euro und damit 5,4 Prozent über den Zahlen des Vorjahrs. Vor allem bei Zigaretten (fast 1,1 Milliarden Euro, ein Plus um 6,1 Prozent) verzeichneten die Statistiker eine deutliche Zunahme gegenüber Oktober 2017.

    Erfreulich: Nach drei Monaten mit negativen Absatzentwicklungen in Folge verbuchte der Pfeifentabak (inklusive Shisha-Tabak) mit 19,3 Prozent auf 11,5 Millionen Euro ein erhebliches Plus. Optimistisch ist die Industrie auch für die Zukunft: Gegenüber dem Vergleichsmonat legte der Nettobezug von Steuerzeichen um 1,3 Prozent zu, wobei es bei Zigaretten keine Veränderung gab.

    red

    (DTZ 47/18)

  • Neuer Interessenverband

    BERLIN // International wird die E-Branche ihre Interessen künftig besser vertreten können.

    Dustin Dahlmann, Vorsitzender des Bündnisses für Tabakfreien Genuss (BfTG), gehört zusammen mit Jean Moiroud aus Frankreich und Ciprian Boboi aus Rumänien dem Vorstand der neuen Independent European Vape Alliance (IEVA) an. Sie soll unter anderem für stärkeres Gehör bei den anstehenden Verhandlungen zur TPD 3 sorgen.

    pi

    (DTZ 46/18)

  • „Wahrnehmung ändert sich“

    BERLIN // Die Mitglieder des Bündnisses für Tabakfreien Genuss (BfTG) trafen sich vor wenigen Tagen zu ihrer dritten Jahreshauptversammlung. Der Verband zeigt sich mit der Entwicklung zufrieden und sieht sich auf Kurs.

    Das BfTG hat inzwischen knapp 70 Mitglieder. Dabei handelt es sich um Unternehmen, vor allem aus den Bereichen Groß- und Einzelhandel sowie Produktion. Zudem legt der Verband Wert darauf, die gesamte Wertschöpfungskette des Marktes abzubilden.

    Einen Schwerpunkt seiner Arbeit sieht das Bündnis dabei im Aufbau direkter und persönlicher Kontakte zu Entscheidungsträgern und Meinungsbildnern. Als Beispiel nannte der Vorstand, dass im vergangenen Jahr das drohende Mentholverbot abgewendet wurde. Der Verband ist dabei nicht nur auf Bundesebene aktiv, sondern sucht auch den Austausch auf Landesebene, etwa auf Landesparteitagen der FDP.

    Als Türöffner habe sich immer wieder das Bekenntnis zur Tabakfreiheit erwiesen. Allerdings hat das BfTG, das zunächst die Mitgliedschaft von Unternehmen mit Tabakbezug abgelehnt hatte, auf seiner letztjährigen Jahreshauptversammlung genau diese Mitgliedschaften einstimmig in seine Satzung aufgenommen und ist somit dem Trend gefolgt.

    Einen Eindruck der wissenschaftlichen und regulatorischen Arbeit gab Thomas Mrva, stellvertretender Vorsitzender des BfTG und Mediziner. Dabei ging es vor allem um das Labeling, um DIN-Normen und Messverfahren. Zur Festlegung deutscher und europäischer Normen gibt es Arbeitsgruppen, in denen auch das BfTG aktiv ist.

    Als Folge, hieß es, werde die E-Zigarette in weiten Teilen der Politik inzwischen anders wahrgenommen. Die geforderte Trennung von Tabak und E-Zigarette beginne, auf offene Ohren zu stoßen.

    Juristische Streitigkeiten
    Auf großes Interesse bei den Mitgliedern stießen Ausführungen zum Begriff „Shake ‚n‘ Vape“. Auf der InterTabac war ein Mitglied abgemahnt worden, weil es eine entsprechende Produktbezeichnung verwendet hatte (DTZ berichtete). Das Unternehmen Niko Liquids hatte sich den Begriff schützen lassen. Das BfTG hat inzwischen ein Löschen dieses Schutzes beantragt. Es handele sich um eine Produktkategorie, deren Bezeichnung bereits vor dem Schützen des Namens im Gebrauch war.

    Außerdem fordert der Verbraucherschutzverein gegen unlauteren Wettbewerb, Händler müssten bei Kunden vor Betreten des Ladenlokals eine Alterskontrolle durchführen. Sonst bestehe die Gefahr, dass Minderjährige Verkaufsangeboten ausgesetzt würden. Ein Rechtsgutachten hat diesen Ansatz jedoch laut BfTG entkräftet.

    ps

    (DTZ 46/18)

  • Zweiter Deutscher Zigarrentag

    BÜNDE // Nach dem Erfolg des „Ersten Deutschen Zigarrentags“ am 2. September 2017 in Bünde gibt es im nächsten Jahr in der ostwestfälischen Stadt eine Nachfolgeveranstaltung. Der [link|http://www.deutscher-cigarrentag.de ]zweite Deutsche Zigarrentag [/link]unter dem Motto „Ein Erlebnis für die Sinne!“ findet am 31. August statt.

    Bünde gilt als die Wiege der Deutschen Zigarrenindustrie und blickte im vergangenen Jahr auf eine 175-jährige Geschichte als Zigarrenstadt zurück. Dieses Jubiläum war der Anlass für den Ersten Deutschen Zigarrentag, den die Stadt im September 2017 gemeinsam mit den heimischen Zigarrenanbietern Arnold André, Bentley, Schuster und Woermann sowie dem Tabakwaren-Fachgeschäft Pfeifen Pollner veranstaltete.


    red

    (DTZ 45/18)

  • Im Gehen oder im Kommen?

    MAINZ // Die Marktbetrachtung des Segments Pfeifentabak ist in diesem Jahr besonders spannend, denn die einen richten ihr Augenmerk auf rückläufige Umsätze, andere stimmt die Zunahme der Pfeifenraucher optimistisch.

    Den DTZ-Sonderteil finden Sie in der Printausgabe DTZ 45/18 auf den Seiten 9 bis 20.

    (DTZ 45/18)

  • Rekordstand bei Jobs

    NÜRNBERG // Im dritten Quartal wurde mit bundesweit rund 1,24 Millionen offenen Stellen ein neuer Rekordstand erreicht. Gegenüber dem dritten Quartal 2017 erhöhte sich die Zahl der offenen Stellen um rund 140.000, gegenüber dem zweiten Quartal 2018 um etwa 23 000.

    Das geht aus der IAB-Stellenerhebung hervor, einer regelmäßigen Betriebsbefragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

    In Westdeutschland waren demnach rund 950.000 Jobs zu vergeben, in Ostdeutschland rund 290.000.

    „Auffällig ist die stark gestiegene Personalnachfrage im Verarbeitenden Gewerbe. Innerhalb eines Jahres hat sich die Zahl der offenen Stellen hier um fast ein Drittel erhöht“, erkläre Arbeitsmarktforscher Alexander Kubis. Gegenüber dem dritten Quartal 2017 gab es dabei einen Anstieg von fast 40.000 auf nunmehr gut 160.000 offene Stellen.

    Das IAB untersucht mit der IAB-Stellenerhebung viermal jährlich das gesamte Stellenangebot, also auch jene Stellen, die den Arbeitsagenturen nicht gemeldet werden.

    pnf

    (DTZ 45/18)

  • Imperial setzt aufs Dampfen

    LONDON // Der britische Reemtsma-Mutterkonzern Imperial Brands hat jetzt seine Zahlen fürs Gesamtjahr vorgelegt. Demnach stieg der Umsatz mit Tabakwaren im abgelaufenen Geschäftsjahr zum 30. September um 0,9 Prozent, bei Next Generation Products (NGP) wie E-Zigaretten lag das Plus bei 1,2 Prozent.

    Insgesamt erwirtschaftete das Unternehmen 30,5 Milliarden Britische Pfund (knapp 35 Milliarden Euro). Im Vorjahr hatte der Umsatz bei 34,5 Milliarden Euro gelegen. Das Ergebnis sank allerdings um 2,7 Prozent, Gründe waren das Abschreiben einer Tochtergesellschaft sowie belastende Währungseinflüsse.

    Imperial-Chefin Alison Cooper (Foto) sagte bei der Präsentation der Bilanz, ihr gefielen die Fortschritte, die das Unternehmen dabei mache, die Welt für Raucher besser zu machen: „Bei NGP liegt unser Hauptaugenmerk darauf, Raucher hin zu Blu zu führen, einer deutlich weniger schädlichen Alternative zur Zigarette.“ Diese Produktkategorie biete auch den Aktionären neue Möglichkeiten. Imperial wolle im neuen Geschäftsjahr weiter investieren und das Umsatzwachstum beschleunigen.

    Bei Tabakwaren will sich Imperial weiter darauf konzentrieren, Rauchern ein sich ständig entwickelndes Portfolio hochwertiger Marken zu bieten.

    pnf

    (DTZ 45/18)

  • Altria nimmt Produkte vom Markt

    NEW YORK // Der US-Tabakkonzern Altria will nach Angaben des „Wall Street Journal“ seine E-Zigaretten mit Kartuschen vom amerikanischen Markt nehmen und den Vertrieb einiger Liquid-Geschmacksrichtungen stoppen.

    Altria, das zurzeit die Marken MarkTen und Green Smoke im Angebot hat, will damit Auflagen durch die Gesundheitsbehörde FDA zuvorkommen. Künftig will das Unternehmen sich auf Aromen wie Minze, Menthol und Tabak beschränken, die bei Jugendlichen nicht beliebt sind. Altria hat in den USA einen Marktanteil von neun Prozent; nach Firmenangaben werden rund 80 Prozent von Altrias E-Produkten weiterhin erhältlich sein.

    red

    (DTZ 44/18)

  • Gefässmediziner für E-Zigarette

    BONN // Rauchen gilt beim Verschreiben einiger Medikamente als Risikofaktor – auch das Rauchen. Darauf wies die Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie auf ihrer Jahrestagung hin.

    Eine Gegenstrategie sei das Umsteigen der Risikopatienten auf moderne Nikotinverdampfer. Aber: Entwöhntherapien würden hierzulande nicht erstattet, schadstoffarme Alternativen wie E-Zigaretten und Tabakerhitzer nicht von Gesundheitsorganisationen empfohlen. Dabei zeige eine aktuelle Studie, dass E-Zigaretten auch in Deutschland inzwischen das meistgenutzte Mittel sind, um von der Zigarette weg zu kommen.

    Die Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie fordert daher, Ärzte müssten spezifische Schulungen über moderne Rauchalternativen wie E-Zigaretten angeboten werden. Letztlich können diese Produkte rauchenden Patienten helfen, die den vollständigen Rauchstopp nicht oder noch nicht schaffen.

    red

    (DTZ 44/18)