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  • Stimmung besser

    BERLIN // Die Stimmung der Unternehmen in Deutschland hat sich verbessert. Der Ifo-Geschäftsklimaindex stieg im Oktober auf 86,5 Punkte, nach 85,4 Punkten im September. Das ist der erste Anstieg nach vier Rückgängen in Folge.

    Die Unternehmen zeigten sich zufriedener mit ihrer aktuellen Lage. Auch die Erwartungen hellten sich auf, bleiben aber von Skepsis geprägt. Die deutsche Wirtschaft konnte den Sinkflug vorerst stoppen.

    Das Ifo-Geschäftsklima im Einzelhandel hat sich im Oktober minimal verbessert, so die aktuelle Umfrage. Der Indikator stieg auf minus 25,2 Punkte, nach minus 25,6 Punkten im September. Die Einzelhändler beurteilen ihre aktuelle Lage geringfügig besser. Die Geschäftserwartungen für die nächsten Monate bleiben allerdings nahezu unverändert auf niedrigem Niveau. „Nach einer herausfordernden Geschäftsentwicklung im bisherigen Jahresverlauf zeigt das Geschäftsklima bei den Einzelhändlern vor dem Start des Weihnachtsgeschäfts nur wenig Impulse“, sagt Ifo-Experte Patrick Höppner. pi

  • Cannabis-Abgabe startet

    OLDENBURG // Jetzt hat die erste der Anbauvereinigungen, der „Social Club Ganderkesee“, bundesweit mit der Abgabe von Cannabis begonnen. Der Verein rechnete mit bis zu 100 Mitgliedern, die vorab bezahlt hatten und pro Person bis zu 25 Gramm am Tag und bis zu 50 Gramm im Monat abholen dürfen.

    Etwa fünf Millionen Cannabis-Konsumenten im Alter von 18 bis 64 Jahren gibt es in Deutschland. Eine Prävalenz für Cannabiskonsum gibt es laut Suchtforschern bei etwa zehn Prozent der Erwachsenen und bei etwa sieben Prozent der Jugendlichen. Aber: Bei den Zahlen handelt es sich um den Stand vor der Teillegalisierung am 1. April. Seit Juli ist zudem der legale Anbau in „Cannabis Social Clubs“ möglich.

    In Hannover und in Frankfurt am Main sollen sich Verbraucher zudem ab Anfang 2025 legal mit Cannabis eindecken – ohne Sorge vor Verunreinigungen. Als erste Städte in Deutschland starten sie gemeinsam einen Modellversuch zur kontrollierten Abgabe von Cannabis an speziellen Verkaufsstellen im Stadtgebiet. In Hannover sind bis zu drei Cannabis-Shops geplant. Auch Wiesbaden will im Januar 2025 mit einem Modell zur Abgabe in zehn bis 15 ausgewählten Apotheken starten. red

  • Jugendliche nicht an Tabakerhitzer interessiert

    BERLIN / GRÄFELFING // Eine Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat ergeben, dass Minderjährige immer weniger rauchen. Darauf weist Philip Morris hin. Von den neuen alternativen Nikotinprodukten sind in der Altersgruppe demnach besonders Einweg-E-Zigaretten beliebt, während Tabakerhitzer (Heat not Burn, HnB) fast keine Rolle spielen.

    Der Gebrauch von E-Zigaretten und Tabakerhitzern unter Minderjährigen stagniert laut BZgA insgesamt auf vergleichsweise niedrigem Niveau. Das widerlegt die oft geäußerte Befürchtung, die Produkte würden sich „gezielt“ und mit Erfolg an eine „neue Generation von Rauchern“ richten. Offensichtlich werden Tabakerhitzer nahezu ausschließlich von Erwachsenen genutzt, die Marktteilnehmer verhalten sich verantwortungsvoll.

    Mögliche Faktoren für die relativ niedrige Attraktivität von Tabakerhitzern unter Minderjährigen sind eine eingeschränkte Aromenauswahl, eine verantwortungsvolle Produktpräsentation und wirksame Alterskontrollen. Entscheidend: Neben diesen Faktoren wirken auch die selbst gewählten Vermarktungspraktiken der Hersteller wie Philip Morris. pi

  • „Der Schwarzmarkt wächst“

    BERLIN // Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) schlägt Alarm: Laut einer neuen Studie der Universitätsklinik Düsseldorf (Debra-Studie) mit über 90.000 Teilnehmern ist der Konsum von Einweg-E-Zigaretten im Jahr 2023 stark angestiegen. Einwegartikel dominierten inzwischen den Markt. Suchtforscher Daniel Kotz und Ute Mons vom DKFZ fordern daher strengere Regulierungen und höhere Steuern auf Nikotin- und Tabakerzeugnisse, um den Jugendschutz zu stärken.

    Der Verband des E-Zigarettenhandels (VdeH) stimmt der Dringlichkeit des Schutzes von Jugendlichen zu, sieht jedoch andere Prioritäten: „Der Jugend- und Verbraucherschutz ist gefährdet, aber nicht pauschal durch Einweg-E-Zigaretten, sondern durch den wachsenden Schwarzmarkt“, erklärt Oliver Pohland, Geschäftsführer des VdeH. Er betont, dass bestehende gesetzliche Regelungen bereits wirksame Rahmenbedingungen schaffen, diese aber konsequenter umgesetzt werden müssten.

    „Schwarzmarkt hält sich nicht an Steuerzeichen“
    Pohland hebt hervor, dass illegale Einwegprodukte die Hauptursache für Verstöße sind und nicht der etablierte Fachhandel. Testkäufe in deutschen Großstädten zeigen, dass Verstöße gegen das Jugendschutzgesetz fast ausschließlich außerhalb des Fachhandels auftreten: „Eine Erhöhung der Steuern, wie von Kotz vorgeschlagen, ist hier der falsche Ansatz. Der Schwarzmarkt hält sich nicht an Steuerzeichen, sodass eine höhere Besteuerung keine abschreckende Wirkung entfalten würde.“

    Der VdeH fordert stattdessen verstärkte Kontrollen und eine konsequentere Umsetzung bestehender Gesetze, um illegale Händler zu stoppen und den Markt zu regulieren. Das könne den Schwarzmarkt austrocknen und den Zugang zu nicht zugelassenen Einwegangeboten verhindern.

    „Pauschales Vorgehen gegen E-Zigaretten“
    Pohland kritisiert auch die Fokussierung der medialen und politischen Diskussion: „Während der Tabakkonsum bei Jugendlichen deutlich höher liegt – knapp 15 Prozent der 14- bis 17-Jährigen rauchen Tabak, gegenüber 2,3 Prozent bei E-Zigaretten – werden dennoch vor allem E-Zigaretten ins Visier genommen.“ Für den VdeH ist es daher entscheidend, den Kampf gegen Tabakkonsum als Hauptgefahrenquelle zu intensivieren. „Der Schutz unserer Jugend erfordert Maßnahmen, die den Tabakkonsum wirksam bekämpfen, anstatt pauschal gegen E-Zigaretten vorzugehen“, schließt Pohland.

    Wie berichtet, hatte der VdeH bereits zu Beginn des laufenden Jahres eine umfangreiche Jugendschutzkampagne gestartet. Damit will der Verband das öffentliche Bewusstsein für das Thema Jugendschutz in den Fokus der Öffentlichkeit rücken. vi

  • Verbraucher wollen Bargeld behalten

    BERLIN // Die Verbraucher in Deutschland schätzen das Zahlungsmittel Bargeld. Der Großteil von ihnen spricht sich für den Erhalt von Bargeld als eine der zentralen Zahlungsoptionen aus. Das zeigt eine gemeinsame Umfrage des Handelsverbandes Deutschland (HDE) und des Marktforschungsinstituts Appinio unter 1000 Personen. Angesichts bundesweit zunehmender Filialschließungen von Banken bekräftigt der HDE seine Forderung nach einer Stärkung des Bargeldkreislaufs, um Angebote wie die Bargeldauszahlung im Einzelhandel nicht zu gefährden.

    Bargeld – Wichtiges Zahlungsmittel
    „Obwohl der Trend zum unbaren Bezahlen geht, bleibt Bargeld ein wichtiges und beliebtes Zahlungsmittel. Wenn allerdings weiterhin immer mehr Bankfilialen schließen, droht der Bargeldkreislauf zusammenzubrechen“, sagt HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Wie aus der Umfrage von HDE und Appinio hervorgeht, will mit 60 Prozent die Mehrheit der Befragten das Bargeld weiterhin als eines der zentralen Zahlungsmittel behalten. Beim Einkaufen zahlen 42 Prozent am liebsten mit Bargeld. Mehr als ein Viertel (27 Prozent) bevorzugt die kontaktlose Kartenzahlung, während 16 Prozent kontaktlos mit Smartphone, Smartwatch oder Mobile-Payment-App und 15 Prozent mit Karte und PIN-Eingabe zahlen.

    Abheben an der Kasse
    Positiv bewerten die Verbraucher die Möglichkeit, im Einzelhandel an der Kasse Bargeld abzuheben. Laut Umfrage findet die große Mehrheit von 80 Prozent der Befragten dieses Angebot gut oder sehr gut. Von ihnen schätzen die meisten, dass die Abhebung im Geschäft Zeit spart (58 Prozent) und bequemer als der Gang zu Bank oder zum Geldautomaten ist (57 Prozent). Die Gebührenfreiheit der Abhebung findet ein Drittel attraktiv. „Viele Menschen nutzen das Angebot, im Geschäft vor Ort beim Einkaufen an der Kasse Bargeld abzuheben. Häufig sind Kunden auf diesen freiwilligen Service des Handels angewiesen, da es in vielen Regionen immer weniger Geldautomaten und Bankfilialen gibt“, erklärt Genth. Wie die HDE-Umfrage zeigt, haben 59 Prozent der Befragten schon einmal Bargeld im Einzelhandel abgehoben, rund ein Fünftel (21 Prozent) nutzt dieses Angebot regelmäßig. Fast ein Viertel (23 Prozent) hat die Möglichkeit der Bargeldauszahlung an der Kasse bislang nicht genutzt, kann es sich aber vorstellen.


    Zukunft des Bargelds

    „Es ist höchste Zeit, sich Gedanken über die Zukunft des Bargelds zu machen und den Bargeldkreislauf zu sichern. Sonst besteht die Gefahr, dass wir ein bedeutendes Zahlungsmittel verlieren“, betont Genth. Durch die Schließung zahlreicher Bankfilialen werde der Umgang mit Bargeld für den Handel derzeit immer herausfordernder und kostenintensiver. „Händler tragen zum einen die Kosten für die mögliche Beschaffung von Banknoten. Zudem liegen hinter der Bargeldauszahlung meist noch Gebühren für die Kartentransaktion“, so Genth. Die kartenherausgebenden Banken sollten bei Bargeldauszahlungen daher auf die Händlerentgelte verzichten. „Die Banken dürfen ihre eigenen Bargeld-Infrastrukturen nicht länger auf Kosten des Handels entlasten“, fordert Genth.

    vi

  • Philip Morris schließt Werke

    DRESDEN // Philip Morris International (PMI) hat bekanntgegeben, zwei deutsche Produktionsstätten für Tabakprodukte schließen zu wollen. Die Entscheidung betrifft die Philip Morris Manufacturing (PMMG) für „Expandierten Tabak“ (ET) in Berlin und die Produktionsstätte der f6 Cigarettenfabrik für „Other Tobacco Products“ (OTP) in Dresden.

    Nachfrage rückläufig
    Die PMMG ist seit 1972 Teil des PMI-Produktionsnetzwerks und produziert derzeit ET, der für die Herstellung von Zigaretten benötigt wird. In den vergangenen Jahren ist die Nachfrage nach Zigaretten in Europa deutlich zurückgegangen. Es wird erwartet, dass sich dieser Trend in den kommenden Jahren weiter fortsetzen wird. Der Nachfragerückgang hat sich auf die Produktionsstätten ausgewirkt. In den vergangenen Monaten hat PMI alle verfügbaren Optionen zur Produktionsanpassung sorgfältig geprüft und nun beschlossen, die ET-Produktion bei der PMMG in der ersten Jahreshälfte 2025 einzustellen.
    Die f6 in Dresden hat sich seit 2019 auf die Produktion von Feinschnitt-Tabak spezialisiert. Auch in diesem Segment ist die Nachfrage innerhalb Europas seit Jahren rückläufig. Daher plant PMI, die OTP-Produktion im f6-Werk Mitte des Jahres 2025 einzustellen.

    Konsultationen mit den Betriebsräten
    Philip Morris Deutschland leitet Konsultationen mit den Betriebsräten und den Sozialpartnern ein, um faire und sozialverträgliche Lösungen für die 372 potenziell betroffenen Mitarbeiter zu vereinbaren. „Wir sind uns bewusst, dass schwierige, aber notwendige Entscheidungen getroffen werden müssen, um uns an die aktuellen Marktentwicklungen anzupassen“, sagt Jan Otten, der als Managing Director für beide deutschen Werke verantwortlich ist. „Wir haben den größten Respekt vor der Leistung und dem Einsatz unserer Mitarbeiter. Uns ist bewusst, welche Auswirkungen die Umsetzung der Entscheidung auf sie und ihre Familien haben kann. Unser Fokus wird darauf liegen, alle Betroffenen in dieser schwierigen Phase zu unterstützen. Wir setzen uns voll und ganz für einen sehr kooperativen und vertrauensvollen Ablauf ein.“

    pi

  • Insgesamt stabile Steuerlage

    WIESBADEN // Das Statistische Bundesamt hat jetzt die Einnahmen des Fiskus aus der Tabaksteuer für die ersten drei Quartale des laufenden Jahres vorgelegt. Erstes Fazit: Die Zahlen zeigen sich recht stabil.

    Leichtes Minus für Zigaretten
    Dabei resultierte bei Zigaretten ein leichtes Minus um 0,3 Prozent auf knapp 8,4 Milliarden Euro. Zigarren trugen bei einem Rückgang von 4,4 Prozent knapp 70 Millionen Euro zum Staatssäckel bei.
    Alle anderen Produktkategorien weisen bis einschließlich September ein Plus auf. Besonders hoch fielen diese Zuwächse bei Pfeifentabak (38,9 Prozent auf fast 13 Millionen Euro), Wasserpfeifentabak (33,6 Prozent auf knapp 46,9 Millionen Euro) und den sogenannten Tabakwarensubstituten, also in erster Linie Liquids für E-Zigaretten (20,8 Prozent auf 169,8 Millionen Euro) aus.

    Feinschnitt im Plus
    Allein auf den September bezogen, fällt das Bild etwas schlechter aus. Das Steueraufkommen bei Zigarettenprodukten fiel im Vergleich zum Vorjahresmonat August um 8,6 Prozent auf etwas mehr als 937 Millionen Euro. Bei Feinschnitt gab es ein Plus von 17, Prozent auf gut 188 Millionen Euro, die Tabakwarensubstitute legten 17 Prozent auf rund 17,6 Millionen Euro zu.
    Besonders schlecht sieht dabei die Statistik des Bundesamts für die Warengruppe Pfeifentabak aus: Mit einem Minus von 66,6 Prozent gab es den dritten deutlichen Rückgang in Folge.

    Der Blick auf den Netto-Bezug von Steuerzeichen als vorlaufendem Indikator lässt die Tabakwarenbranche auf anziehende Verkaufszahlen hoffen: Bei Zigaretten lag die Summe im September 2024 bei knapp 1,3 Milliarden Euro, bei Feinschnitt bei 222,6 Millionen Euro. Das sind zum Vormonat deutliche Steigerungen.

    red

  • Flaute am Jobmarkt

    NÜRNBERG // Das IAB-Arbeitsmarktbarometer hat im Oktober den ersten Rückgang seit einem halben Jahr verzeichnet. Im Vergleich zum Vormonat sank der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) um 0,4 Punkte und liegt damit bei 100,3 Punkten. Das European Labour Market Barometer hingegen stagnierte im Oktober bei 99,5 Punkten im leicht pessimistischen Bereich.

    Keine Trendwende in Sicht
    Nach Verbesserungen seit der Jahresmitte erfuhr die Komponente zur Vorhersage der Arbeitslosigkeit in Deutschland wieder einen Rückschlag. Sie sank im Vergleich zum Vormonat um 0,8 auf nun 98,4 Punkte. „In der Arbeitslosigkeit werden wir dieses Jahr keine Trendwende mehr sehen“, erklärt Enzo Weber vom IAB. Die Beschäftigungskomponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers stagnierte im Oktober bei 102,1 Punkten, und die Beschäftigungsaussichten bleiben weiterhin gedämpft. „Die Flaute am Arbeitsmarkt hält an. Industrie, Bau, Handel und Zeitarbeit schrumpfen“, berichtet Weber.

    Keine Dynamik in Europa
    Das European Labour Market Barometer lag im Oktober – wie im Vormonat – bei 99,5 Punkten. Die Komponente zur Vorhersage der Arbeitslosigkeit sank leicht um 0,1 Punkte und liegt damit bei 98,3 Punkten; dies zeigt an, dass die Arbeitslosigkeit in Europa über die kommenden Monate zunehmen wird. Die Beschäftigungskomponente des Frühindikators des Europäischen Netzwerks der öffentlichen Arbeitsverwaltungen und des IAB verharrt im leicht positiven Bereich bei 100,6 Punkten. „Die Europäischen Arbeitsmarktservices sehen weiter keine Dynamik in ihren Jobmärkten“, so Weber.

    pi

  • Weihnachten rückt näher …

    MAINZ // Planen Sie für den Advent! Rot und Gold, Tannenzweige, ein Geschenk – verwandeln Sie Ihr Schaufenster in einen weihnachtlichen Blickfang. Mit wenigen, wirkungsvollen Elementen schaffen Sie eine festliche Atmosphäre.

    DTZ liefert für Sie dazu ein paar Anregungen.
    [bul]Dezente Weihnachtsmotive: Tannenzweige, Kugeln oder Lichterketten reichen aus.
    [bul]Farben: Rot, Gold und Grün erzeugen eine gemütliche Stimmung.
    [bul]Saisonale Produkte: Präsentieren Sie Weihnachtszigarren oder Adventskalender.
    [bul]Kleine Geschenke: Feuerzeuge oder Streichhölzer mit Weihnachtsmotiven sind ideale Zusatzprodukte.
    [bul]Beleuchtung: Heben Sie Ihre Deko mit Licht hervor.

    Und ist Ihre Advents-Deko fertig, schicken Sie uns doch unter [linkn|mailto:dtz@konradin.de]dtz@konradin.de[/link] ein Foto Ihres Schaufensters. red

  • „Regelrechter Verordnungs-Tsunami“

    BERLIN // Die Entbürokratisierung ist seit Jahrzehnten in aller Munde, doch die bisherigen Maßnahmen der Politik kommen bei den Handelsunternehmen nicht an. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Handelsverbandes Deutschland (HDE) unter rund 500 Unternehmen aus der Branche.

    Demnach klagen 89 Prozent der Befragten über hohe oder sehr bürokratische Belastungen. Und für die vergangen fünf Jahre sehen sich 97 Prozent von einem weiteren Aufbau von Bürokratie betroffen. „Bürokratieabbau ist seit Jahrzehnten ein beliebtes Schlagwort auf allen politischen Ebenen. Die aktuelle Bundesregierung hat große Anstrengungen unternommen, die Bürokratie zu reduzieren und die Unternehmen so zu entlasten. Doch offenbar ist davon in der Praxis noch nicht viel angekommen. Zudem erwartet uns alle noch ein regelrechter Verordnungs-Tsunami aus Brüssel“, sagt HDE-Präsident Alexander von Preen.

    Die meisten Vorgaben aus Berlin
    Die aktuelle HDE-Umfrage macht deutlich, dass sich für die vergangenen fünf Jahre 97 Prozent der Handelsunternehmen mit einem Zuwachs an Bürokratie konfrontiert sehen, fast zwei Drittel sprechen sogar von einer deutlichen Erhöhung der Lasten. „Es muss zu denken geben, dass die Handelsunternehmen trotz aller Bemühungen um Entlastungen unter dem Strich immer mehr Bürokratie zu spüren bekommen“, sagt von Preen. Dabei schreibt knapp mehr als die Hälfte der Befragten die meiste Bürokratie der Bundesebene zu, ein Viertel sieht die EU ganz vorne.

    Besonders gegängelt sehen sich die Händler durch Dokumentationspflichten (74 Prozent) und Berichtspflichten (71 Prozent). Häufig für größere Unternehmen sind Berichtspflichten und EU-Regeln häufig ein Ärgernis, im Mittelstand stehen vor allem auch steuerrechtliche Anforderungen im Fokus.

    Personalwesen und Steuerrecht
    Vor allem auf den Gebieten Personal (77 Prozent) und Steuern (69 Prozent) geht es bürokratisch zu. Datenschutzrecht (73 Prozent) und Arbeitsrecht (61 Prozent) sind angesichts der vielen Vorgaben und Arbeitgeberpflichten oft Hindernisse im Arbeitsalltag der Unternehmen.

    „So kann es nicht weitergehen. In den vergangenen Jahren gab es gute Ansätze, aber es reicht nicht. Wir brauchen mutigere und größere Schritte bei der Entbürokratisierung“, so der HDE-Präsident. Bei der Arbeitszeit gehe es um mehr Flexibilisierung, die starre tägliche Höchstarbeitszeit werde den Anforderungen der digitalisierten Arbeitswelt nicht mehr gerecht. Es brauche den Wechsel hin zu einer wöchentlichen Höchstarbeitszeit direkt im Arbeitszeitgesetz.

    Mit Blick auf die Arbeitszeitdokumentation sollte eine schlankere Lösung gefunden werden. Die damit verbundenen Dokumentationspflichten müssten entschlackt werden. Zudem sei es notwendig, die zusätzlichen nationalen Regelungen im Bundesdatenschutzgesetz zur Benennung eines Datenschutzbeauftragten zu streichen. Damit würden EU-weit einheitlich die Regelungen der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) gelten. vi