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  • Tabakbranche in Bewegung

    MAINZ // Marktbereinigungen bewegen derzeit die Branche. Neben der geplanten Übernahme von Valora stehen auch mehrere deutsche Unternehmen im Verkaufsprozess. DTZ fasst zusammen.

    Die in Belgien ansässige Firma VCF (Vandermarliere Cigar Family) hat am 1. Juli die Firmen Wörmann & Scholle sowie Woermann Cigars erworben. Gleichzeitig hat VCF mit der Wolfertz GmbH vereinbart, deren Geschäfte zum 1. Januar 2023 zu übernehmen.


    Eigenen Verkaufsorganisation und einer Vertriebsgesellschaft

    Das Zigarrengeschäft der VCF, welches mit den Marken De Olifant und J. Cortes von Kohlhase & Kopp geführt wird, wird auf eine neue deutsche Organisation übertragen.
    Fred Vandermarliere, CEO von VCF: „Ich bin sehr erfreut über diesen bedeutenden Schritt unserer Gesellschaft auf dem deutschen Markt. Mit einer eigenen Verkaufsorganisation und einer Vertriebsgesellschaft werden wir in der Lage sein, den Zigarrenverkauf optimal zu fördern und unsere wachsenden Ansprüche zu realisieren. Ich bin sehr stolz, dass Peter Wörmann und Thorsten Wolfertz uns so viel Vertrauen geschenkt haben. Da beide Familienbetriebe sind und ähnliche Werte teilen, sind wir der Überzeugung, dass wir nur durch vereinte Kräfte erfolgreich bleiben können und die erforderlichen Herausforderungen wie ‚Track and Trace‘ bewältigen können. Ich bin auch sehr dankbar für die Kooperation, die wir durch Kohlhase & Kopp in dieser Hinsicht erfahren haben; sie waren viele Jahre ein loyaler Partner für uns.“

    Woermann Cigars mit Büro und Warenlager in Rödinghausen ist für die Marken Wörmann, Seefahrer, Gelbstreifen und La Galera bekannt. Das wird der Grundstein für die neue Gesellschaft sein, die den Tabakhandel mit hochwertigen Zigarren, Rum‧sorten und Zubehör, sowie Eigenmarken weiter beliefern wird. Peter Wörmann wird in der Gesellschaft bleiben und für alle Operationen verantwortlich sein. Er wird unterstützt von Wiljo van Maren, der ihn bei der Integration der Geschäfte in die VCF-Struktur unterstützen und die Strategie der nächsten Jahre bestimmen wird.

    Die Wolfertz GmbH mit Büro und Lagerhaus in Solingen wird bis zum Jahresende alle Zigarrenmarken wie Oliva, Nub, Alec Bradley, My Father, A. J. Fernandez, Condega und Plasencia weiterverkaufen. Das schließt auch die Rumsorten und Zubehör wie Xikar ein. Anfang 2023 werden alle diese Geschäfte nach Rödinghausen verlegt. Thorsten Wolfertz wird in die neue Gesellschaft eintreten und verantwortlich für alle kommerziellen Tätigkeiten bleiben.

    Kohlhase & Kopp mit Sitz in Rellingen wird weiter das Geschäft von De Olifant, J. Cortes und Sonderangebot bis Ende dieses Jahres fortführen; danach wird auch das Geschäft nach Rödinghausen verlegt. Fred Vandermarliere und alle Mitarbeiter von VCF zeigen sich Kohlhase & Kopp gegenüber dankbar für den Einsatz für die Marken in den vergangenen Jahrzehnten. „Es ist immer schwierig, solche Entscheidungen zu treffen, wenn man sich so gut versteht, aber für beide Seiten ist klar, dass das der richtige Weg ist. Ich möchte Kohlhase & Kopp für ihr Verständnis und ihre Mitarbeit danken. Wir werden einander immer respektieren und die Beziehung zu Kohlhase & Kopp basierte stets auf Vertrauen und Zuverlässigkeit.“ Im Dezember sollen weitere Informationen über die neue Gesellschaft folgen.

    Niemeyer kauft Jonas
    Eine zweite Übernahme wird aus dem Fachhandel gemeldet: Die M. Niemeyer GmbH & Co. KG kauft zum 1. August die Jonas KG. Damit gehen zwei traditionsreiche Betreiber von Tabakwarenfachgeschäften in Norddeutschland zusammen. Geschäftsführer Martin Jonas gibt das Unternehmen in dritter Generation nach 31 Jahren aus gesundheitlichen Gründen ab. Der Verkauf geht mit einer Umfirmierung zur Jonas GmbH & Co. KG einher, die zunächst bis 31.  Dezember 2022 weitergeführt wird. Alle 28 Standorte bleiben erhalten, alle 150 Mitarbeiter werden übernommen. Zum Kaufpreis haben beide Seiten Stillschweigen vereinbart. Die Geschäftsführung liegt künftig bei Johannes von Bötticher, der auch Geschäftsführer der M. Niemeyer GmbH & Co. KG ist. In der Integrationsphase wird er durch den erfahrenen Interims-Manager Urs-Stefan Kinting unterstützt. Voraussichtlich zum 1.  Januar 2023 geht die Jonas GmbH & Co. KG dann per Anwachsung in der M. Niemeyer GmbH & Co. KG auf. Ab dem Zeitpunkt soll die Leitung des Gesamtunternehmens durch einen zweiten Geschäftsführer für die Vertriebsabteilung verstärkt werden.

    Martin Jonas: „Wir hatten mehrere Kaufinteressenten, haben uns jedoch für einen Verkauf an die M. Niemeyer GmbH & Co. KG entschieden. Wir pflegen schon lange generationsübergreifend eine persönliche Beziehung zu dem Unternehmen. Entscheidend war aber vielmehr, dass mir meine Mitarbeiter sehr wichtig sind und ich weiß, dass diese bei M. Niemeyer wertgeschätzt werden und dass das Unternehmen in meinem Sinne weitergeführt wird.“

    Johannes von Bötticher zeigt sich erfreut über den Zuschlag: „Wir beide sind Bremer Unternehmen und die Hansestadt ist für seine kurzen Wege bekannt. Zudem kennen wir einander seit vielen Jahren, unter anderem durch die Zusammenarbeit im Bundesverband des Tabakwaren-Einzelhandels und aus Kooperationen in unternehmerischen Teilsegmenten. Das Jonas-Filialgebiet passt optimal zu unserem und bleibt auch künftig erhalten. Wir wachsen durch die Integration auf über 100 Standorte und stärken damit unsere Position in Norddeutschland.“

    pi

  • Rekordnachfrage bei „Mary Jane“

    BERLIN // Auf der Hanf-Messe [link|https://maryjane-berlin.com/]„Mary Jane“[/link], die vom 15. bis zum 17. Juli, jeweils ab 11 Uhr, stattfindet, präsentieren sich 300 Aussteller mit ihren Produkten auf rund 13.000 Quadratmeter in der Arena Berlin.

    Die Messe meldet für dieses Jahr einen „Aussteller-Rekord“ und kündigt „exotische Neuheiten, medizinische Diskussions-Panels und ein Beachfestival“ an.


    Steigende Umsätze

    „Corona hat der ganzen Branche einen großen Schub gegeben und vor allem den Growshops für die Heimbepflanzung steigende Umsätze gebracht“, sagt Nhung Nguyen, Organisatorin der Mary Jane (Als Growshop oder Grow Shop werden Geschäfte bezeichnet, die Zubehör zur Aufzucht und zum Anbau von verschiedenen Cannabis und anderen Pflanzen verkaufen. Anmerk. d. Red.).
    Die Branche ist breit aufgestellt, vom klassischen CBD-Öl bis zu CBD-beschichteten Bio-Tampons, vom Hanf-Shirts, Hanf-Tee, bis zu Hanf-Hundeleckerlis reichen die Kreationen der Aussteller.


    Cannabis-Kongress

    Einen besonderen Boom erlebt den Angaben zufolge der medizinische Sektor. Auf der Messe werden Mittel gegen Gelenkschmerzen, Allergien oder Akne ebenso präsentiert wie ein Rahmenprogramm, das die medizinische Anwendung im Mittelpunkt eines Cannabis-Kongresses stellt.

    pi

  • Neues Lotto-Team in Thüringen

    SUHL // Der Thüringer Verband der Lotto Annahmestellen hatte Anfang Juli seine Jahreshauptversammlung. Hauptthema war der fehlende Nachwuchs und das mangelnde Interesse an der Verbandsarbeit.

    Auf jeden Fall waren aber engagierte Annahmenstellenleiter anwesend, die auch nach intensiven Gesprächen bereit waren zu kandidieren. Da als Gast das geschäftsführende Vorstandsmitglied des Bundesverbands, Günther Kraus, anwesend war, wurde er gebeten, die Wahl zu leiten. Die bisher amtierende Vorsitzende Diana Gebauer sah sich aus Zeitgründen gezwungen, kürzer zu treten und stand daher für das Amt nicht mehr zur Verfügung.

    Hochmotivierter Vorstand
    In einer fast einstündigen Rede berichtete Kraus über die Vorzüge einer Mitgliedschaft in einem Verband. Schließlich hatte er die Versammlungsteilnehmer von der Wichtigkeit der Verbandsarbeit überzeugt. Zudem betonte Kraus, wie wichtig auch der Thüringische Verband für den BLD ist. Ergebnis: Es gibt einen neuen, hochmotivierten Vorstand in Thüringen, der aus „alten Hasen“ und „frischem Blut“ besteht.

    Der neue 1. Vorsitzende, Gerd Kachel, versprach dem Verband und seinen Mitglieder, aber auch allen Annahmestellenleitern, seine Arbeitskraft und Ideen bei Lotto Thüringen ins Gespräch zu bringen. Dein Ziel sei es, die Lottofamilie zu stärken und nach vorne zu bringen. Kachels Motto „Gemeinsam sind wir stark“ meint letztlich alle – Gesellschaft, Verband – den Kachel gerne als „Interessengemeinschaft“ bezeichnet – und jede einzelne Lotto-Annahmestelle in Thüringen.

    pi

  • „,Auszeiten‘ mit Genuss“

    MAINZ // Drei Fragen an … Christoph Puszkar, Marketing-Chef von 5th Avenue, über die Lehren, Lage und die Lust auf die Messe.

    Herr Puszkar, haben Sie aus der Corona-Pandemie Lehren für die Zukunft ziehen können?
    Christoph Puszkar: Die Zeit der Corona-Pandemie war für viele Menschen extrem belastend und die Auswirkungen werden noch lange zu spüren sein. Insofern fällt es etwas schwer, hier das Positive zu sehen. Aus der Sicht der Zigarrenbranche zählt dazu, dass sich viele Menschen durch den Genuss der einen oder anderen feine Zigarre kleine, genussvolle „Auszeiten“ verschaffen konnten. Das hat sich in den Jahren 2020 und 2021 in der Branche durchaus positiv auf die Absatzzahlen ausgewirkt. Zudem haben wir gelernt, dass so manche Geschäftsreise sich durch digitale Formen des Austauschs vermeiden lässt. Die Habanos World Days im vergangenen Jahr haben gezeigt, dass sich sogar ein ganzes Festival digital darstellen lässt. Andererseits war es dann umso schöner, beim Habanos Day auf Schloss Bückeburg den Aficionados und Zigarrenclubs wieder persönlich begegnen und gemeinsam genießen zu können.

    Was erwarten Sie oder wünschen Sie sich für das Geschäftsjahr 2022?
    Puszkar: Ich hoffe, dass uns allen in diesem Jahr weiteres Ungemach durch Corona erspart bleibt und wir wieder zur Normalität zurückkehren können. Damit verbunden ist auch der Wunsch, dass die Zigarrenproduktion in Kuba jetzt wieder volle Fahrt aufnimmt und wir die Wünsche der Fachhändler und Aficionados besser erfüllen können, als das in den vergangenen Jahren möglich war.

    Im Herbst gibt es das Comeback der Branchen-Leitmesse InterTabac. Gibt es etwas, worauf Sie sich in diesem Zusammenhang besonders freuen?
    Puszkar: Ich freue mich nach dieser langen Pause ganz besonders auf das Wiedersehen mit unseren Fachhandelspartnern und Branchenkollegen. Denn das haben die Erfahrungen während Corona deutlich gezeigt: Auch wenn man heute digital recht gut kommunizieren kann, ist ein persönliches Gespräch in angenehmer Atmosphäre durch nichts zu ersetzen. Und die Messe InterTabac als Treffpunkt der Branche bietet ein solche Gelegenheit!

    nh

  • Mexikanischer Handelskonzern will Valora übernehmen

    MONTERREY/MUTTENZ // Die Fomento Económico Mexicano, kurz Femsa, bietet umgerechnet 1,1 Milliarden Euro für das Schweizer Unternehmen Valora. Durch den Kauf will der mexikanische Konzern sich in Europa etablieren.

    Der anvisierte Kaufpreis entspricht 260 Franken, umgerechnet rund 263 Euro pro Aktie.

    „Valora verfügt über das Wissen, die Erfahrung, das Netzwerk und das nötige geschäftliche und kulturelle Verständnis für eine rasche und nachhaltige Expansion in den unterschiedlichen Märkten Europas. Wir wiederum bringen ausgewiesene Expertise bei der Skalierung von Wachstum und die Möglichkeit des Austausches von bewährten Ansätzen mit“, erklärte Femsa-Manager Carlos Arenas in einer gemeinsamen Mitteilung der Konzerne.

    Jahresumsatz: 27 Milliarden Euro
    Femsa mit Sitz in Monterrey (Mexiko) betreibt die größte Convenience-Shop-Kette in Mexiko und Lateinamerika sowie über 3600 Apotheken in vier lateinamerikanischen Ländern. Der Konzern ist der weltweit größte Abfüller für Coca-Cola-Produkte und der zweitgrößte Aktionär der Heineken-Gruppe. Der Jahresumsatz von Femsa wird mit umgerechnet rund 27 Milliarden Euro angegeben.

    „Femsa und Valora ergänzen sich mit ihren wachstumsorientierten Strategien im Convenience Store und Food Service-Geschäft, mit ihrer Innovationskraft und ihrer Digitalisierungsphilosophie sehr gut“, kommentierte Valora CEO Michael Mueller die geplante Transaktion mit Femsa.

    Peter Ditsch, der größte Einzelaktionär bei Valora, hat sich den Angaben zufolge verpflichtet, seinen Aktienanteil für umgerechnet rund 191 Millionen Euro an das mexikanische Unternehmen zu verkaufen. Alle Marken von Valora, also auch Ditsch, sollen nach dem Verkauf weiter bestehen. Auch auf die Arbeitsplätze soll der Verkauf keine Auswirkungen haben.

    red

  • VCF übernimmt Woermann Cigars

    ZWEVEGEM // Vandermarliere Cigar Family (VCF) hat zum 1. Juli die Unternehmen Wörmann & Scholle und Woermann Cigars erworben. Parallel hat VCF mit Wolfertz vereinbart, deren Geschäfte zum 1. Januar 2023 zu übernehmen, informiert der belgische Anbieter.

    „Ich bin sehr erfreut über diesen bedeutenden Schritt unserer Gesellschaft auf dem deutschen Markt. Mit einer eigenen Verkaufsorganisation und einer Vertriebsgesellschaft werden wir in der Lage sein, den Zigarren-Verkauf optimal zu fördern und unsere wachsenden Ansprüche zu realisieren. Ich bin sehr stolz, dass Peter Wörmann und Thorsten Wolfertz uns so viel Vertrauen geschenkt haben“, erklärte Fred Vandermarliere, CEO von VCF.

    Da beide Familienbetriebe ähnliche Werte teilen, sei man überzeugt, dass man nur durch vereinte Kräfte erfolgreich bleiben und die erforderlichen Herausforderungen wie „track and trace“ bewältigen könne.


    Neue Struktur mit alten Partnern

    Woermann Cigars mit Sitz in Rödinghausen ist für die Marken Wörmann, Seefahrer, Gelbstreifen und La Galera bekannt. Dies werde der Grundstein der neuen Gesellschaft sein, die den Tabakhandel mit hochwertigen Zigarren, Rum-Sorten und Zubehör, sowie Eigenmarken, weiterhin beliefern werde.

    Peter Wörmann wird den Angaben zufolge in der Gesellschaft bleiben und für alle Operationen verantwortlich zeichnen. Er wird unterstützt von Wiljo van Maren.

    Das Unternehmen Wolfertz aus Solingen, wird bis zum Jahresende die Zigarrenmarken wie Oliva, NUB, Alec Bradley, My Father, A.J. Fernandez, Condega und Plasencia vertreiben. Das schließt auch die Rumsorten und RBA wie Xikar mit ein. Zum Anfang des nächsten Jahres wird auch dieses Geschäft nach Rödinghausen verlegt, so VCF. Thorsten Wolfertz tritt in die neue Gesellschaft ein und bleibt verantwortlich für alle kommerziellen Tätigkeiten, heißt es.

    Kohlhase und Kopp mit Sitz in Rellingen wird den Vertrieb von De Olifant und J. Cortes bis Ende 2022 fortführen. Ab 2023 werden auch diese Marken nach Rödinghausen wechseln.

    „Ich bin auch sehr dankbar für die Zusammenarbeit, die wir durch Kohlhase und Kopp in dieser Hinsicht erfahren haben; sie waren viele Jahre ein loyaler Partner für uns“, betonte Vandermarliere.

    „Es ist immer schwierig solche Entscheidungen zu treffen, wenn man sich so gut versteht, aber für beide Seiten ist es klar, dass dies der richtige Weg nach vorne ist. Ich möchte Kohlhase und Kopp für ihr Verständnis und ihre Mitarbeit danken. Wir werden einander immer respektieren und die Beziehung zu Kohlhase und Kopp basierte stets auf Vertrauen und Zuverlässigkeit“, betonte Fred Vandermarliere.

    Ende des Jahres will VCF weitere Informationen über die neue Gesellschaft mitteilen.

    pi

  • Immer mehr illegale Zigaretten

    GRÄFELFING // Der Konsum illegaler Zigaretten innerhalb der EU ist im Jahr 2021 weiter gestiegen. Das ist das Ergebnis des neuen KPMG-Berichts, der jährlich von Philip Morris International (PMI) in Auftrag gegeben wird. Insgesamt wurden EU-weit 35,5 Milliarden illegale Zigaretten konsumiert.

    Das entspricht einem Anteil von 8,1 Prozent am gesamten Zigarettenmarkt und einem Steuerverlust von rund 10,4 Milliarden Euro. Bei über einem Drittel dieser illegalen Zigaretten handelte es sich um Produktfälschungen (12,3 Milliarden).

    Dem Bericht zufolge ist der wachsende illegale Markt in der EU hauptsächlich auf Frankreich zurückzuführen. Dort wurde ein Anstieg des Konsums gefälschter Zigaretten um ein Drittel auf acht Milliarden Stück verzeichnet. Insgesamt wurden in Frankreich rund 15,1 Milliarden illegale Zigaretten konsumiert. Damit handelt es sich um den größten illegalen Markt innerhalb der EU.

    Höhere Besteuerung ist Nährboden für das organisierte Verbrechen
    „Es ist erschreckend, dass der Konsum illegaler Zigaretten in Europa weiter zunimmt. Besonders in Frankreich gab es im Vergleich zum Vorjahr ein deutliches Wachstum, was besonders auf die dort hohe Tabakbesteuerung zurückgeführt werden kann. Das ist bei anderen Ländern, die eine hohe Tabaksteuer eingeführt haben, ebenso zu beobachten“, kommentiert Markus Schütz, der als Manager bei Philip Morris Deutschland für den Kampf gegen den illegalen Tabakwarenhandel zuständig ist. „Hier zeigt sich deutlich, dass eine zu hohe Besteuerung zu einem attraktiven Markt für das organisierte Verbrechen führt. Es sollte daher darauf geachtet werden, dass durch eine höhere Besteuerung von legalen Erzeugnissen kein Nährboden für das organisierte Verbrechen geschaffen wird.“

    Mit Blick, auf den sich weiterentwickelnden Markt merkt, PMI-Manager Gregoire Verdeaux an: „Die Gefahr, dass mehr Raucher – vor allem aus der einkommensschwachen Bevölkerung – auf den illegalen Handel ausweichen, ist inzwischen groß. Daher ist es umso dringender, dafür zu sorgen, dass rauchfreie Alternativen für alle verfügbar und erschwinglich sind, damit alle Konsumenten eine informierte Entscheidung treffen können.“

    Darüber hinaus stellen die Experten des Wirtschaftsprüfers KPMG eine zunehmende Verlagerung illegaler Produktionsstätten nach Westeuropa fest, womit die kriminellen Hersteller vor allem näher an höher besteuerten Absatzmärkten wie Frankreich, dem Großbritannien oder den Niederlanden operieren wollen. Die Maßnahme hatte auch Auswirkungen auf Deutschland. Schütz kommentiert: „Wir sehen, dass in Ostdeutschland die intensiven Zollkontrollen im Kampf gegen die Organisierte Kriminalität Wirkung gezeigt haben.

    Gleichzeitig ist in den westlichen Bundesländern, besonders in Nordrhein-Westfalen, aufgrund der Nähe zu illegalen Produktionsstätten im benachbarten Ausland ein starker Anstieg des Konsums illegaler Zigaretten zu verzeichnen. Dies macht deutlich, dass sich der illegale Tabakwarenhandel aktuell neu aufstellt. Demzufolge bedarf es einer noch besseren organisatorischen, personellen, finanziellen sowie technischen Ausstattung unserer Ermittlungsbehörden und einer weiteren Stärkung grenzübergreifender Kooperationen.“

    Anhand von Aufgriffsberichten der Zollbehörden kann zudem festgestellt werden, dass für die Organisierte Kriminalität während der Corona-Pandemie digitale Kanäle und der Schmuggel über den Postversand an Bedeutung gewonnen haben. Schütz: „Es ist alarmierend, dass unsere Ermittlungsbehörden im digitalen Raum beim Eindämmen des illegalen Handels mit einem massiv wachsenden Bedrohungspotenzial konfrontiert sind.

    Klar ist aber, dass der Rechtsstaat auch hier seine Durchsetzungskraft beweisen muss. Um dem Problem des Schwarzhandels durch die Organisierte Kriminalität Herr zu werden, bedarf es eines noch engeren Schulterschlusses zwischen Staat, Ermittlungsbehörden, Zivilgesellschaft und der Industrie.“

    pnf

  • Sesselwechsel beim VdR

    BERLIN // Der Verband der deutschen Rauchtabakindustrie (VdR) hat einen neuen Vorstand. Sebastian Clausen (Mac Baren Germany GmbH) und Gleb Pugacev (Scandinavian Tobacco Group Germany) wurden auf der Mitgliederversammlung des Verbandes in die Chefetage gewählt.

    Sie folgen auf Nils Obermann (Unitas Tabakfabrik GmbH) und Oliver Hass (Scandinavian Tobacco Group Germany). Hintergrund der personellen Neuaufstellung sind Veränderungen innerhalb der Unternehmensstrukturen der ehemaligen Leitungsmitglieder.

    Regulierungen für die Tabakbranche
    VdR-Vorsitzende Patrick Engels (Pöschl Tabak GmbH & Co.KG) zeigt sich erfreut, „dass die Vielfalt der mittelständischen Mitgliedsunternehmen sich auch weiterhin im Vorstand abbildet.“ Im Mittelpunkt der politischen Diskussion beim VdR standen die künftigen Regulierungen für die Tabakbranche. In den kommenden Jahren werden entsprechende Maßnahmen vor allem auf Brüsseler Ebene erwartet. Mit Sorge schauen die Mitglieder auf die bevorstehende Novellierung der Tabaksteuerrichtlinie sowie eine mögliche Novellierung der Tabakproduktrichtlinie, heißt es aus Berlin. „Es ist von größter Bedeutung, dass die verschiedenen Kategorien der Tabakprodukte weiterhin bestehen bleiben. Es gibt auch innerhalb der klassischen Tabakprodukte starke Unterschiede, die bei weiteren Regulierungen berücksichtigt werden müssen“, betont Micheal von Foerster, Hauptgeschäftsführer des VdR.

    Für neue Produkte sollten darüber hinaus neue Kategorien geschaffen werden. „Nur so könnten Marktverzerrungen zulasten klassischer Tabakprodukte, insbesondere der Nischenprodukte wie Schnupf- und Kautabak, vermieden werden“ erläutert von Foerster. „Die Tabakbranche sollte hier Hand in Hand arbeiten, denn nur mit gemeinsamen Anstrengungen könne das bestmögliche Ziel für die Produkte erreicht werden, appelliert er.

    Einhaltung von Menschen- und Umweltrechten
    Darüber hinaus stand das Gesetzgebungsverfahren zur EU-Taxonomie und dem Lieferkettengesetz der Europäischen Kommission auf der Agenda in Berlin. „Die Einhaltung von Menschen- und Umweltrechten sollte für jedes Unternehmen eine Selbstverständlichkeit sein“, so der Vorstandsvorsitzende Patrick Engels. „Das darf aber nicht dazu führen, dass der Mittelstand gerade in diesen schwierigen und kaum noch berechenbaren Zeiten zusätzlich mit überbordender Bürokratie und weiteren Kosten belastet wird“, gibt Engels abschließend zu bedenken. Denn gerade Planbarkeit ist für Unternehmen, insbesondere aber mittelständische Unternehmen, von größter Bedeutung.

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